"Schön war’s" - Pfarrerin Kyra Seufert, Mannheim-Käfertal, geht in Ruhestand
Mannheim. In Käfertal war sie 31 Jahre lang Gemeindepfarrerin. Nun geht Kyra Seufert in Ruhestand. In einem Gottesdienst wird sie am Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr, in der Unionskirche, von Dekan Ralph Hartmann verabschiedet. Mitwirkende sind auch die Ältestenkreis-Vorsitzenden Wolfgang Mentzel und Andrea Hempel sowie Diakonin Ute Mickel. An den Gottesdienst schließt sich ein Fest an.
Als sie 1992 in Käfertal ihren Dienst antrat, blickt sie zurück, war das für viele im Stadtteil ungewohnt und fremd. Denn Kyra Seufert war die erste Pfarrerin in der damaligen Unionsgemeinde. In den folgenden drei Jahrzehnten hat sie in Käfertal viel auf den Weg gebracht – zunächst über die damaligen Grenzen von Unions- und Philippusgemeinde hinweg und ab 2012 gemeinsam mit ihrem Mann, Pfarrer Gerd Frey-Seufert, in der fusionierten „evangelischen gemeinde käfertal und im rott“. In Käfertal prägten sie die Philippuskirche als Zentrum für Kunst und Kultur und die Unionskirche als diakonisches Zentrum.
„Mir war immer wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen und Neues, Überraschendes auszuprobieren“, erzählt Pfarrerin Kyra Seufert. Ihre Vernetzung innerhalb des Stadtteils und weit in die Stadt hinein ermöglichten wegweisende Kooperationen, wie beispielsweise die Tauffeste auf dem parkähnlichen Gelände des Mannheimer Wasserwerks. Zu festen Formaten wurden auch die artGottesdienste in den Reiss-Engelhorn-Museen, in der Philippuskirche und mit dem Titel „mitten im Leben“ auf dem Mannheimer Hauptfriedhof, die „menschenskirche“ oder auch die Veranstaltungsreihe „denkbar“ über alles, was denkbar ist.
Auch Gottesdienste außerhalb der Kirche gehörten zu den regelmäßigen Angeboten, wie beispielsweise in einer Käfertaler Scheune, einer Bäckerei oder Gärtnerei. „Gerade auch an diese Orte wollten wir niederschwellig einladen und rausgehen aus unserer Komfortzone.“
Rund um die Unionskirche entstand das Netzwerk Diakonie in Käfertal, was mit dem Titel „mehr als ein Ma(h)l“ auch eine inklusive Konfirmandenarbeit umfasste und in dem ehemaligen Pfarrhaus an der Unionskirche den Einzug einer inklusiven Wohngemeinschaft der Gemeindediakonie ermöglichte. Dort, am großen Kirchplatz an der Unionskirche, war ab 2012 ein Gemeindezentrum mit integrierter Kita und Krippe errichtet worden. Gebäudliche Veränderungen haben auch mit zu inhaltlichen Veränderungen geführt.
All das, betont Pfarrerin Seufert, war möglich durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ältestenkreis. Das war „das A und O“ und das Geheimnis von 31 Jahren in Käfertal: „Ein Ältestenkreis, der sich immer begeistern ließ und eine Gemeinde, die sich auf Neuerungen, Veränderungen und Fremdes einlassen konnte.
Es sei für sie ein „großes Geschenk“, fasst Pfarrerin Kyra Seufert zusammen, dass „wir alles gemacht haben, wo unser Herz schlug.“ Das tun zu können, sei nicht selbstverständlich. „Im Wandel liegen die Zukunft, die Chance und der Zauber, nicht im Konservieren,“ ist sie überzeugt. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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