Notfallseelsorge - Erste Hilfe für die Seele - Blaulichtgottesdienst mit Abschieden und Begrüßungen
Mannheim. Beim traditionellen ökumenischen Gottesdienst, zu dem die Blaulichtdienste gemeinsam mit der Notfallseelsorge einmal im Jahr einladen, wurden am Freitag, 17. November, neue Mitarbeitende begrüßt und scheidende geehrt. Über allem stand der Dank an alle Mitarbeitenden für den wichtigen Dienst, den sie gemeinsam für die gesamte Stadtgesellschaft erbringen.
Morgens nicht zu wissen, was im Laufe des Tages und der Nacht auf einen zukomme - davon sei der Arbeitsalltag der Blaulichtdienste geprägt, führte Bürgermeister Volker Proffen in seinem Grußwort weiter aus. Als neuer Leiter des Dezernates I in Nachfolge von Christian Specht überbrachte er dessen herzlichste Grüße und sprach das Grußwort der Stadt Mannheim. Proffen dankte allen Mitarbeitenden für ihre Arbeit und insbesondere für das „grenzenlose Engagement der Ehrenamtlichen“ in der Notfallseelsorge. „Ihre Arbeit kann spezieller und wichtiger nicht sein“, sagte Proffen. „Sie sind da, wenn Beistand gebraucht wird, mit Zuspruch, mit persönlichen Worten“.
Mit Blick auf das Team der ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, die rund um die Uhr einsatzbereit sind, weiß Proffen: „Ihr Einsatz beginnt dann, wenn er für andere endet“, nämlich, wenn Angehörigen die Nachrichten von schlimmen Schicksalsschlägen, von Unfällen oder von Suizid überbracht werden muss. Rund zehn Einsätze seien es im Monat, zu denen die Notfallseelsorge immer zu zweit von den Blaulichtdiensten der Polizei und Feuerwehr hinzugerufen werden. Erkennbar an ihren lila Jacken und Westen mit der Aufschrift „Notfallseelsorge“ und ihrem Notfall-Rucksack werden sie zu Einsätzen dazugerufen und von der Freiwilligen Feuerwehr Innenstadt zum Einsatz gefahren. Beim Überbringen dann der schlimmen Nachrichten dann gälte es, gemeinsam mit den Angehörigen auszuhalten, was kaum auszuhalten ist. Dabei hat das Team der Notfallseelsorge auch immer ein offenes Ohr für die Einsatzkräfte und unterstützt auch diese.
Seit 20 Jahren arbeitet die Notfallseelsorge auf Basis eines Vertrags zwischen der Evangelischen und der Katholischen Kirche sowie der Stadt Mannheim, wobei die Koordination der Einsätze bei der Feuerwehr liegt. Das Team der derzeit 31 ehrenamtlichen Notfallseelsorgenden selbst hat mit Pfarrer Ulrich Nellen und Gemeindereferent Stefan Kraus einen evangelischen und einen katholischen Koordinator.
Ein großer Dank wurde Lars Oehring ausgesprochen, der lange Jahre in der Berufsfeuerwehr Mannheim auch die Arbeit der Notfallseelsorge betreut hat, bis er im Oktober als Kommandant der Schwetzinger Feuerwehr eine neue Aufgabe annahm. Aus dem Team der Notfallseelsorge verabschiedet wurden Petra Seidelmann und Pfarrer Hans Ehrlich, Bruder Markus Steinberger und Birgit Scherb wurde zum absolvierten Fachberaterlehrgang gratuliert. In Abwesenheit, da sie am Gottesdienst nicht teilnehmen konnte, wurde Pfarrerin Martina Egenlauf-Linner verabschiedet und geehrt. Sie wirkte 2003 beim Aufbau der Notfallseelsorge mit und ist seit deren ersten Einsätzen 2004 aktiv in diesem Dienst mit dabei. „Sie ist eine Frau der ersten Stunde der Notfallseelsorge Mannheim“, sagte Stefan Kraus.
Für die Polizeiseelsorge sprachen Ulf Günnewig von der Katholischen Kirche in Mannheim sowie Pfarrer Friedel Götz, der aktuell noch in Großsachsen arbeitet und ab Donnerstag, 1. Februar, nach Mannheim in die ChristusFriedenGemeinde wechselt. Günnewig dankte den Polizisten für ihren „unschätzbaren Dienst“ für die Menschen in der Stadt und auch für die Demokratie.
Bevor der gut besuchte Gottesdienst, den traditionell die Blaulichtband musikalisch begleitete, in den geselligen Teil überging, kündigte Koordinator Kraus eine terminliche Änderung an. Künftig wird der Blaulichtgottesdienst nicht mehr im November gefeiert, sondern im Mai: Am Freitag, 3. Mai, dem Gedenktag des Heiligen Florian. Er ist Schutzpatrons unter anderem für die Feuerwehrleute. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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