Ann Cotten und Judith Hermann sind für Auszeichnung nominiert
Machen Ball-Preisträgerinnen auf der Leipziger Buchmesse Furore?

2017 erhielt Ann Cotten den Hugo-Ball-Preis von dem damaligen OB Dr. Bernhard Matheis.  Foto: Kling-Kimmle
  • 2017 erhielt Ann Cotten den Hugo-Ball-Preis von dem damaligen OB Dr. Bernhard Matheis. Foto: Kling-Kimmle
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Pirmasens/Leipzig. Mit Judith Hermann und Ann Cotten sind gleich zwei Hugo-Ball-Preisträgerinnen für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert worden. Die mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Auszeichnung für herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen wird in drei Kategorien vergeben: Belletristik, Sachbuch und Übersetzung.
Unter den jeweils fünf nominierten Titeln für den renommierten Leipziger Buchpreis wurde in der Sparte Belletristik Judith Hermanns Roman „Daheim“ benannt, der im S. Fischer-Verlag erscheint. In dem Roman erzählt sie von einem Aufbruch: Eine alte Welt geht verloren und eine neue entsteht. Sie hat ihr früheres Leben hinter sich gelassen, ist ans Meer gezogen, in ein Haus für sich. Ihrem Exmann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben im Norden. Sie schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Affäre, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll.
Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verloren geht und eine neue entsteht. Die 50-jährige Autorin war 1999 in Pirmasens mit dem Hugo-Ball-Förderpreis ausgezeichnet worden.
Im Bereich Übersetzung steht Ann Cotten für die Übertragung von Rosmaries Waldrops Roman „Pippins Tochters Taschenbuch“ (Suhrkamp Verlag) aus dem Englischen auf der sogenannten Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse.
Ann Cotten hatte 2017 den Hugo-Ball-Preis für ihr eigenwilliges und originelles Werk erhalten. In der zeitgenössischen Literatur sticht ihre Arbeit dank der Furchtlosigkeit ihres Denkens hervor. Sie hinterfragt scheinbar Selbstverständliches, vereinbart das Unvereinbare, doch die Erschütterungen, die dies auslösen mag, werden aufgefangen durch ihren klaren und eleganten Stil“, begründet die Jury damals ihre Entscheidung.
Die Bekanntgabe der Preisträger sowie die Preisverleihung findet am 28. Mai in den Kongresshalle am Leipziger Zoo statt. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr und wird auf der Webseite www.leipziger-buchmesse.de live übertragen.
Seit 1990 lobt die Stadt Pirmasens im Drei-Jahres-Rhythmus den mit 10.000 Euro dotierten Hugo-Ball-Preis aus. Mit dem Literaturpreis werden Persönlichkeiten geehrt, die geisteswissenschaftlich und/oder künstlerisch im Sinne Hugo Balls arbeiten. Der in Pirmasens geboren Schriftsteller hatte 1916 mit Dada im Züricher Cabaret Voltaire eine der wichtigsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts mitbegründet.
Am 23. Februar 2020 war Bov Bjerg („Auerhaus“, „Serpentinen“) mit dem Hugo-Ball-Preis der Stadt Pirmasens im Forum Alte Post ausgezeichnet. Der Förderpreis wurde an die aus Ungarn stammende Schriftstellerin und Übersetzerin Kinga Tóth vergeben. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnten sich die beiden Autoren dem Pirmasenser Publikum noch nicht mit der geplanten Lesung und Performance vorstellen.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen neben Judith Hermann und Ann Cotten Oskar Pastior, Cees Nooteboom, Robert Menasse, Klaus Wagenbach, Patrick Roth, Feridun Zaimoglu, Max Goldt, Andreas Maier und Thomas Hürlimann. ak/ps
Info:

www.pirmasens.de/hugo-ball-preis

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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