Neuinszenierung von „Die Meistersinger von Nürnberg“ im Nationaltheater
Von falschem Pathos befreit

Weltberühmt und vielbesungen: „Die Meistersinger von Nürnberg.“  foto: Hans Jörg Michel
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Nationaltheater. Eine neue Inszenierung von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ feiert am kommenden Sonntag, 28. Oktober um 16 Uhr im Opernhaus Premiere.
Wieder einmal war Richard Wagner in Geldnot geraten. Eine publikumswirksame, komische Oper sollte hier schnelle Abhilfe schaffen: Seine „Meistersinger von Nürnberg“ wurden schließlich aber weit mehr als nur komisch. Angesiedelt im altdeutsch-idyllischen Nürnberg des 16. Jahrhunderts, lässt Wagner junge Liebe gegen die Starrheit einer mit allen Mitteln aufrechterhaltenen Tradition antreten. Eva, die Tochter des Goldschmiedemeisters Pogner, hat sich in Walther von Stolzing verliebt. Der jedoch kann sie nur heiraten, wenn er den von Evas Vater ausgeschriebenen Sängerwettstreit gewinnt und mit seinem Preislied die gestrengen Meistersinger überzeugt. Hans Sachs erkennt das Potenzial des jungen Ritters und verhilft ihm – und der „deutschen Kunst“ – schließlich zum Erfolg. Regisseur und Bühnenbildner Nigel Lowery liebt nach eigenen Worten genau diese „deutsche Kunst“, was ihn nicht daran hindert, ihr mit seinem unverkennbar britischen Humor zu Leibe zu rücken. Und ihr zum 150. Jubiläum der Uraufführung, befreit von falschem Pathos, ganz neue Facetten abzugewinnen. Lowery kehrt nach seiner Inszenierung des „Hercules“ am NTM in der Spielzeit 2016/2017 mit seinem unverkennbar britischen Humor zurück und wird es mit der „deutschen Kunst“ aufnehmen. KS Thomas Jesatko gibt Hans Sachs, Joachim Goltz ist Beckmesser, Astrid Kessler gibt Eva. In den weiteren Partien sind Sung Ha, Thomas Berau, Uwe Eikötter, Raphael Wittmer, Dominic Barberi, Bartosz Urbanowicz, Christopher Diffey und Marie-Belle Sandis aus dem Ensemble zu erleben sowie die Gäste Samuel Levine, Rainer Zaun und Tilmann Unger und aus dem Opernstudio Koral Güvener und Marcel Brunner. Generalmusikdirektor Alexander Soddy dirigiert das Nationaltheater-Orchester.ps
Weitere Informationen:

Weitere Aufführungen finden am 1., 10. und 25. November statt sowie wieder am 20. und 26. Januar und 2. Februar.

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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