Weitere Maßnahmen geplant
Die Saat für das Rebhuhn in Heddesheim wurde gelegt

Rebhuhn | Foto: René Greiner Landesjagdverband

Heddesheim. Die Heddesheimer Landwirte wollen dem bedrohten Rebhuhn helfen und haben deshalb im Spätsommer auf annähernd zehn Hektar eine spezielle Saatgutmischung ausgebracht. Schafgarbe, Buchweizen und viele weitere Pflanzenarten sind in den letzten Monaten herangewachsen und gut gediehen. Sie sollen den Vögeln nächstes Jahr Nahrung und Unterschlupf bieten.
Um die Anforderungen der EU-Agrarpolitik zu erfüllen, müssen Landwirte unter anderem vier Prozent ihrer Böden in nicht produktive Fläche umwandeln. Statt aber einfach ein zusammenhängendes Stück Land sich selbst begrünen zu lassen oder eine preiswerte Standardmischung einzusäen, die später gemulcht wird, haben die Heddesheimer Landwirte dem Rebhuhn zuliebe einen höheren Aufwand in Kauf genommen und eine besondere Blühmischung streifenweise auf ihren Flächen ausgesät.
So entstehen mehr Struktur und Vielfalt im Lebensraum der Rebhühner. Diese Blühstreifen sollen Insekten fördern, die die Rebhuhnküken in den ersten Lebenswochen ausschließlich fressen. Ohne ausreichend Insekten verhungern die Küken. Zudem bieten die Blühstreifen Deckung gegenüber Beutegreifern, wie Fuchs oder Marder. Und da in der Natur alles miteinander zusammenhängt, profitieren von den Maßnahmen auch andere Arten wie Fasan, Hase und Reh. Im Spätsommer ist der ideale Aussaatzeitpunkt, sodass sich daraus hoffentlich ab dem Frühjahr 2024 artenreiche Blühflächen entwickeln. Die Kosten für das ausgebrachte Saatgut wurden freudigerweise anteilig von der Gemeinde Heddesheim sowie von der Heddesheimer Jägerschaft übernommen.
„Der Rebhuhnbestand in Heddesheim ist einer der größten hier im Rhein-Neckar-Kreis.“, so Bürgermeister Weitz. „Daher freut es mich besonders, dass sich eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter zusammengetan hat, um das Rebhuhn zu schützen. Mit geeigneten Maßnahmen, wie die Aussaat von besonderem Saatgut durch die Landwirte, unterstützen wir als Gemeinde das Projekt sehr gerne.“
Das Rebhuhn ist, wie fast alle Arten der offenen Feldflur, heute sehr selten geworden. In Baden-Württemberg gilt es als vom Aussterben bedroht. Einst ein Steppenvogel, ist das Rebhuhn auf kleinstrukturierte Agrarflächen mit Büschen, Staudensäumen und offenen Bodenstellen angewiesen. Die Küken dieser standorttreuen Bodenbrüter folgen als Nestflüchter ihren Eltern von Beginn an und suchen ihre proteinreiche Nahrung selbstständig: kleine Insekten, Asseln, Spinnen und Schnecken - angesichts des dramatischen Insektensterbens nicht leicht! Später kommt zunehmend pflanzliche Nahrung dazu. Außerhalb der Brutzeit sind sie meist in Gruppen unterwegs. Heddesheim ist eine der ganz wenigen Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis, wo sich noch Rebhühner halten können. Deswegen suchte der Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e. V. (LEV) den Kontakt zur Gemeinde Heddesheim, um dort die Rebhuhnbestände zu erhalten und weiter zu fördern.
Katrin Naumann vom LEV koordiniert die Bemühungen zum Artenschutzprojekt. Sie und die Gemeinde Heddesheim haben aber nicht nur die Landwirte, sondern auch den Verein der Vogelfreunde und –pfleger 1960 e. V., die BUND-Ortsgruppe Heddesheim, die ortsansässigen Jäger und Imker und den Sport-Fischer-Verein 1973 Heddesheim e. V. für den Rebhuhnschutz gewinnen können. Sie helfen etwa bei Zählungen und melden Sichtungen der Vögel. Die Wildtier-Biologin freut sich über die breite Unterstützung: „Es ist toll, dass wirklich alle Landwirte mitmachen und so viele ortsansässige Gruppen an einem Strang ziehen!“ Die Aktionsgruppe für den Rebhuhnschutz plant weitere Maßnahmen. Beispielsweise soll es Anfang 2024 einen Landschaftspflegetag geben, wo mit Freiwilligen dem Rebhuhn zu hoch gewordene Gehölze zurückgeschnitten werden.
Wer aufmerksam rund um Heddesheim spazieren geht, kann mit etwas Glück die Rufe von Rebhühnern hören oder welche sehen. Die Blühflächen sollten allerdings nicht betreten und auch keine Hunde hineingelassen werden. hät/red

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Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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