Ein Ortsvorsteher berichtet: Katastrophe konnte in Wörth verhindert werden - dank vieler Helfer*innen
Wörth. Das Hochwasser der vergangenen Tage und Woche war für viele Menschen im Kreis Germersheim ein extremes Erlebnis. Das nimmt auch Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nicht aus. Helmut Wesper, der Ortsvorsteher vor Wörth, hat daher seinen ganz eigenen "Erfahrungsbericht" rund um die Hochwassertage in Wörth, in denen es darum ging, den Altort Wörth vor einer kompletten Evakuierung und Überflutung zu schützen, verfasst.
Helferfest für Einsatzkräfte nach Hochwasserbannung - ein Erfahrungsbericht von Helmut Wesper
„Wörth, genauer Altwörth, wurde vor einer großen Überschwemmung bewahrt, darüber wurde bereits mehrfach berichtet und derzeit laufen in Süddeutschland genau die Szenarien ab, vor denen hunderte Einsatzkräfte unseren Ort bewahrt haben“, so Wörths Ortsvorsteher Helmut Wesper am Sonntagabend. Nach dem Starkregen am Freitag vor Pfingsten wurde am Mittwochnachmittag endlich Entspannung signalisiert, Grund genug kurzfristig als Dank für alle Helfer und Helferinnen ein Grillfest für den nächsten Tag zu organisieren, waren sich die Einsatzleiter Jürgen Stephany und Rainer Böser sowie Beigeordneter Rolf Hammel und der Ortsvorsteher.
Wesper und seine Frau planten bis in den frühen Morgen hinein das Fest als Dank für den unermüdlichen Einsatz Schaden abzuwenden. Für die Bewirtung und den Ausschank wurden ca. 30 Helfer und Helferinnen aus Mitgliedern vom Ortsbeitrat und Stadtrat sowie Handballern und Freunden zusammengetrommelt, die sich ab 16.00 Uhr zum Aufbau trafen, die Küche einrichteten, Käsespieße steckten, Salate vorbereiteten und zwei Bräter für 700 Bratwürste, mit 700 Brötchen vorbereiteten. Hausmeister installierten das Spülmobil und halfen tatkräftig bei der Bestuhlung.
Ab 18.30 Uhr strömten dann ca. 350 bis 400 der noch anwesenden Einsatzkräfte vom DRK, DLRG, Entwässerungsverband, Stadtwerke, Feuerwehr und TWH, Malteser und einheimischen Unternehmen in die dekorierte Bienwaldhalle und reihten sich geduldig vor den Ausgabebereichen ein.
Nach den beiden Einsatzleitern und den Beigeordneten Dr. Krämer und Rolf Hammel bedankte sich auch Ortsvorsteher Helmut Wesper ganz recht herzlich und emotional bei allen Anwesenden. Zunächst beim Helferteam des Abends, dann bei den Einsatzkräften. „Danke, dass ihr da seid und vor allem so schnell da wart“. Er brachte zum Ausdruck wie es ihm fünf Tage als akzeptierter Zuhörer (ohne direkte Kompetenz) im Einsatzstab und vor Ort erging. „Die Anspannung war immer deutlich zu spüren, doch Disziplin, Ruhe, vollkommene Abstimmung, diskutierte Vorschläge und gemeinsam getroffene Entscheidungen vermittelten mir „sie wissen, was sie tun“ und ein gutes Bauchgefühl. Das Wort Bauchgefühl fiel öfters. Wesper bedankte sich nicht nur als Ortsvorsteher sondern er danke auch vertretend für mehr als 1.700 Menschen die nicht ihre Wohnungen und Häuser in Altwörth verlassen mussten, weil die Zahnräder so leise und perfekt ineinander gegriffen haben, dass sehr viele Anwohner in Wörth die echte Tragweite der Regenfälle wahrgenommen hätten. Auch ihm sei erst beim Besuch der Einsatzstellen das wahre Ausmaß bewusst geworden, vorher habe er viel von Pumpenleistungen und -umstellungen oder Pegelständen und verfügbaren und kommenden Kapazitäten gehört.
Um den Einsatzkräften etwas die Anspannung zu nehmen verglich er ihren Einsatz im Regen und Schlamm mit Woodstock, nur ohne Musik, dafür mit brummenden Motoren und Pumpen. Zum Schluss lud Wesper noch ca. 30 gekommene Anwohner zum Bleiben und betrachten des Diavortages ein, bevor es dann zum gemütlichen Teil überging, der bis nach Mitternacht dauerte. Viele der 35 Ortsverbände des THW und vielen Feuerwehreinheiten machten noch Gruppenbilder und freuten sich, dass sie einmal eine Katastrophe verhindern konnten und nicht wieder zum Aufräumen gekommen waren, wie leider so oft und es jetzt in Süddeutschland traurige Realität ist.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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