Stiftungen und Genossenschaften: Träger und Treiber für die regionale Entwicklung
Donnersbergkreis. Stiftungen und Genossenschaften bieten ungeahnte Chancen für die Entwicklung von Projekten in unseren Gemeinden. Am Freitag, 22. September, fanden sich engagierte Bürger sowie Verbands- und Ortsbürgermeister, Landrat Rainer Guth und das Team der Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung Donnersbergkreis zur vierten Expertenwerkstatt zusammen, die die Themen Stiftungen und Genossenschaften behandelte. Die Veranstaltung hatte das Ziel, Informationen auszutauschen und Netzwerke auf- und auszubauen. Die Notwendigkeit, sich über die Themen Stiftungen und Genossenschaften auszutauschen, machte Reiner Bauer, Wirtschaftsförderer der Kreisverwaltung Donnersbergkreis in einem Satz deutlich: „Nicht alles, was gemeinschaftlich gemacht werden könnte oder müsste, kann oder muss die Kommune machen“ Mögliche Lösungen für die Problematik sind Genossenschaften und Stiftungen.
Genossenschaften
Eine Genossenschaft ist eine der insolvenzsichersten Rechtsformen in Deutschland. Die Grundlage einer Genossenschaft ist der Zusammenschluss von mindestens drei Parteien (Personen, Kommunen, Unternehmen oder Vereinen) mit gleichen Interessen. Die Kooperationsmitglieder sind gleichzeitig Mitunternehmer, Miteigentümer und Kunden der Genossenschaft. Sie streben gemeinsam das Ziel der eigenen Förderung an. In einer Genossenschaft gilt das Prinzip „Ein Kopf, eine Stimme“, weshalb die finanzielle Beteiligung der einzelnen Mitglieder keine Rolle spielt. Genossenschaften werden dort gegründet, wo Menschen gemeinsam in alltäglichen Bereichen etwas erreichen wollen, zum Beispiel in Schulen, in der Kinderbetreuung, für Projekte des gemeinschaftlichen Wohnens oder Arbeitens. Für eine erfolgreiche Genossenschaft sind die passenden Marktgegebenheiten entscheidend. Notwendig sind außerdem die Einbeziehung des regionalen Netzwerkes und die Zusammenarbeit mit Meinungsbildern für ein solches Projekt. Hilfreich ist die Unterstützung durch Bürgermeister oder Unternehmen vor Ort, die ihr Know-how einbringen können. Diese Expertise zu nutzen und mit erfahrenen Genossenschaftlern zu sprechen, stellt eine große Hilfestellung für neue Projekte dar. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit sollte auch im Vorfeld geprüft werden, um eine professionelle Projektstruktur mit den notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen bilden zu können.
Energiegenossenschaften
In einer Energiegenossenschaft findet sich eine Gruppe von Menschen zusammen, die Interesse an der Energie und Umwelt hat, da sie als einzelne Personen die Ziele nicht erreichen können, die sie sich vorgenommen haben. Jedes Genossenschaftsmitglied gibt einen Geldbetrag an die Genossenschaft ab, welcher verzinst wird und damit für jegliche Vorhaben zur Verfügung steht. Die Energie-Genossenschaft könnte beispielsweise ein Elektro-Car-Sharing aufbauen oder Photovoltaikanlagen anschaffen. Somit profitieren davon die Menschen sowie die Umwelt.
Stiftungen
Wenn längerfristig etwas in der Region verändert werden soll, ist es sinnvoll feste Organisationen zu gründen wie zum Beispiel einen Verein. Sobald größere Summen von Bedeutung sind, bietet sich die Gründung einer Stiftung an. Da Stiftungen es ermöglichen ein eigenes Kapital zu erwirtschaften und die Erträge in Projekte auszuschütten, ist die Stiftungsgründung vor allem für die, die sich langfristig engagieren und vielschichtige Zwecke umsetzen möchten sinnvoll, wie beispielsweise Kinder und Jugendhilfe, Denkmalschutz, Altenhilfe und Umwelt- und Naturschutz. Ein Stifter möchte sich langfristig für einen gemeinnützigen Zweck engagieren und bringt dazu sein Vermögen in eine Stiftung ein. Stiftung ist für die Ewigkeit gedacht und kann in der Regel nicht aufgelöst werden.
Bürgerstiftung: Landeplatz für kleine mittlere Vermögen
In Bürgerstiftungen bringen Bürger gemeinsam Vermögen ein, um auf Dauer vielleicht sogar ewig einen Zweck erfüllen können. Die Stiftung legt fest, ob sie lediglich aus den Erträgen oder auch aus der Substanz Mittel für den Stiftungszweck auskehren darf. Das eigene Vermögen in eine Bürgerstiftung einzubringen ist besonders für Vermögensinhaber ohne nahe Angehörige interessant, die beispielsweise aufgrund persönlicher Verbundenheit zu ihrer Gemeinde lokale Zwecke unterstützen möchten.
Landrat Rainer Guth fasste die Veranstaltung wie folgt zusammen: „Hier wurde bestpractice vermittelt, Kontakte geknüpft, Netzwerke auf- und ausgebaut. Wir sind auf einem guten Weg- immer mehr Kommunen und Gruppierungen engagieren sich für diese gute Sache - wir als Kreisverwaltung Donnersbergkreis unterstützen und beraten! Kontakt: wirtschaftsförderung@donnersberg.de.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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