Bundeslandübergreifende Teilhabe
Karlsruher Kinderpass gilt jetzt auch in der Stadt Wörth
Wörth. Seit Dienstag, 12. Juni, ist die Stadt Wörth ganz offiziell ein Mitglied der Sozialregion und bietet ab sofort den Karlsruher Pass für Kinder aus einkommensschwachen Familien an. Die entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten der Wörther Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche und der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup im Wörther Mehrgenerationenhaus.
Dort wird man ihn in Zukunft auch beantragen können, den Karlsruher Pass, der freien oder ermäßigten Eintritt für viele Freizeit- und Kulturangebote in Karlsruhe, Wörth und anderen badischen Nachbarkommunen bietet. In Wörth gibt es beispielsweise vergünstigten Eintritt in den Badepark oder zu den Konzertveranstaltungen der Stadt. Auch Ferienangebote und Kurse der Volkshochschulen können damit vergünstigt gebucht werden.
Das Tolle daran: Der Pass gilt nicht nur in Wörth und Karlsruhe, es können auch Angebote in der gesamten Sozialregion genutzt werden - dies beinhaltet Stutensee, Rheinstetten, Weingarten (Baden), Walzbachtal, Pfinztal, Eggenstein-Leopoldshafen, Bad Schönborn, Waldbronn, Graben-Neudorf, Bruchsal und Forst. Damit eignet er sich auch hervorragend, um Ausflüge in die Region zu unternehmen. Auch in Karlsruhe bieten etwa die Bäder ermäßigten Eintritt, man kann günstig ins Theater gehen, es gibt ermäßigte Karten für den Zoo und freien Eintritt ins Naturkundemuseum oder das Reptilium in Landau.
Mitspielen, mitfeiern, mitlernen
Teilhabe ist das wichtigste Ziel des Karlsruher Passes, beantragen können ihn Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien ab sofort im Mehrgenerationenhaus in der Ahornstraße 5. Das beinhaltet Familien, die Hartz4 oder andere Leistungen wie Wohngeld, Kinderzuschlag oder Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Familien mit mehr als fünf Kindern oder Familien, die ein Kind mit schweren Behinderungen betreuen, erhalten den Karlsruher Pass ohne Leistungsprüfung. Im Zweifel rät Bürgermeister Dennis Nitsche dazu: "Einfach mal im MGH nachzufragen, dort wird man in Sachen Antragstellung auf jeden Fall beraten."
Er ist glücklich, das die Stadt Wörth nun Teil dieses großen Projektes ist. Auch wenn der Karlsruher Pass erst einmal auf zwei Jahre "Testphase" beschränkt ist, weiß er um großen Rückhalt im Stadtrat und ist zuversichtlich, dass es nach den zwei Jahren weitergeht - der Pass eventuell sogar auf Erwachsene und Senioren ausgeweitet werden kann. "Wörth ist eine soziale Stadt. Das Angebot zur Teilhabe ist uns sehr wichtig. Wir wollen, dass alle Kinder gemeinsam ihre Freizeit gestalten können. Und dass das nicht am Geld scheitern muss, dazu wollen wir beitragen. Ich freue mich auch über die zusätzliche Anbindung nach Karlsruhe, denn wir wissen, dass es unsere Jugendliche genau dort hin zieht. Und sicherlich kommen Familien und Jugendliche aus Karlsruhe im Sommer auch gerne zu uns in den Badepark."
Auch Karlsruhes OB Frank Mentrup zeigt sich erfreut über die erneute Erweiterung der Karlsruher Sozialregion. "Es freut mich natürlich, dass wir mit dem Karlsruher Pass etwas geschaffen haben, was gerne auch über die Stadtgrenzen hinaus genutzt wird. Und natürlich freue ich mich auch darüber, dass dieses Projekt jetzt nicht nur den Rhein, sondern erstmals auch Ländergrenzen überschreitet."
Wichtig sei, so waren sich beide Stadtoberhäupter einig, dass sich so ein Angebot an die Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen anpasse - und die reiche nun einmal - sei es durch Freunde oder Schule - gerade in der Jugend oft über den Wohnort hinaus. "Man kann mit dem Karlsruher Pass eben auch die Region erkunden und muss nicht verzichten, nur weil man sich mit Freunden in der Nachbargemeinde trifft", waren sie sich einig. Das ist echte, realistische Teilhabe, die sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert. "Ich hoffe nun sehr, dass möglichst viele Familien den Karlsruher Pass für ihre Kinder beantragen. Und ich möchte noch einmal deutlich machen, dass sich niemand dafür schämen muss, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen", so Nitsche. Denn das Kinderarmut auch in Wörth ein Thema ist, ist allen bewusst und an der Scham der Eltern sollte die Teilhabe der Kinder auf gar keinen Fall scheitern.
Info:
Den Karlsruher Pass für Wörther Kinder und Jugendliche gibt es ab sofort im Mehrgenerationenhaus des IB in der Ahornstraße 5. Dort einfach nachfragen, die Mitarbeiter unterstützen gerne bei der Antragstellung. Ausgabezeiten sind montags, von 10 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Absprache. Weitere Informationen und Angebote unter www.karlsruher-kinderpass.de
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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