Projekt "Miteinander - Füreinander"
Besuch mit Hund - alle zwei Wochen wird gekuschelt
Wörth. Im Rahmen des Projektes "Miteinander - Füreinander" bietet der Malteser Hilfsdienst im Landkreis Germersheim einen "Besuchsdienst mit Hund" an. Das Angebot ist sehr beliebt - bei Hundehaltern genauso wie bei den Senioren, die besucht werden. Wenn Nina Baxmann mit ihrer Hündin Gela alle vierzehn Tage auf Besuch kommt, wartet 76-jährige Monika meist schon erwartungsfroh am Fenster auf das Gespann. Die Rentnerin lebt in einer Anlage für betreutes Wohnen in Wörth und hat keine Kinder. Sie freut sich auf den Besuch und wartet, sobald sie die Eingangstüre hört, schon mit den Leckerlis für Gela an ihrer Wohnungstür.
Auch der 9-jährigen Hundedame Gela ist die Freude anzumerken. "Meist lasse ich sie schon im Treppenhaus von der Leine, dass sie Monika gebührend begrüßen kann", erzählt Nina Baxmann, die seit März neben ihrem Vollzeitjob als Bürokauffrau ehrenamtlich mit ihrem Hund Senioren besucht.
Kaum in der Wohnung der Seniorin angekommen, holt sich Gela ihre Leckerlis ab - macht "Männchen", gibt Pfötchen. Dann geht es für die ersten Streicheleinheiten auf die Couch. Monika und Gela genießen das beide sehr. "Ich hatte früher selbst Hunde, das geht jetzt leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr", berichtet Monika, die sich auch immer mal wieder um die Haustiere ihrer Nachbarn kümmert, wenn die selbst verhindert sind. Vom Besuchsdienst habe sie in der Zeitung gelesen und dann gleich ganz spontan angerufen, erzählt die rüstige Senioren. Sie hat sich gefreut, dass das mit Nina und Gela so schnell geklappt hat, denn ihre Katze musste sie wegen des Balkons in ihrer neuen Wohnung abgeben. "So habe ich wenigstens hin und wieder ein Haustier um ich. Das freut mich sehr", sagt sie.
Mit Nina verbindet sie mittlerweile auch eine Freundschaft. Während der Besuche sitzt man zusammen, redet, erzählt, tauscht sich aus. "Bis jetzt war das Wetter ja noch nicht so, das man rausgehen konnte", sagt Nina Baxmann. "Aber jetzt, wenn es wärmer wird und länger hell bleibt, planen wir auch kleine Spaziergänge oder mal einen Ausflug an den Rhein." Auch Hundedame Gela genießt den Besuch sichtlich. Sie ist entspannt, schläft zwischendurch sogar immer mal wieder ein oder springt zu Monika auf den Schoß und holt sich ihre Streicheleinheiten ab.
Die Hunde und ihre Besitzer durchlaufen vor ihren ersten Besuchseinsätzen eine Ausbildung, die der Malteser Hilfsdienst in Kooperation mit einer Hundeschule durchführt. Hier erhalten die Hundehalter wichtige Tipps im Umgang mit der neuen, für das Tier ungewohnten Besuchssituation. Die Hunde werden auf ihre Stressresistenz getestet und müssen beweisen, dass sie ruhig und freundlich auf Fremde reagieren - auch wenn es mal, wie bei Gruppenbesuchen in Heimen - turbulenter zugeht. Bei Gela alles kein Problem. "Der Spitz an sich ist einfach von Natur aus eher gelassen und neugierig", weiß Nina Baxmann. "Sehr gehorsam und den Menschen meist freundlich zugewandt." Gela ist ein Musterbeispiel dafür. Immer wieder kuschelt sie sich eng an Monika, die diese tierische Aufmerksamkeit sichtlich genießt. "Es tut mir gut, wieder regelmäßig Kontakt mit Tieren zu haben", sagt sie und berichtet von Hundewelpen, die sie früher selbst aufgezogen hat. "Ich bin wirklich glücklich und dankbar, dass es dieses tolle Angebot gibt."
Auch wenn aktuell keine Schulungen angeboten werden und alle Hunde schon Besuche machen, können sich Interessierte - sowohl Hundebesitzer als auch Menschen, die sich Besuche wünschen - beim Malteser Hilfsdienst in Hatzenbühl melden. (unter 015117617417 oder per E-Mail an Marion.Karl@malteser.org)
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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