Bürgermeisterwahl
Die Kandidaten im Porträt - Wer zieht ins Wörther Rathaus ein?
Wörth. Am Sonntag, 12. November, wird in Wörth ein neuer Bürgermeister gewählt. . Dann sind rund 14.000 Wörther*innen zum Gang an die Wahlurnen aufgerufen. Vom Wahlausschuss einstimmig zur Wahl zugelassen wurden - in der Reihenfolge der Einreichung - 1. SPD: Dr. Dennis Nitsche (amtierender Bürgermeister), 2. FWG: Steffen Weiß, 3. CDU: Peter Pfaff.
Das Wochenblatt stellt die drei Kandidaten in einem Kurzportrait vor. Dafür wurden allen Bewerbern 5 identische Fragen gestellt.
1. Kurze Vorstellung – zur Person
2. Warum möchten Sie Bürgermeister in Wörth werden?
3. Was ist hier Lieblingsort in Wörth und warum?
4. Umreißen Sie kurz, was Sie als Bürgermeister für Wörth erreichen möchten
5. Vervollständigen Sie: Wenn ich in Wörth Bürgermeister werde, dann…..
Dennis Nitsche (SPD):
1. Seit 2016 darf ich als Bürgermeister der Stadt Wörth am Rhein Verantwortung für unsere Kommune übernehmen. Aus meiner vorherigen Tätigkeit als Verwaltungsdirektor am Karlsruher Institut für Technologie (Universität Karlsruhe TH) habe ich große Verwaltungserfahrung mit in das Amt gebracht. In meinem Studium und in der Doktorarbeit in Politikwissenschaft und im Öffentlichen Recht habe ich mir Qualifikationen erworben, die mir in der täglichen Arbeit als Bürgermeister sehr nützlich sind. Mit meiner Familie lebe ich im Altort von Wörth – und fühle mich dort sehr wohl!
2. In den zurückliegenden Jahren ist es mir gemeinsame mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, der Wohnbau Wörth und der Ökumenischen Sozialstation gelungen, unsere Stadt zu einer der dynamischsten Kommunen im Land Rheinland-Pfalz zu machen. Viele bedeutende Vorhaben habe ich bereits umgesetzt und ich würde mich sehr freuen, wenn die Bürgerinnen und Bürger mir diese wichtige Aufgabe für die nächsten Jahre erneut anvertrauen würden.
3. Unsere Stadt mit Ihren vier Ortsbezirke bietet eine große Vielfalt von der lebendigen Urbanität bis zum ländlichen Idyll – daher habe ich vom Konzertsaal in der Festhalle bis hin zum urwüchsigen Mangrovenwald am Hafen für jeden Anlass einen passenden Lieblingsort.
4. Wir stehen vor großen Herausforderungen: Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung durch die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums in kommunaler Trägerschaft ist für die Bürgerinnen und Bürger von größter Bedeutung. Zudem gilt es, unsere Kommune weiterhin attraktiv zu halten, Wohnraum für Familien, Alleinstehende und Seniorinnen und Senioren zu schaffen sowie städtebauliche Sanierungsmaßnahmen umzusetzen und damit die Lebensqualität in unseren Ortsbezirken weiter zu verbessern. Die bezahlbare Versorgung mit klimafreundlicher Energie ist für unsere Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Gewerbe und Industrie unverzichtbar. Zudem müssen wir unseren Zusammenhalt stärken und die Vereine bei ihrer wichtigen Aufgabe der Gemeinschaftsbildung stärken.
5. Vervollständigen Sie: Wenn ich in Wörth Bürgermeister werde, dann…..
…wird klimafreundliche Wärme und Energie in der Stadt Wörth erzeugt und für alle Menschen und Unternehmen bezahlbar bleiben, dann reduzieren wir gemeinsam die Wohnungsnot, dann bieten Kitas und Schulen weiterhin optimale Bildungschancen, dann wird die medizinische Versorgung sichergestellt, dann werden unsere Ortsbezirke saniert und weiterentwickelt und dann behält unser gemeinsames Zusammenleben in der Gemeinschaft seine hohe Priorität.
Steffen Weiß (FWG):
1. Ich bin 50 Jahre alt, geboren in Pirmasens, aufgewachsen in der Südwestpfalz, seit 24 Jahren verheiratet und lebe seit 2007 mit meiner Frau und den inzwischen erwachsenen Kindern in der Stadt Wörth am Rhein, zunächst in Schaidt, seit 2014 im Altort des Ortsbezirks Wörth. Nach einer Offiziersausbildung bei der Bundeswehr, einem Studium an der Verwaltungsfachhochschule Schleswig-Holstein und beruflichen Stationen im gewerblichen Sicherheitsmanagement, arbeite ich seit Anfang 2020 als Leiter einer Sicherheitsorganisation im Öffentlichen Dienst. Seit fast 20 Jahren bin ich ehrenamtlich in der Dualen Berufsausbildung engagiert, als Vorsitzender eines Prüfungsausschusses bei der IHK Pfalz, seit 12 Jahren zusätzlich bei der IHK Karlsruhe - wobei ich nicht nur hier Brücken zwischen Pfalz und Baden baue, sondern auch als Kopf des Aktionsbündnisses Zweite Rheinbrücke mehrfach sonntagsabends mit tausenden von Mitstreitern Demos auf der Rheinbrücke Maxau angemeldet und organisiert habe – gemeinsam haben wir geholfen, die Aufnahme im Bundesverkehrswegeplan 2030 zu sichern und das Baurecht durchzusetzen. Als Admin und Moderator der lokal größten Facebook-Gruppe „Alle aus Wörth am Rhein“ bin ich seit sieben Jahren aktiv, um die Menschen in dieser Stadt schnell und zuverlässig zu informieren, daneben sitze ich als Fraktionssprecher der FWG-Fraktion im Wörther Stadtrat und war in den letzten 8 Jahren SEB-Vorsitzender am Europa-Gymnasium Wörth, wurde dabei alle zwei Jahre mit großer Zustimmung wiedergewählt.
2. Weil ich es nicht hinnehmen möchte, wie diese Stadt derzeit „regiert“ und unsere Gemeinschaft zunehmend zerstört wird. Ich möchte ein Bürgermeister sein, der die Verwaltung und die Sitzungen des Stadtrates leitet und gut und respektvoll mit allen Menschen umgeht. Nicht mehr, aber keinesfalls weniger.
3. Auf den vielen Festen in jedem unserer Ortsbezirke sehe ich meinen „Lieblingsort“, denn dort treffen ehrenamtliches Engagement, Tatkraft, Lebensfreude und Genuss aufeinander – die Menschen kommen dort hin, um eine gute Zeit zu haben. Ein gemeinsames Stadtfest alle 3 oder 5 Jahre könnte dabei ein völlig neuer Lieblingsort werden.
4. Die Bürger aller vier Ortsbezirke sollen sich wohl fühlen und gerne hier leben und auch für Besucher und Gäste aus Nachbargemeinden oder von weiter her soll es eine attraktive Stadt sein. Ich möchte diese Gesprächszirkel und Pseudobürgerbeteiligungskreise auflösen und die Themen dorthin geben, wo sie hingehören: in die demokratisch legitimierten Gremien, in den Stadtrat, immer öfter aber in die Ortsbeiräte – dort sitzen die Leute mit den Ortskenntnissen und den lokalen Netzwerken, die auch vor Ort angesprochen und gefragt werden. Und regelmäßig sollen in Einwohnerversammlungen, die die Gemeindeordnung ja eigentlich mindestens jährlich vorsieht, die Bürger zu Wort kommen. Für besondere Bevölkerungsgruppen sieht die Gemeindeordnung auch besondere Beteiligungsformen vor: einen Seniorenbeirat und einen Beirat für Migration und Integration haben wir bereits. Ich möchte auch einen Inklusionsbeirat und unbedingt auch einen Jugendstadtrat. Ich möchte in der Stadtverwaltung eine Servicekultur entwickeln, gemeinsam mit den Beschäftigten, die alle viel lieber „für“ die Bürger und Menschen in unserer Stadt arbeiten würden als leider zu oft „gegen“ sie.
5. Vervollständigen Sie: Wenn ich in Wörth Bürgermeister werde, dann...
...werden wir den Kurs neu setzen: vom schwindelerregenden „schneller, höher, weiter“ zu mehr Lebensqualität, Ehrlichkeit und Zusammenhalt.
Peter Pfaff (CDU):
1. Ich bin 55 Jahre jung, wohne seit 46 Jahren in Maximiliansau und habe zwei erwachsene Kinder. Beruflich bin ich als Verkaufsleiter im Außendienst unterwegs. Ehrenamtlich bin ich Vorstand des Fußballverein Pfortz-Maximiliansau FVPM sowie politisch engagiert im Ortsbeirat, im Werk- und Bäderausschuss und im Stadtrat.
2. Durch mein langjähriges Engagement als Stadtrat der Stadt Wörth am Rhein und als Mitglied im Ortsbeirat Maximiliansau konnte ich einen guten Einblick bekommen, welchen direkten Einfluss viele Entscheidungen für die Menschen in dieser Stadt haben. Dabei fiel mir auf, dass grundlegenden Eigenschaften wie Vertrauen und Transparenz fehlten und gerade diese Merkmale sind mir sehr wichtig, denn nur so wird der Respekt für die Arbeit der Räte gefördert und die Anerkennung sowie die Wertschätzung auch für die Arbeit der Verwaltung gestärkt.
3. Mein Lieblingsort ist das Rheinufer. Immer ein kleiner Urlaub ob bei langen Spaziergängen mit dem Hund oder kurzen Besuchen zum Entspannen inklusive interessanten Gesprächen mit anderen Naturliebhabern.
4. Es geht darum, wer unsere Stadt zukunftsorientiert entwickeln kann denn wir haben große Herausforderungen zu meistern und brauchen dazu umsetzbare Lösungen: bezahlbaren Wohnraum schaffen, die medizinische Versorgung sicher stellen, Plätze für die Jugend finden, den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben, um dem Klimawandel aktiv entgegentreten zu können. Unsere Schulen und Kindergärten müssen fit für die Zukunft sein, damit unsere Kinder eine optimale Lern- und Entwicklungsumgebung haben. Der Brand- und Katastrophenschutz muss weiterhin auf einem hohen Niveau fortentwickelt werden. Wir dürfen uns nicht nur um Leuchtturmprojekte bemühen und vergessen dabei die wesentlichen Grundaufgaben in allen unseren Ortsteilen.
5. Vervollständigen Sie: Wenn ich in Wörth Bürgermeister werde, dann...
...muss ich, um meine Ziele zu erreichen, den Mitarbeitern der Verwaltung, den Räten und den Bürgern den nötigen Respekt und die verdiente Wertschätzung entgegenbringen. Wer mit gutem Beispiel voran geht zeigt der Stadt das mit Vertrauen und Transparenz auch der Mensch wieder zählt.
Die Kandidaten im Überblick
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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