SV Sandhausen unterliegt Hannover 96 knapp
Der SV Sandhausen hat nach ereignisreicher zweiter Halbzeit gegen Hannover 96 mit einer 2:3-Niederlage das Nachsehen. Die Männer vom Hardtwald kamen gut aus der Kabine und konnten den Halbzeitrückstand ausgleichen. Nach einem Hannoveraner Doppelschlag gelingt dem SVS umgehend die Antwort, für den Ausgleich reicht es am Ende nicht mehr.
SVS startet mit zwei Veränderungen gegen Hannover
Mit Benedikt Grawe (Blinddarm-OP), Kapitän Dennis Diekmeier (Sehnenverletzung), Erik Zenga (Knöchelverletzung), Joseph Ganda (Lauftraining nach Kniebeschwerden), Oumar Diakhite (Sprunggelenksverletzung) und Kemal Ademi (Kniebeschwerden) muss Alois Schwartz ohne sechs Akteure planen. Nach dem Punktgewinn auf St. Pauli gibt es zwei Wechsel in der ersten Elf: Christian Kinsombi und Matej Pulkrab laufen für Philipp Ochs und Alexander Esswein auf.
Patrick Drewes steht im Tor des SVS. Die Viererkette vor ihm setzt sich wie gewohnt aus Chima Okoroji, Dario Dumic, Aleksandr Zhirov und Bashkim Ajdini zusammen. Davor agieren Tom Trybull und Merveille Papela im zentralen Mittelfeld. Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff bilden David und Christian Kinsombi, die über die Flügel für Gefahr sorgen sollen. In der Zentrale greift Janik Bachmann hinter Matej Pulkrab an.
Offensiver Start des SVS
Die Mannschaft von Alois Schwartz startet mit einer Reihe von Torchancen in die Partie: Einen Freistoß in der Nähe der Eckfahne bringt Okoroji direkt auf das Tor der Gäste. Der von Zieler abgewehrte Schuss landet erst bei Christian Kinsombi, dann bei Zhirov, deren Schüsse ebenfalls geblockt werden (3.). Einen weiteren Abschluss kann die 96-Defensive vor Pulkrab klären. Nach einem guten Start gelingt es dem Team von Alois Schwartz nicht, sich zu belohnen.
Die Gäste im Griff, trotzdem geht Hannover in Führung
Die SVS-Defensive hat die Gäste im Griff, es dauert etwas mehr als zehn Minuten, bis Drewes eingreifen muss: Einen Distanzschuss von Besuschkow kann Sandhausens Keeper problemlos aufnehmen. In der 15. Minute dann die kalte Dusche: Teuchert kommt im Strafraum in halbrechter Position an den Ball, nach einem Haken zieht er ab, sein Linksschuss landet flach im langen Eck und lässt Drewes keine Chance. Nach dem Rückstand braucht der SVS etwas Zeit, sich wieder zu sammeln. Der Mannschaft von Alois Schwartz gelingt es nicht, trotz vieler Ballbesitzphasen für Gefahr vor dem Tor der Gäste zu sorgen (26.). Hannover beschränkt sich in dieser Phase auf Konter, aber auch ihnen fehlt offensiv die Durchschlagskraft gegen eine gutstehende SVS-Defensive.
Drewes ist zur Stelle
Die Gäste aus Hannover werden nach gut 30 Minuten ebenfalls wieder aktiver, sodass SVS-Keeper Drewes zupacken muss: Erst legt sich Innenverteidiger Börner den Ball zu weit vor, dann flankt Köhn gefährlich in die Mitte. Beide Chancen kann Drewes vereiteln, bevor es gefährlich wird. (36.).
Zwei Chancen vor der Halbzeit
Kurz vor der Halbzeit herrscht nochmal Aufregung im Hannoveraner Strafraum: Pulkrab tankt sich von der linken Seite auf der Grundlinie durch und legt quer auf Bachmann, der den Ball nicht richtig erwischt (41.). Auf der Gegenseite kommt Teuchert nach einem Steilpass aus kurzer Distanz aber spitzem Winkel zum Abschluss, sein Schuss landet jedoch am Außennetz (44.). Dann beendet der Schiedsrichter den ersten Durchgang, in dem der SVS mehr vom Spiel hatte, aber dies nicht in gefährliche Chancen umwandeln konnte.
Ohne Wechsel in die zweite Halbzeit
Der SVS kommt unverändert aus der Kabine und setzt umgehend ein erstes Ausrufezeichen: Okoroji bringt eine Flanke scharf nach innen, Zieler faustet den Ball vor dem einschussbereiten Pulkrab aus der Gefahrenzone. Im Anschluss ist es erneut Okoroji, der für Gefahr sorgt: Seinen Distanzschuss kann Zieler zur Ecke klären. Die Spielanteile liegen auch im zweiten Durchgang zunächst mehrheitlich beim SVS, während sich Hannover nur über Konter aus dem Pressing der Hausherren befreien kann.
Erster SVS-Elfmeter der Saison bringt den Ausgleich
Pulkrab spielt Christian Kinsombi im Strafraum frei: Dieser ist einen Schritt schneller als Hannovers Neumann und wird noch vor seinem Abschluss unsanft von den Beinen geholt. Nach der Überprüfung durch den Video-Assistenten entscheidet der Schiedsrichter auf Elfmeter für den SVS: David Kinsombi behält die Nerven und trifft per Flachschuss zum 1:1-Ausgleich (56.). Der Treffer war zugleich der erste Strafstoß für die Männer vom Hardtwald in der laufenden Saison.
Zweiter VAR-Einsatz
Im direkten Anschluss hat Bachmann die Führung für den SVS auf dem Fuß, als er frei vor dem Tor an Zieler scheitert (59.). Nur Sekunden später wird Christian Kinsombi im Strafraum erneut gefoult, der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt und gibt Neumann die gelb-rote Karte. Und wieder greift der Videoschiedsrichter ein, die Elfmeter-Entscheidung sowie der Platzverweis werden revidiert (63.).
Hannover erhöht auf 3:1
Aus dem Nichts kommen die Gäste zur erneuten Führung: Ein Eckball von Muroya landet auf dem Kopf von Nielsen der Drewes keine Chance lässt (65.). Der SVS sieht sich nun nach einem guten Start in Halbzeit zwei wieder einem Rückstand gegenüber. Die Überprüfung durch den Videoschiedsrichter durchbrach die Druckphase des SVS. Alois Schwartz reagiert und tauscht zwei Spieler: Für Pulkrab kommt Ahmed Kutucu, Alexander Esswein ersetzt Trybull (70.). Nur einige Augenblicke nach dem Wechsel baut Hannover die Führung aus: Muroya kommt nach einer Flanke von Köhn am langen Pfosten an den Ball und trifft zum 1:3 (71.).
Prompte Antwort
Die Antwort des SVS lässt nicht lange auf sich warten: Nach einer Halbfeld-Flanke von David Kinsombi köpft der einlaufende Ajdini zum 2:3 ein (73.). Die Fans auf den Tribünen jubeln noch, geht es im BWT-Stadion am Hardtwald schon weiter: Mit dem ersten 96-Angriff nach dem Tor zeigt Drewes eine Glanztat: Als Nielsen frei vor ihm auftaucht, ist er schnell zur Stelle und klärt in höchster Not. Beide Mannschaften gehen mit offenem Visier in die letzte Viertelstunde: Die Mittelfeldreihen werden schnell überspielt, die Taktung der Torchancen erhöht sich merklich.
Frischer Wind in der SVS-Offensive
Zehn Minuten vor dem Ende der Partie hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, die Gäste versuchen nun mit ruhigen Angriffen die Führung über die Zeit zu bringen, während der SVS offensiv zusehends mehr investiert. Abu El-Zein und Cebio Soukou ersetzen in der Schlussphase Bachmann und Christian Kinsombi (84.). Kurz vor dem Ende erhöht der SVS nochmal den Druck: Einen guten Schuss des eingewechselten El-Zein kann Zieler nicht festhalten, David Kinsombi kommt einen Schritt zu spät, um den Abpraller zu verwerten. Kurz darauf kommt erneut Kinsombi nach Papela-Flanke zum Kopfball, der in den Armen von Zieler landet.
Sechs Minuten Nachspielzeit
Kurz nach dem Ende der regulären Spielzeit trifft El-Zein Muroya unabsichtlich am Kopf – in der Folge muss der Hannoveraner Torschütze mehrere Minuten auf dem Feld behandelt werden, kann die Partie letztlich aber zu Ende spielen. Der SV Sandhausen schafft es nicht mehr gefährlich vor das Hannoveraner Tor zu kommen und so bleibt am Ende beim 2:3.
Dem SVS bleibt nach der kurzen Woche etwas Zeit zum Durchatmen. Das Team von Alois Schwartz tritt nach der Länderspielpause im Frankenland an: Das Gastspiel bei Greuther Fürth steigt am Samstag, den 1. Oktober. Anpfiff im Sportpark Ronhof ist um 13 Uhr.
Tickets für die Heimspiele des SVS gibt es im Online-Shop unter: tickets.svs1916.de
Aufstellungen:
SV Sandhausen: Drewes - Ajdini, Dumic, Zhirov, Okoroji - Papela, Trybull (Esswein, 70.), D. Kinsombi, C. Kinsombi (El-Zein, 84.) – Bachmann (Soukou, 84.), Pulkrab (Kutucu, 70.)
Hannover 96: Zieler - Neumann, Börner, Krajnc - Muroya, Köhn (Arrey-Mbi, 90.), Besuschkow (Leopold, 78.), F. Kunze, Schaub (Beier, 63.) – Teuchert (Stolze, 78.), Nielsen
Tore: D. Kinsombi (56.), Ajdini (73.) – Teuchert (15.), Nielsen (65.), Muroya (71.)
Zuschauer: 4.137
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger
Gelbe Karten: Esswein, El-Zein – Neumann, Börner
"Die Hoffnung war gross und der Ertrag klein" - Stimmen zum Spiel SV Sandhausen – Hannover 96
Mikayil Kabaca, Sportlicher Leiter: „Wir wollten unsere Sieglos-Serie brechen und einen Dreier mit in die Länderspielpause nehmen – das ist uns nicht geglückt. Unsere Gegner machen aus der ersten Chance ein Tor, wir dagegen können unsere Möglichkeiten zu Beginn nicht nutzen. Die Mannschaft hat sich nach der Pause den Ausgleich erspielt und war dem 2:1 näher als der Gegner. Auch nach dem 3:1 sind wir zurückgekommen und haben Moral gezeigt. Wir werden diese Niederlage aufarbeiten und mit aller Macht versuchen, in Fürth einen Dreier zu erzielen.“
Alois Schwartz, Cheftrainer: „Wir sind gut in die Partie gekommen und hätten uns ein Tor verdient. Hannover kommt hingegen mit dem ersten Torschuss zur Führung. Wir haben in der ersten Hälfte oft den Abschluss gesucht, sind aber nicht gut durchgekommen. Nach der Pause sind wir ebenfalls gut gestartet, bekommen den Elfmeter und erzielen den Ausgleich. Kurz darauf hält Zieler gegen Bachmann seine Mannschaft am Leben. Die folgenden Gegentore haben wir dann selbst verschuldet. Die Ecke haben wir nicht gut verteidigt und bekommen so das zweite Gegentor. Vor dem dritten Gegentreffer passen wir ohne Not zu oft zum Torwart. Die Mannschaft hat sich dann trotzdem nicht aufgegeben und versucht zurückzukommen. Wir erzielen den Anschlusstreffer kommen mit etwas mehr Glück noch zum 3:3. Das ist ein bitterer Tag, denn die Hoffnung war groß und der Ertrag klein.“
Bashkim Ajdini: „Es gab Phasen, in denen das Spiel in beide Richtungen kippen kann. Das Glück war heute auf Hannovers Seite, die immer im richtigen Moment das Tor gemacht haben. Das ist uns nicht gelungen.“
David Kinsombi: „Letztendlich ist die Niederlage sehr bitter: Wir haben viel investiert und hatten sehr gute Ansätze. Wir waren aktiv und giftig in den Zweikämpfen und hatten nach dem Ausgleich auch die Chancen, das Spiel zu drehen.“
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