Gemeindediakonie feiert
Einweihung des ambulanten Wohnprojekts "LUISE"

Ursula Frenz (Beauftragte für die Belange von Menschen der Stadt Mannheim), Gernot Scholl (Vorstand Gemeindediakonie) und Ruth Benders (Leitung b.i.f.) | Foto: Vera Hullen
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  • Ursula Frenz (Beauftragte für die Belange von Menschen der Stadt Mannheim), Gernot Scholl (Vorstand Gemeindediakonie) und Ruth Benders (Leitung b.i.f.)
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Mit dem Einzug von vier neuen Bewohner*innen in die „WG Rügen“ zum 1. Juli ist das ambulante Wohnprojekt „LUISE“ der Gemeindediakonie Mannheim nun endlich fast voll besetzt – und das wurde gefeiert! Die Straße vor dem Haus Nr. 14 in der Rathausstraße in Neckarau verwandelte sich in eine Feiermeile, wo sich Bewohnerschaft, Angehörige, Vertreter*innen der beteiligten Ämtern und Institutionen sowie natürlich der Nachbarschaft gemeinsam über das Erreichte freuten.
Vorstand Gernot Scholl erinnerte an die ersten Gespräche und Planungen mit Investor Wendelin Scharbach, b.i.f. Leitung Ruth Benders erzählte mit Herz von den Herausforderungen, die so ein neues Wohnprojekt mit sich bringt. „Man stelle sich ein Nichts vor und fülle dies mit Baggern, einer Baugrube, archäologischen Funden, Baumaterial, Handwerkern, einem Kran, Lastwagen, jeder Menge Holz, Dachziegeln und literweise Wandfarbe, Dann fügen Sie diesem Nichts noch rauchende Köpfe, jede Menge gelbe Post-its, neue Konzepte, rund 60 Bewerbungsgespräche, Infoabende, ein neues Team, mutige Menschen und viele Umzugswägen, eine Coronapandemie und Vergütungsverhandlungen hinzu.“ Allein durch diese Aufzählung wurden den Zuhörenden nochmal bewusst, was für ein großer Kraftakt die Umsetzung dieser besonderen Idee war. Umso schöner, dass sowohl die Bewohnerschaft als auch das b.i.f-Team so glücklich mit dem neuen Zuhause sind.

Im Gespräch mit WG-Bewohnerinnen zeigte sich deutlich, was das Besondere an der LUISE ist: hier ist eine ambulante Wohnform für Menschen mit erhöhtem Hilfebedarf entstanden. Einkaufen, Kochen, die Freizeit organisieren, einen Pflegedienst finden… dabei unterstützt b.i.f. ambulante Dienste den Wohnalltag der Menschen in der Rathausstraße. Ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben ist dank guter Planung und täglicher Assistenz durch die Mitarbeitenden und einem gut strukturiertem Wohnraum endlich möglich!

Zum Beispiel freuen sich Frau Bobrzyk und Frau Englert darüber, dass sie selbstständig kochen und backen und noch viel mehr neue Sachen lernen können. Da macht sogar das Spülmaschine ausräumen richtig Spaß! Frau Gaberdiel hat ein beeinträchtigtes Sehvermögen und wohnt seit der ersten Stunde in der LUISE. Dank ihrer offen ausgesprochenen Kritik wurde im Hausflur nachgebessert und die Stufenränder farbig markiert, um diesen besser zu sehen. Und auch die Liebe hat in der LUISE ihren Platz: Frau Mickoleit aus der WG „Bali“ hat ihr Herz an einen Bewohner aus der WG „Juist“ verloren – schon praktisch, wenn der Partner direkt nebenan wohnt, man sich aber nicht um dessen rumliegende Socken kümmern muss!

Mit einem Segen von Pfarrerin Regina Bauer ging es dann ins Vergnügliche über – ein Einblick in die Wohnungen wurde ebenso gewährt wie auch das offene Gespräch über das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft. Ganz klar, dass hier auch mal Probleme gelöst werden müssen, denn schließlich wohnen in jeder WG vier individuelle Charaktere, die erstmal ein gemeinsames Konzept erarbeiten müssen. Das dies aber schon gut gelungen ist, davon konnten sich alle Gäste überzeugen. Bei Kaffee, Kuchen und Musik wurde geplaudert, gefeiert und der Tag genossen.

„Häuser bestehen aus Steinen, Zement und Mörtel. Ein Zuhause besteht aus Liebe, Wärme und Wohlbefinden“ – und davon gibt es in der LUISE zum Glück mehr als genug!

Autor:

Vera Hullen aus Wochenblatt Mannheim

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