Sonntags bei Anton
Gehorsam - pro und contra!?
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- Anton Schmitt
- Foto: Anton Schmitt
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Viernheim. Am Sonntag, 23. Februar, findet wieder die kostenfreie Veranstaltung „Sonntags bei Anton“ statt. Beim monatlichen philosophischen Austausch treffen sich Interessierte von 11 bis 13 Uhr in der KulturScheune, Satonévri-Platz 1, in einem “öffentlichen Forum für freie Meinungsäußerung und kritisches Denken“ zu verschiedenen gemeinsam beschlossenen Themen. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich.
Das Thema für den bevorstehenden Termin lautet „Gehorsam - pro und contra!?“
Anton Schmitt: „Armut, Keuschheit und Gehorsam wird von Mönchen gefordert; Eltern fordern Gehorsam von ihren Kindern, der Staat bezüglich seiner Gesetze von seinen Bürgern, Vorgesetzte bei der Arbeit von ihren Untergebenen, usw. und dahinter steht oft das: “Wer nicht hören will, der muss fühlen!„ – also Androhung schwerer Konsequenzen bis hin zur Gewaltanwendung! Doch wie ist das zu rechtfertigen? Besteht doch die – angeblich unantastbare - Würde des Menschen darin, sich frei selbst bestimmen zu können? Was Hannah Arendt so ausdrückte: “Kein Mensch hat das Recht einfach einem Befehl zu folgen!„ – Sollte man dann nicht Gehorsam (bespielsweise den „blinden“) auch mal kritisch in Frage stellen? Kann man ein Verbrechen, das man begangen hat, einfach dadurch entschuldigen, dass man „nur“ einen Befehl befolgt habe? Wo überall sind hier Grenzen zu ziehen? Wenn zum Beispiel beim Militär die Missachtung von Befehlen, oder die Gehorsamsverweigerung im Krieg, oder das Desertieren zu drastischen Strafen einschließlich standrechtlicher Erschießung führen kann? – Wie steht es da mit der freien Selbstbestimmung? Schließt diese gar eine Pflicht zum Ungehorsam ein? In welchen Fällen also erscheint die Forderung von Gehorsam angebracht und in welchen Fällen sollte Gehorsam verweigert werden? – Nicht zuletzt bleibt auch zu untersuchen, wie weit wir – jeder von uns – selbst schon eine solche Haltung von Gehorsamsbereitschaft internalisiert haben, dass wir gar nicht mehr den Mut aufbringen, dagegen vorzugehen, sondern es bequemer finden
den Anweisungen der Mächtigen, der Experten, der Ranghöheren einfach kritiklos zu folgen….?“
Diesen und alle möglichen weiteren Fragen und Aspekten wollen die Teilnehmenden von eigenen Erfahrung her nähern. Zur Anregung und Nachbesinnung der gemeinsamen Diskussion wird zu Beginn vom Dozenten ein kostenfreies Thesenpapier zur Verfügung gestellt. Die gemeinsame Aussprache und Verständigung über die persönlich vorhandenen Überzeugungen und Einschätzungen zum Thema stehen bei diesem Kurs im Vordergrund. Deshalb braucht es auch keinerlei Voraussetzung, um sich in der Diskussionsrunde einzubringen.
Dabei wird Wert auf eine lockere, lebhafte, humorvolle und allgemeinverständliche Gesprächsatmosphäre gelegt, die es auch ermöglicht, einfach mal zuzuhören, ohne selbst etwas zu sagen.
Die Themen der nachfolgenden Foren, immer jeweils am letzten Sonntag im Monat, werden von den Teilnehmenden zuvor gemeinsam bestimmt.
Der Dozent Anton Schmitt hat in München an der Hochschule für Philosophie und an der Uni Bonn Philosophie studiert (Schwerpunkte Kant und Hegel). Er war über 30 Jahre wissenschaftlicher Mentor im Dienst der Fernuniversität Hagen, Dozent an verschiedenen Volkshochschulen, Tutor an den Universitäten Karlsruhe, Kaiserslautern und dem Akademischen Colleg/Fernstudienzentrum Schwäbisch Gmünd. Außerdem war er als Lehrbeauftragter für Philosophie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Geislingen/Nürtingen sowie der TU München tätig.
Für Informationen stehen Horst Stephan von der Volkshochschule Viernheim oder der Dozent Anton Schmitt gerne zur Verfügung. Horst Stephan: telefonisch unter: 06204 988-401 oder per E-Mail an: Horst.Stephan@Viernheim.de. Anton Schmitt: Anton.Philosophie@gmail.com oder über die Internetseite www.collegium-philosophicum.de. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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