Ecuadorianerin schreibt Gedicht an Corona-Virus
Die Freude der täglichen Umarmung
Heidelberg/Quito (hb). Das Corona-Virus belastet weiterhin die Menschen in aller Welt - und regt zugleich deren Kreativität an. Ob Karikaturen, Maskenvielfalt oder Lieder verschiedener Genres: Rund um den Globus offenbarte so mancher in den letzten Monaten sein künstlerisches Talent! Auch Ángela León Cáceres, Masterstudentin im Fach International Health an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und ehemalige Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), die momentan in ihrem Heimatland Ecuador festsitzt, hat sich im Angesicht der Pandemie Gedanken gemacht und in ihrer Muttersprache folgendes, an das Corona-Virus gerichtete Gedicht verfasst (Übersetzung s.u.).
La pandemia de la esperanza
Llegaste para cambiarnos la vida,
Y en ciertos casos para quitárnosla.
Te has llevado a tantos ya,
Que preferimos dejar de contarlos.
Te adentras fuerte así en el pecho,
Quitándonos el aire
Y la alegría del abrazo cotidiano.
Nos has demostrado lo frágil que somos
Porque estás hasta en nuestros poros.
Llegaste para cambiarnos la vida,
Y en ciertos casos para dárnosla.
Somos aún tantos más
Que preferimos nombrarnos.
Te adentras fuerte así en el pecho,
Y aunque sin aire
Caminamos buscando la alegría.
Nos hemos demostrado que no estamos solos
Porque hasta en la adversidad creemos en el apoyo.
Llegaste para cambiarme la vida,
Para apreciar más el aire,
El abrazo cotidiano y la alegría.
Llegaste seguro para quedarte,
Pero jamás para quitarme
La esperanza y el sueño
De creer en un mundo cambiante.
De derechos, luchas,
Amores y libertades.
Ángela León Cáceres, 2020
Die Pandemie der Hoffnung
Du bist gekommen, um unser Leben zu verändern
und es uns bisweilen zu nehmen.
So viele hast du uns schon weggenommen,
dass wir sie lieber gar nicht mehr zählen.
Du dringst unnachgiebig ein in unsere Brust,
nimmst uns die Luft
und die Freude der täglichen Umarmung.
Du hast uns gezeigt, wie fragil wir sind,
hast dich breitgemacht bis in die letzte Pore.
Du bist gekommen, um unser Leben zu verändern
und es uns bisweilen neu einzuhauchen.
Wir sind noch immer so viele mehr,
wir verstecken uns nicht.
Du dringst so unnachgiebig ein in unsere Brust,
aber auch ohne Luft
gehen wir weiter, auf der Suche nach Freude.
Wir haben uns selbst bewiesen, dass wir nicht alleine sind,
weil wir uns auch im größten Unglück Halt geben.
Du bist gekommen, um mein Leben zu verändern,
damit ich die Luft mehr wertschätze,
die tägliche Umarmung und die Freude.
Du bist sicher gekommen, um zu bleiben,
aber niemals, um mir dies wegzunehmen:
die Hoffnung und den Traum
vom Wandel in der Welt.
Von Rechten, Kämpfen,
Liebe und Freiheit.
Ángela León Cáceres, 2020
(Übersetzung: hb)
Autor:Henning Belle aus Wochenblatt Rhein-Neckar |
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