Gernot Hassknecht kommt ins Capitol
„Dosierte Anbrüllerei“
Show. Wenn er sich echauffiert und sich schreiend und schimpfend über politische und menschliche Unzulänglichkeiten in unserem Land aufregt, dann sind sein Puls und Blutdruck gefordert. Die Rede ist von Gernot Hassknecht, dem cholerischen Kommentator der ZDF-heute-Show. Mit bürgerlichem Namen Hans-Joachim Heist ist er am Samstag, 16. Februar mit seiner neuen Show „Hassknecht live - Jetzt wird’s persönlich“ zu Gast im Mannheimer Capitol. Wochenblatt-Redakteur Peter Engelhardt unterhielt sich mit dem gebürtigen Hessen über seine neue Show, seine Überzeugungen und über Heinz Erhardt.
???: Sie sind ein Mensch dieser Region, leben in Pfungstadt und waren auch schon in Mannheim künstlerisch tätig?
Gernot Hassknecht: Ja ich habe vor zehn Jahren am Mannheimer Oststadt-Theater Regie geführt. Das war eine sehr schöne Zeit. Aufgrund vielfältiger Engagements deutschlandweit musste ich diese Arbeit leider aufgeben. Aber auch im Mannheimer Capitol bin ich nicht das erstemal. Mein erstes Programm als Gernot Hassknecht wurde im Capitol für das ZDF aufgezeichnet.
???: Gesehen hat man Sie schon in den vielfältigsten Rollen. Mit der Show „Noch’n Gedicht“ haben Sie sich auch der Figur des Heinz Erhardt angenommen. Warum?
Hassknecht: Heinz Erhardt ist Kult. Er war und ist für mich ein großes Vorbild. Zwei Dinge an ihm finde ich großartig: Sein Humor geht nie unter die Gürtellinie und es gibt auch bis heute kaum jemanden, der so gut mit der deutschen Sprache spielen konnte wie er. Er war ein Wortverdreher im besten Sinne.
???: Was dürfen die Mannheimer Zuschauer von der zweiten Hassknecht-Show erwarten?
Hassknecht: Es wird auf jeden Fall sehr unterhaltsam, die Lachmuskeln der Zuschauer werden strapaziert. Aber ich kann den Leuten versprechen, dass ich sie nicht zwei Stunden anbrülle... das wird alles wohl dosiert stattfinden.
???: Welche Themenschwerpunkte wird es geben?
Hassknecht: Es geht natürlich um Politik, unsere Gesellschaft, unsere Demokratie. Die Rechten sind längst von ihren Stammtischen aufgestanden. Wir sind angehalten auf unser Grundgesetz aufzupassen.
???: Wie sehr identifizieren Sie sich mit den „Missständen“, die Sie auf Ihre ganz eigene Art anprangern?
Hassknecht: Zu allem was ich in der heute-show sage stehe ich auch hundertprozentig.
???: Sie haben sich ja auch einige Zeit politisch engagiert?
Hassknecht: Ja, ich habe mich im meinem Heimatort Pfungstadt in der SPD engagiert. Aber aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen habe ich das zeitlich alles nicht mehr unter einen Hut bekommen und daher mein Mandat niedergelegt.
???: Wie geht es eigentlich Ihrem Blutdruck in Ihrer Paraderolle?
Hassknecht: Diese Wutausbrüche von null auf hundert lernt man auf der Schauspielschule, daher fällt es mir nicht schwer in diese Rolle zu schlüpfen. Nach dem Auftritt normalisiert sich das alles wieder. Aber als professioneller „Berufscholeriker“ habe ich auch schon mal mit meinem Arzt darüber gesprochen. Viel wichtiger für mich ist es meine Stimme zu pflegen. Das ist schließlich mein wichtigstes Handwerkszeug. Ich trinke viel Tee und mache regelmäßige Atem-und Stimmübungen, ich mache mich „vokal warm“. Bei Ungerechtigkeiten kann ich auch privat sehr laut und bestimmend werden. pete
Info & Verlosung:
„Hassknecht-Live: Jetzt wird’s persönlich!“, Samstag, 16. Februar, 20 Uhr, Capitol Mannheim, Waldhofstraße. Karten unter 0621 333 6733 oder unter www-capitol-mannheim.de. Das Wochenblatt verlost Karten. Rufen Sie an am Freitag zwischen 11.25 und 11.30 Uhr.
Telefon: 0621 12 792 88.
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.