Metropolregionstreik mit circa 200 TeilnehmerInnen
„Klimawandel macht keine Sommerpause“

Circa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beim ersten Metropolregionstreik in Ludwigshafen dabei.  | Foto: BAS
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Klimaschutz. Am Freitag, 5. Juli, versammelten sich um 11 Uhr circa 200 Personen am Plantanhain in Ludwigshafen, um beim ersten Metropolregionstreik der Fridays for Future Bewegung dabei zu sein. In Ludwigshafen gab es bereits drei Streiks, dieser war der erste, bei dem sich die Fridays for Future Ortsgruppen der Metropolregion zusammengetan hatten.

Statt die Ferien zu genießen, forderten die jungen Menschen Klimaschutz und einen schnellen Kohleausstieg von den PolitikerInnen. „Der Klimawandel geht nicht in die Sommerpause - wir also auch nicht.“ so Anton Geburek, Schüler in Ludwigshafen und einer Organisatoren von Fridays for Future Ludwigshafen in Ludwigshafen.

In der Rede vor dem Rathaus wurde darauf hingewiesen, dass die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen nur die Vorboten dessen seien, was die Welt im nächsten Jahrhundert erwarte, wenn nicht sofort gehandelt würde. Es wurde klargestellt, dass es dringend einer neuen Mentalität bedarf, einem Bewusstsein für die Folgen jeder Handlung, vom Einkauf, über die Wahl des Transportmittels, bis zur Entscheidung an der Wahlurne. „Noch sind es nicht wir, die unter den Folgen leiden, sondern die Menschen im globalen Süden. Dort ist längst das Wasser knapp, die Nahrungsmittelversorgung zusammengebrochen und die Auswirkungen immer stärker werdender Naturkatastrophen zwingen die Menschen ihre Heimat zu verlassen.“ so die Botschaft der Kundgebung.

Der Organisationsaufwand vor einer solchen Demo ist enorm. Das Organisationsteam in Ludwigshafen besteht aus circa 15 SchülerInnen, alle im Alter von 14 bis 17 Jahren. Jeder bringt das an Zeit und Ressourcen ein, was er kann - eine enorme Teamleistung. So muss die Demo angemeldet und mit der Polizei die Route besprochen werden. „Wir möchten uns herzlich bei der Polizei bedanken, dass all unsere Wünsche erfüllt werden konnten.“ ist es Anton Geburek wichtig zu erwähnen. Es müssen Plakate beschriftet, Flyer gestaltet und gedruckt, Technik besorgt, Pressemitteilungen geschrieben, Social-Media Werbung betrieben und die Reden geplant werden.

Durch die Besonderheit als „Metropolregion-Streik“ musste dieses Mal zusätzlich der Termin mit circa zwölf weiteren Ortsgruppen koordiniert, die Anreise berücksichtigt und deren eigene Beiträge eingeplant werden. „Es war insgesamt echt ein Haufen Arbeit. Doch mit dem großen Orga-Team, das da langsam schon Übung hat, hatten wir nie das Gefühl, es würde zu viel werden. Wir sind sehr stolz, Gastgeber für diesen Streik gewesen zu sein!“ so Anton Geburek nach der Veranstaltung. ps

Hintergrund:
Begonnen hat die weltweite Bewegung des „Climate Strike“ mit der 16-jährigen Greta Thunberg. Die Schwedin geht seit August 2018 mindestens einmal die Woche nicht in die Schule, sondern setzt sich mit ihren Schulbüchern vor das Parlament, um die Regierung aufzufordern, sich konsequenter für den Klimaschutz einzusetzen. Sie streikt die Schule, um maximale Aufmerksamkeit auf das Klimathema zu lenken – und das mit vollem Erfolg. Weltweit berichteten Medien über ihre Aktion und sie inspirierte viele SchülerInnen in anderen Ländern. So gibt es jetzt Schulstreiks für das Klima in Australien, Dänemark und auch in Deutschland.

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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