Nachhaltigkeit hat Vorrang an der IGS Wörth
Schülerfirma führt den „Recup-Becher“ ein
Wörth. „Unser Ziel ist es nachhaltige Produkte zu kaufen und zu verkaufen“, sagt Anna Lippa (10. Klasse), die zusammen mit Pascal Flake (10.) die Geschäftsleitung der Schülerfirma „Café Delight“ der IGS Wörth hat. Vor den Herbstferien hat diese Schülerfirma, die im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Wirtschaft und Verwaltung“ seit einigen Jahren besteht, den „Recup-Becher“ eingeführt.Dieser aus dem reinen, hochwertigen und langlebigen Kunststoff Polypropylen bestehende Becher soll den „Coffee-to-go“ – Einwegbecher als Mehrwegsystem ersetzen. „Den Deckel, der 1,30 Euro kostet, behält man aus hygienischen Gründen. Den Becher für einen Euro Pfand kann man tauschen oder zurück geben und das Pfand zurück bekommen, damit er gereinigt wird. Er ist spülmaschinengeeignet“, erzählt Pascal.
Kennen gelernt haben die Mitglieder der Schülerfirma diese Becher in trendigen Farben und verschiedenen Größen bei einem ganztägigen Betriebsausflug im September nach Landau mit ihrem zuständigen Lehrer Alexander Schnur, der als Stufenleiter die pädagogische Leitung der Klassenstufen 9 und 10 hat und auch für die Berufsorientierung zuständig ist.
Hier haben sie verschiedene Bioläden und den Weltladen besucht. „Im ’Füllhorn’, dem Bio-Supermarkt, haben wir die Recup-Becher entdeckt. Die haben uns gleich imponiert“, meint Janis Brauner (10.), Abteilungsleiter „Verwaltung“ in der Schülerfirma.
Im Unterricht haben die Schüler dann darüber gesprochen und noch vor den Herbstferien die Becher eingeführt. Außer „Recup“ kann man noch „return“, „recuse“ und „recycle“ auf ihnen lesen. Zunächst hat Schnur etwa 30 Becher bei Füllhorn gekauft.
„Natürlich braucht das seine Zeit, bis sie angenommen werden, wie man in Landau beim Kaffeeverkauf auch sieht. Hier hat sie auch die Universität eingeführt. Wir von der Schülerfirma füllen momentan die Becher mit kostenlosen Getränken wie Tee oder Zitronenwasser auf“, erläutert er. Die Schülerfirma versorgt die Schüler am Nachmittag mit Snacks, Getränken und Werbeartikeln.
„Ich habe mir gleich einen großen Becher gekauft und bin sehr zufrieden mit ihm“, sagt Fabian Schmalbach (10.), der Abteilungsleiter Finanzen der Schülerfirma. Jetzt ist Werbung in der IGS für die „Recup-Becher“ angesagt. In einer Dienstbesprechung haben die Schüler sie zunächst vorgestellt. Durch mehrmalige Lautsprecher-Durchsagen wird jetzt auf sie aufmerksam gemacht und vor den Verkaufsständen der Schülerfirma stehen entsprechende Plakate. „Schließlich müssen wir als eine der 80 BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung)-Schulen in Rheinland-Pfalz so viel wie möglich für den Umweltschutz, die Müllvermeidung und die Nachhaltigkeit tun“, meint Anna.
Im Mai besuchte Bildungsministerin Stefanie Hubig die IGS beim Tag der Nachhaltigkeit. Sie lobte die nachhaltige Entwicklung dieser Schule, die sich seit 15 Jahren fächerübergreifend mit dieser Thematik befasst.ps
Zur Sache:Recup ist das deutschlandweite Pfandsystem für Coffee-to-go – Mehrwegbecher. Es soll für mehr Mehrweg und mehr Nachhaltigkeit sorgen und damit den Einwegbecher ablösen. Laut der Deutschen Umwelthilfe werden alleine in Deutschland jährlich 2,8 Milliarden Coffee-to-go Einwegbecher verbraucht und weggeworfen - 320.000 Becher pro Stunde. Die leeren Recup-Becher können deutschlandweit bei allen Recup-Partnern wieder abgegeben werden um das Pfand zurück zu erhalten. Im Mai 2017 startete das Recup-Pfandsystem für Coffee-to-go Mehrwegbecher mit 50 Partnern in München. Ein Jahr später boten bereits über 1.400 Standorte ihren Kunden das System an und diverse Großketten testen dieses Pfandsystem.
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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