Wörther Urgestein Michael Eitel wird 60
Der Mann der Jubiläen feiert Jubiläum
Wörth. Wann immer ein Vereinsjubiläum oder ein runder Geburtstag ansteht, ist Michael Eitel zur Stelle. Nun feiert der Verfasser zahlreicher Chroniken und Festschriften selbst ein großes, rundes Jubiläum – er wird am 7. April 60 Jahre alt. Ein großes Fest plant der bescheidene Ehrenamtler jedoch nicht, auch wegen Corona soll nur im engsten Kreis gefeiert werden.
Wörther Urgestein feiert Geburtstag
Dabei ist er ein echtes Wörther Urgestein, bekannt „wie ein bunter Hund“ – sagt er von sich selbst. „Manchmal sprechen mich Leute, die ich selbst gar nicht kenne, auf der Straße an und fragen mich, wie es mir geht“, berichtet Eitel. Das freut den 59-Jährigen natürlich, schließlich setzt er sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für Wörther Vereine, ihre Geschichte und das regionale Brauchtum ein. Er hat Fußball gespielt, im Chor gesungen, Theater gespielt – neben 32 Chroniken und Dokumentationen hat er ein Theaterstück zum 700-jährigen Wörther Ortsjubiläum geschrieben und das Wörther Heimatlied, das noch auf seine Vertonung wartet.
Er ist der "Herr der Chroniken" - ein wandelndes Wörther Lexikon
Eitel ist nicht nur ein wandelndes Lexikon, er ist ein „Hans Dampf in allen Gassen“, mit einem Nachrichtenarchiv, auf das manch Museum oder Zeitungsverlag mit Neid blicken dürfte. Michael Eitel sammelt alles, was über Wörth und die Region in Zeitungen gedruckt wird – streng geordnet und abgeheftet nach Themen und Vereinen. Diese Sammelleidenschaft – und die Grundlagen seines Archivs habe er, berichtet er, von seiner Mutter geerbt. Außerdem habe er als junger Mann viel Zeit in einem Wörther Gasthaus verbracht. „Dort haben sich damals die alten Wörther getroffen und ihre Geschichten erzählt. Ich habe zugehört und wollte mehr wissen. Also habe ich angefangen zu recherchieren, Informationen zusammenzutragen und aufzuschreiben. So hat das alles schon in meiner Jugend angefangen. Damals hat er auch seine erste Chronik – für den Gesangverein Concordia – erstellt und ans Aufhören denkt der fast 60-Jährige noch lange nicht. An drei Projekten arbeitet er gerade, erzählt er. Für die Wörther Feuerwehr, die Flutengel und den Vogelzüchter Reinhold Anselm.
32 Chroniken und Dokumentationen aus seiner Feder
Seine Frau Monika, mit der er seit 25 Jahren verheiratet ist, nervt das manchmal, andererseits freut sie sich, dass ihr Mann eine solch wichtige Beschäftigung gefunden hat – und das als pures Hobby. Denn sein Geld verdient Michael Eitel bei Mercedes Benz in Offenbach an der Queich. Die Chroniken verfasst er in seiner Freizeit und ehrenamtlich. Geld bekommt er für seinen Einsatz nicht, Anerkennung hingegen schon. Und immer wieder zahlreiche neue Aufträge.
Eitel will in die Politik
Aber das Sammeln und Schreiben ist nicht das Einzige, was Michael Eitel im Moment bewegt. Er liest viel – naturgemäß vor allem die Zeitungen der Region – und ist politisch interessiert. „Wenn ich in zwei Jahren in Rente gehe, möchte ich mich gerne noch mehr der Kommunalpolitik widmen“, erzählt Eitel. Als Parteiloser in den Stadtrat einziehen – das ist sein Plan. Denn er findet, dass es in dem Gremium mehr „echte Wörther“ braucht. „Manchmal habe ich den Eindruck, dass viele Politiker, die es derzeit in Wörth gibt, eigentlich gar keinen Bezug zur Stadt und den Menschen mehr haben. Das möchte ich gerne ändern.“
Treffpunkte für Alt und Jung schaffen, die Vereine und das Brauchtum fördern und die Menschen wieder mehr zusammenbringen, so formuliert er seine politischen Ziele. Einer Partei fühle er sich nicht wirklich zugehörig, gibt er zu bedenken. „Schreiben Sie einfach `parteilos`“, fügt er hinzu.
Gesundheit und Glück
Viele Wünsche hat der bescheidene Wörther nicht – vor allem nicht für sich selbst. „Gesundheit, mit dem Hund spazieren gehen“, das bedeutet ihm viel. Seine Wünsche richten sich viel eher an seine Mitmenschen: „Ich wünsche den Wörthern alles Gute und viel Gesundheit und bedanke mich für den großen Zuspruch, den ich hier erfahre“, sagt Michael Eitel abschließend.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.