Erste Ergebnisse des Zensus 2022 liegen vor - Rhein-Neckar-Kreis der bevölkerungsstärkste in Baden-Württemberg

Zensus | Foto: Kristin Hätterich

Rhein-Neckar-Kreis. Der Rhein-Neckar-Kreis bleibt der bevölkerungsreichste Landkreis in Baden-Württemberg: 554.521 Einwohnerinnen und Einwohner sind im Zensus 2022 erfasst worden, dessen erste Ergebnisse jetzt vorliegen. „Damit ist einmal mehr schwarz auf weiß belegt, wie lebenswert unser Landkreis ist“, freut sich Landrat Stefan Dallinger. „Unsere 54 Kommunen und der Rhein-Neckar-Kreis setzen sich mit viel Engagement für ihre Bürgerinnen und Bürger ein und nutzen die Datenbasis für die zukünftigen Planungen der Infrastruktur.“
Im Vergleich zum letzten Zensus 2011 ist die Bevölkerung um knapp 30.500 Einwohnerinnen und Einwohner gestiegen, das entspricht einem Zuwachs von rund 5,8 Prozent. Den größten Bevölkerungszuwachs zwischen den beiden Erhebungen verzeichneten Altlußheim (plus 17,1 Prozent), Reilingen (plus 14 Prozent) sowie die Stadt Walldorf (plus 11,4 Prozent). Die größten Verluste mussten Spechbach (minus 4,4 Prozent), Epfenbach (minus 4,1 Prozent) sowie Neidenstein (minus 2,5 Prozent) hinnehmen.
Der Zensus 2022 stellt zudem eine neue Datengrundlage zum Stichtag 30.06.2022 dar, so dass es ebenfalls leichte Veränderungen zu den bisherigen statistischen Daten gibt, die auf Basis des Zensus 2011 fortgeschrieben worden waren. Die Zahlen auf Landkreisebene legten hier fast eine Punktlandung hin (+/- 0 Prozent), bei den Kreiskommunen gab es einige kleinere Abweichungen, die nun in der Bevölkerungsstatistik korrigiert werden. Die größten Abweichungen verzeichneten Heddesbach (plus 2,5 Prozent), Lobbach (plus 1,7 Prozent) sowie Edingen-Neckarhausen und Heddesheim (beide plus 1,5 Prozent), die sich über mehr Einwohner freuen dürfen als bisher angenommen. Die Bevölkerung in Gaiberg (minus 3,2 Prozent), Bammental (minus 3,1 Prozent) sowie Malsch und Neckargemünd (beide minus 2,3 Prozent) fällt hingegen geringer aus als in der bisherigen Statistik zum Stichtag 30.06.2022.

Mehr Single-Haushalte

Diese Einwohnerinnen und Einwohner leben kreisweit häufiger alleine als elf Jahre zuvor: Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte ist um vier Prozentpunkte von 33,6 auf 37,6 Prozent gestiegen, die Zahl der Drei- beziehungsweise Vier-Personen-Haushalte fiel auf 13,5 Prozent (2011: 15,2 Prozent) beziehungsweise 10,9 Prozent (2011: 12 Prozent).
Diese Zahlen decken sich mit der landesweiten Entwicklung: In Baden-Württemberg leben sogar 39,5 Prozent alleine (2011: 34,9 Prozent), Drei- und Vier-Personen-Haushalte sind seltener geworden (von 14,7 Prozent 2011 auf 13,2 Prozent im Jahr 2022 und von 12,4 Prozent 2011 auf 10,9 Prozent im Jahr 2022). „Beim Thema bedarfsgerechter Wohnungsbau müssen wir also am Ball bleiben“, so Dallinger.

Der Kreis wird älter – und ein wenig männlicher

Bei der Geschlechterverteilung gab es eine leichte Verschiebung: Der Männeranteil stieg seit 2011 leicht von 48,6 auf 49 Prozent, der Frauenanteil sank entsprechend von 51,4 auf 51 Prozent. Die „männlichsten“ Gemeinden im Kreis sind übrigens Eschelbronn mit 50,9 Prozent und Helmstadt-Bargen mit 50,5 Prozent Männeranteil, die „weiblichsten“ sind Bammental mit 52,1 Prozent und Dossenheim mit 52,0 Prozent.
Auch der Anteil der Senioren ist gestiegen: Waren 2011 noch 18,2 Prozent der Bevölkerung 67 Jahre und älter, sind es mittlerweile 19,7 Prozent (Baden-Württemberg: 18,5 Prozent). 18 Jahre und jünger waren im Jahr 2011 noch 18,3 Prozent der Bevölkerung, hier gab es einen nur sehr leichten Rückgang auf 18,2 Prozent (Baden-Württemberg: 18,3 Prozent). Besonders viele Seniorinnen und Senioren von mindestens 67 Jahren im Vergleich zur Gesamtbevölkerung am Wohnort leben übrigens in Brühl (23,9 Prozent), Ladenburg (23,5 Prozent) und Neckargemünd (23,4 Prozent), eine besonders junge Bevölkerung mit dem höchsten Anteil an Kindern und Jugendlichen von höchstens 18 Jahren gibt es in Mauer (20,6 Prozent), Zuzenhausen (20,2 Prozent) sowie St. Leon-Rot und Walldorf (jeweils 19,9 Prozent).

Hintergrundinformationen:

Der Zensus ist ein Projekt der amtlichen Statistik zur Erhebung von Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungsdaten. Mit dem Zensus wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Hierzu werden eine Bevölkerungs- sowie eine Gebäude- und Wohnungszählung durchgeführt.
Der Zensus ist EU-Verordnung und findet alle zehn Jahre statt; zuletzt wurde er aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr auf den Zeitraum zwischen Mai und Juli 2022 verschoben. Seitdem wurden die erhobenen Zahlen ausgewertet und aufbereitet.
Auf Basis der Ergebnisse können Bund, Länder und Kommunen nun Entscheidungen für wichtige Themenbereiche treffen. „Ob bei der Verteilung von öffentlichen Geldern, der Planung von Schul- und Studienplätzen oder wohnungspolitischen Entscheidungen – insbesondere im politisch-administrativen Bereich sind die Daten, die beim Zensus erhoben werden, ein wichtiges Planungsinstrument zur Gestaltung unserer Zukunft“, erklärt Landrat Dallinger. „Sie können erhebliche Auswirkungen haben. Für Städte und Gemeinden etwa bedeutet jeder Einwohner und jede Einwohnerin wegen der Finanzzuweisungen bares Geld.“
Ab Mai 2022 hatte die Befragung in 50 Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis in ausgewählten Haushalten auf Stichprobenbasis begonnen. Insgesamt waren rund 500 ehrenamtliche, eigens geschulte Erhebungsbeauftragte des Landratsamts im Einsatz. Sie befragten circa 68.000 Bürgerinnen und Bürger an über 13.000 ausgewählten Anschriften. Die Städte Leimen, Sinsheim, Wiesloch und Weinheim hatten den Zensus in Eigenregie übernommen. „Die Befragungen an sich verliefen harmonisch. Unsere Interviewenden hatten viele interessante und freundliche Gespräche, unangenehme Begegnungen waren glücklicherweise Einzelfälle. Die Erhebungsbeauftragten haben vor Ort tolle Arbeit geleistet, dafür danken wir ihnen sehr“, sagt Pascal Hilkert, der damalige Leiter der mittlerweile geschlossenen Erhebungsstelle. hät/red

Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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