Geschäfte geschlossen – Corona weitet sich im Kreis aus
Die Fashionistas müssen auf Shoppingspaß verzichten
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens/Südwestpfalz. Harte Zeiten für Fashionistas: Um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, sind ab dem morgigen Mittwoch nicht nur Cafés, Bars, Kneipen und Fitnessclubs geschlossen, auch Modegeschäfte dürfen nicht mehr aufsperren. Dass die Gefahrensituation durch diesen heimtückischen Virus nicht unterschätzt werden darf, zeigt auch die Entwicklung im Landkreis. Hier hat sich die Zahl der Infizierten auf drei Personen erhöht. Ein Ende sei noch nicht in Sicht, warnen Gesundheitsexperten.
Das öffentliche Leben pausiert. Alle Veranstaltungen – auch von privater Seite – sind abgesagt. Alle Freizeiteinrichtungen wie Kulturstätten, Sportstadien, Kinos, Museen, Spielplätze und Schwimmbäder sind geschlossen. Es gibt keine Gottesdienste mehr, Treffen in Kirchen oder Moscheen sind verboten, ebenso Zusammenkünfte in Vereinen. In der Allgemeinverfügung der Stadt Pirmasens wird noch ein Schritt weitergegangen und die „Ansammlung einer größeren Anzahl von Menschen“ untersagt. Restaurants dürfen nur noch von 6 bis 18 Uhr Gäste mit Speisen und Getränken bewirten.
Keine Chance hat der Einzelhandel, denn von den Schließungsbestimmungen sind auch diese Läden betroffen. Ilka Knüttel, die in Pirmasens drei Modegeschäfte führt, erklärte im Gespräch mit dem Wochenblatt resigniert: „Ab Mittwoch bleibt bei uns zu. Wir wissen noch nicht, wie lange“. Das ist besonders tragisch, da Ilka Knüttel lediglich im stationären Handel aber nicht mit einem Internet-Shop vertreten ist. Die langjährige Unternehmerin ärgert sich insbesondere über die Unvernunft der Menschen: „Die Schulen sind geschlossen. Statt, dass man die Leute zuhause bleiben, lungern sie in der Stadt herum“. Sie befürchtet, dass die Bundesregierung um eine Ausgehpflicht, wie in Italien und Frankreich deshalb nicht herumkommen wird.
Es sind harte Einschnitte in unserem modernen Leben, das von Aktivitäten bestimmt wird. Angesichts des herrlichen Frühlingswetters und des bevorstehenden Osterfestes steigt die Lust – insbesondere bei den trendbewussten Damen – auf ein neues Outfit. Doch das Shoppingvergnügen muss noch warten. Zu bedrohlich ist die derzeitige Situation und ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Wie die Kreisverwaltung heute mitteilte, haben sich zwei weitere Fälle der Infizierung mit dem Coronavirus bestätigt. Damit hat sich die Zahl auf 3 erhöht. Zwei Betroffene leben in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, die dritte Person kommt aus der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. Alle seien vom Gesundheitsamt getestet und an das Landesuntersuchungsamt übermittelt worden, so die Kreisverwaltung. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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