Verabschiedung von Pfarrerin Karin Lackus am 14. Mai
Mannheim. Nach zuletzt mehr als zehn Jahren in der Krankenhausseelsorge geht Pfarrerin Karin Lackus nun in den Ruhestand. Am Samstag, 14. Mai, um 15 Uhr findet ihre Verabschiedung in der Lukaskirche, Almenhof, statt. An den Gottesdienst schließt sich ein Fest an.
„Karin Lackus ist eine Brückenbauerin“, sagt Dekanstellvertreterin Anne Ressel, „durch sie entstanden Verbindungen zwischen Krankenhaus und umliegenden Gemeinden, jungen und alten Menschen. Leben und Sterben wurden zusammengedacht.“
Sie gehört fest in die Landschaft des Diakonissenkrankenhauses und der Palliativ-Thematik: Seit 2009 wirkt Pfarrerin Karin Lackus in der Krankenhausseelsorge. Seit letztem Jahr publiziert sie regelmäßig in der Zeitschrift „Chrismon“. Seit kurzem schreibt sie dort auch in dem Blog „Krankenstand“ unter anderem über das Gesundheitswesen, die Sterbehilfedebatte, Patientenrechte, Patente, Heilungsgeschichten und Impfgerechtigkeit. Denn als Seelsorgerin und Krebspatientin kennt Pfarrerin Karin Lackus den medizinischen Alltag aus sehr unterschiedlichen Perspektiven.
Selbst schwer erkrankt, geht sie nun in den vorgezogenen Ruhestand. Unzähligen ist sie durch ihre Tätigkeit im Diakonissenkrankenhaus bekannt. Auch mit den dortigen Gottesdiensten wollte Pfarrerin Lackus eine Verbindung schaffen zwischen Kirche innerhalb und außerhalb des Krankenhauses. So gab es Konzertgottesdienste, Predigten von Pflegenden und Ärzten, Segensgottesdienste für alle, denen Neues blüht, ein Trauercafé und vieles mehr. Gemeinsam mit ehemaligen Ärzten dieses Krankenhauses engagierte sie sich zudem für den Verein „Operieren in Afrika“. Auch dort sind Gesundung und Genesung im Fokus.
Doch zum Leben gehört auch das Sterben. Der Enttabuisierung dieses Themas widmet sich Pfarrerin Karin Lackus seit langem. Über die „Geschichten am Ende des Lebens“ hatte sie 2016 mit ihrer Heidelberger Kollegin Pfarrerin Christiane Bindseil das Buch „Mir geht es gut, ich sterbe gerade“ publiziert. Darin versammelten sie Erfahrungen, die sie im Krankenhaus und auf der Palliativstation mit Patienten gemacht hatten. Die Resonanz auf dieses Buch war groß, was sich auch in den zahlreichen Lesungen und Vorträgen zu Fragen der Palliativarbeit und Patientenvorsorge zeigte. „Die Zeit des Sterbens ist kostbar“, sagte Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin Karin Lackus im Vorfeld dieser Publikation, die bereits in die 5. Auflage geht. „Unser Leben wäre so viel ärmer, würden wir uns dieser Lebensdimension vorsätzlich berauben.“
Vor ihrer Tätigkeit im Krankenhaus arbeitete die gebürtige Mannheimerin, die ihr Vikariat in der Gnadengemeinde, Gartenstadt, gemacht hat, von 1994 bis 2012 als Religionslehrerin am evangelischen Bach-Gymnasium Mannheim. Davor war sie 1986 bis 1991 Referentin in der Erwachsenenbildung bei der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland, Bonn. Mit der Krankenhausseelsorge widmete sie sich ab 2009 einem Arbeitsbereich, der ihr besonders am Herzen liegt. „Krankenhausseelsorge, der Kontakt mit Krankheit, Tod und Sterben, hilft zu erkennen, was wichtig und was weniger wichtig ist. Der Mensch, das Leben, die Liebe sind wertvoll und dann kommt lange nichts“, sagt Pfarrerin Lackus. Von 2009 bis 2017 war sie gemeinsam mit Pfarrer Ulrich Nellen Sprecherin des Mannheimer Klinikseelsorgekonvents. Bei ihrer Verabschiedung wird ihr die Musik eine besondere Freude sein. Denn die leidenschaftliche Geigerin ist Mitglied im Händel-Orchester Mannheim. ps
Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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