Filmvorführung, Aktionen und Termine
Equal Pay Day (EPD) – Aktionstag für gleiches Entgelt
Viernheim. Frauen in Deutschland verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen. Um das Einkommen zu erzielen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres hatten, müssen Frauen bis zum sogenannten Equal Pay Day (EPD) des Folgejahres arbeiten. Der diesjährige EPD fällt auf Mittwoch, 6. März. Unter dem Motto „Höchste Zeit für equal pay! “ will die diesjährige Kampagne den Zusammenhang von Zeit und Geld in den Fokus rücken. Wie frei sind Frauen und Männer darin, wie sie ihre Zeit nutzen? Noch immer arbeiten Frauen fast dreimal so häufig in Teilzeit wie Männer, da meist Frauen den Großteil der Care-Arbeit übernehmen. Diese Diskrepanz bei der Arbeitszeit ist mitverantwortlich für den Gender Pay Gap von 18 Prozent. Was muss sich ändern, damit Care-Arbeit, Erwerbsarbeit und Freizeit paritätisch aufgeteilt werden können? Ist die Viertagewoche eine Lösung oder verkürzte Vollzeit? Was können Jobsharing oder Digitalisierung dazu beitragen? Die Equal Pay Day-Kampagne 2024 zeigt, wie die Verwendung von Zeit mit dem Gender Pay Gap zusammenhängt und welche Lösungsansätze es für eine gerechte Zeitverteilung gibt.
Das städtische Gleichstellungsbüro ist anlässlich des Equal Pay Day’s rund um den 6. März gleich mit zwei Aktionen und Terminen präsent:
Wochenmarkt Samstag, 2. März
Gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Ortsverband Viernheim wird die Gleichstellungsbeauftragte auf dem Wochenmarkt vor der Goetheschule Samstag, 2. März, ab 9 Uhr, mit einem Infostand vertreten sein und auf die Gründe für Entgeltungleichheit – Gender Pay Gap – aufmerksam machen.
„Made in Dagenham“ im Luxor Filmpalast Bensheim
Das Gleichstellungsbüro lädt gemeinsam mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße, den DGB-Frauen Bergstraße und den Business Women Bergstraße e.V. zum EPD Mittwoch, 6. März, 19 Uhr, zur Filmvorführung „Made in Dagenham“ in den Luxor Filmpalast Bensheim ein. Karten gibt es an der Kinokasse oder online unter www.luxor-kino.de/bensheim. Der Eintritt kostet 10 Euro, Frauen erhalten einen 2 Euro Equal Pay Day-Rabatt, gerundet für die 18 Prozent Lohnunterschied.
Der Film spielt im Jahr 1968. Die Ford-Arbeiterinnen in Dagenham, Essex, nähen in brütender Hitze der Fabrik Autositzbezüge und bekommen viel weniger Geld als die männlichen Kollegen. Irgendwann reicht es ihnen und sie streiken für gleichen Lohn. Die Ehefrau und Mutter Rita übernimmt die Führung, legt sich mit den Ford-Oberen sowie mit dem Gewerkschaftschef an. Als die Ehemänner ausgesperrt werden, ist es vorbei mit der Solidarität. Den couragierten Streikenden bleibt nur: Unterstützung bei der Politik zu suchen. Mit unwiderstehlichem Charme und britischem Humor inszeniert Nigel Cole den Streik von Ford-Arbeiterinnen im Jahr 1968 mit Sally Hawkins als Anführerin in der Hauptrolle.
Zur Information
Der Equal Pay Day (EPD) 2024 ist seit dem letzten Jahr um einen Tag auf den 6. März nach vorne gerückt. Erfreulich ist, dass der EPD im Vergleich zu 2020 nun vier Tage früher ist, seither stagniert der Wunsch nach einer gleichen Bezahlung von Frauen und Männern aber wieder. Frauen erhalten in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer, das hat das Statistische Bundesamt für das Jahr 2022 berechnet.
Als Gender Pay Gap oder geschlechtsspezifische Lohnlücke wird die prozentuale Differenz zwischen durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer und dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Frauen im Verhältnis zum durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer bezeichnet. Frauen erhielten im Jahr 2022 mit durchschnittlich 20,05 Euro einen um 4,31 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (24,36 Euro). Rechnet man den Wert von 18 Prozent in Tage um, arbeiten Frauen vom 1. Januar an 66 Tage unentgeltlich.
Der nächste Equal Pay Day findet deshalb am 6. März 2024 statt. In den vergangenen Jahren hat sich der Gender Pay Gap nur sehr langsam verringert. Damit bleibt Deutschland Schlusslicht im europäischen Vergleich. Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zurückführen. Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijob. Quelle www.equalpayday.de. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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