Tag des offenen Denkmals - Konzerten, Führungen und Vorträgen in katholischen Kirchen
Mannheim. Was macht ein „Wahr-Zeichen“ aus? Dieser Frage geht der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ auf den Grund. Auch katholische Kirchen im Mannheimer Stadtdekanat machen deutlich, welche Rolle sakrale Sehenswürdigkeiten in der Region spielen und was sie zu Zeitzeugen der Geschichte macht. Kirchen sind daher immer einen Besuch wert. Am Tag des offenen Denkmals laden einige von ihnen zu besonderen Feiern, Konzerten, Führungen und Vorträgen ein.
Innenstadt: Jesuitenkirche. Im mehrfachen Sinne kurfürstlich zeigt sich die imposante Jesuitenkirche in A4. Hatten doch die Kurfürsten Carl Theodor und sein Nachfolger Carl Philipp die repräsentative Barockkirche bauen lassen, die bis heute als schönste im Südwesten Deutschlands gilt. Zum 300. Mal jährt sich 2024 zudem der Geburtstag Carl Theodors von der Pfalz und zum 225. Mal sein Todestag. Daher steht auch das Programm zum Tag des offenen Denkmals in der Jesuitenkirche ganz im Zeichen dieses doppelten Jubiläums. Der katholische Stadtdekan Karl Jung wird Interessierte um 14 Uhr durch den aufwändig ausgestalteten Sakralbau und seine Geschichte führen. Um 15.30 Uhr wird Professor Dr. Hermann Wiegand einen Vortrag mit dem Titel „Carl Theodor und die jesuitische Kultur“ halten. Organist Martin Geipel nimmt um 16.30 Uhr mit auf eine musikalische Zeitreise an den Hof Carl Theodors mit Werken Claude Balbastre, John Stanley, Giovanni Battista Martini, Johann Ludwig Krebs und Johann Sebastian Bach. Die Jesuitenkirche ist am 8. September insgesamt von 9 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Um 18 Uhr kann dort auch die Messe mitgefeiert werden.
Gartenstadt: Schönstattkapelle. Als ein Denkmal gelebter Marienfrömmigkeit kann man wohl die eher versteckte Kapelle im Mannheimer Norden bezeichnen. Das Schönstattheiligtum (Rottannenweg 41, Gartenstadt) ist nämlich ein Marien-Wallfahrtsort mitten in der Quadratestadt. Es ist Teil eines weltweiten Netzwerks von Heiligtümern, das auf den Gründer der internationalen Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, zurückgeht. Am Tag des offenen Denkmals sind Interessierte zum „Kapellchenfest“ eingeladen, das um einen Familiengottesdienst um 14 Uhr stattfindet. Für Besucher und die Mitfeiernden stehen nach dem Gottesdienst neben Infos rund um das Gemeindeleben am Heiligtum, Kaffee, Kuchen, kühle Getränke und andere Leckereien bereit.
Straßenheim: Magdalenenkapelle. Die Magdalenenkapelle im Mannheimer Stadtteil Straßenheim birgt eine faszinierende Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Das macht sie zum ältesten Kirchlein auf heutigem Mannheimer Gebiet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrmals umgebaut. Die barocke Ausgestaltung des katholischen Kirchleins stammt aus dem 18. Jahrhundert. Dank der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte der Förderverein Magdalenenkapelle 2019 die Dachsanierung durchführen. Weitere Restaurationsarbeiten wurden 2022 abgeschlossen. Am 8. September öffnet die Magdalenenkapelle von 11 bis 17 Uhr ihre Türen für Interessierte, stellt die Historie, die zurückliegenden Sanierungsarbeiten und Ideen für die Zukunft vor. Hinzu kommen Führungen und ein Infostand des Fördervereins Magdalenenkapelle.
Casterfeld: Konzert in Sankt Konrad. Optisch auffällig präsentiert sich die als „Himmelsrakete“ bekannte Sankt-Konrad-Kirche, Im Wirbel 58, im Mannheimer Süden. Mit ihrem elliptischen Grundriss, ihrer ausgefallenen Fischer- und Krämer-Orgel und der besonderen künstlerischen Ausgestaltung des Altarraumes ist sie Teil der Straße der Moderne und präsentiert sich zum Tag des offenen Denkmals am 8. September mit einem Sommerkonzert ab 18 Uhr unter dem Titel „Con voce festiva“. Zu hören sind Werke von Alessandro Scarlatti, Johann Sebastian Bach, Marc-Antoine Charpentier, Georg Friedrich Händel, Louis-Nicolas Louis-Nicolas Clérambault. Musizieren werden Hans Jochen Kaube an der Orgel, Violetta Hellwig (Sopran) und Benedikt Scherrer (Trompete). Unterstützt wird das Konzert von der Karl-Heinz Scholtissek Stiftung. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.