Eine kostenlose Mahlzeit für Bedürftige in Ludwigshafen
Mahlze!t LU
Ludwigshafen. Es ist ein Zeichen der Solidarität: Am Montag, 6. April, haben Mitarbeitende des Heinrich Pesch Hauses das erste Mal eine frisch gekochte Mahlzeit an Bedürftige verteilt. „Mahlze!t LU“ heißt das Angebot. Die Ausgabe findet seitdem täglich von 12 bis 13 Uhr auf dem Parkplatz des Heinrich Pesch Hauses statt – solange der Vorrat reicht.
Seit über drei Wochen haben Kitas und Schulen geschlossen – viele Kinder und Jugendliche bekommen kein warmes Mittagessen mehr. Zahlreiche Menschen, besonders in prekären Beschäftigungsverhältnissen, haben ihren Job verloren. Auch die Ludwigshafener Tafel hat ihren Betrieb eingestellt. Die Maßnahmen gegen Corona treffen die Menschen mit kleinem oder ohne geregeltes Einkommen in unserer Gesellschaft besonders. Und je länger die Ausnahmeregelungen gelten, desto schwerer wird es auch für die Menschen, die keine wirtschaftlich stabilen Rücklagen haben.
In dieser Situation möchten die katholischen Gemeinden Ludwigshafens und das Heinrich Pesch Haus ein Zeichen der Solidarität setzen und Bedürftigen täglich kostenlos eine warme Mahlzeit zum Mitnehmen anbieten. „Mahlze!t LU“ heißt dieses Angebot. „Die Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen möchte damit ein Zeichen setzen: Wir als katholische Kirche in Ludwigshafen sind auch jetzt da für euch“, sagt Dekan Alban Meißner. „Gemeinsam werden wir die Krise gut meistern“, sagt Pater Tobias Zimmermann SJ, der Direktor des HPH. „Auch uns und unser Personal trifft die Krise hart. Unser Tagungshotel steht leer. Wir werden Wege finden, damit umzugehen. Aber wir wollen unsere Küche in dieser Krisenzeit nicht einfach leer stehen lassen, sondern sie wenigstens gerne dafür einsetzen, dass auch andere Menschen, die es nun besonders hart trifft, gut durch die Krise kommen.“ Zum Start gab es Linsensuppe und Spätzle mit Brot. Die Mahlzeiten werden täglich frisch in der Hotelküche des Hauses gekocht und abgefüllt. Es ist schwer, den Bedarf abzuschätzen. Die Aktion hatte dementsprechend erst einmal mit 50 Essen begonnen. Die Ausgabe erfolgt täglich von 12 bis 13 Uhr, solange der Vorrat reicht. Das Essen wird am Wirtschaftstor auf dem Parkplatz des Heinrich Pesch Hauses, Frankenthaler Straße 229, ausgegeben. Mitarbeitende des HPH übernehmen die Verteilung. Auf die Einhaltung aller notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln wird genau geachtet. Nach den Richtlinien der Stadt darf das Essen nicht vor Ort verzehrt werden.
„Bitte geben Sie diese Information an Bedürftige weiter“, bittet Pater Tobias Zimmermann. „Wir freuen uns über die positiven Reaktionen und Unterstützung, haben aber den Eindruck, dass die Leute, für die wir da sein möchten, noch nicht alle den Weg zu uns gefunden haben“, sagt er. ps
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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