Das Corona-Impfzentrum Südpfalz ist bereit
Wörth wartet nur noch auf den Impfstoff
Wörth/Südpfalz. Ein Testdurchlauf am Sonntag hat gezeigt: Das Impfzentrum in Wörth ist fertig und steht in den Startlöchern. Bis zum 15. Dezember soll nun noch ein Personalplan ausgetüftelt werden, dann könnte sofort gegen Corona geimpft werden - allein der Impfstoff fehlt noch. "Wir haben die Vorgaben des Landes erfüllt und sind zum vorgegebenen Zeitpunkt startklar", so die Landräte Dr. Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt und Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch am Sonntag unisono. "Was jetzt noch fehlt, ist der Impfstoff", ergänzt Brechtel. "Aber der wird, nach Angaben des Landes, nicht vor Ende Dezember zur Verfügung stehen", so der Landrat weiter. "Mit den organisatorischen Vorläufen gehen wir also davon aus, dass wir hier in Wörth frühestens Anfang Januar mit den Corona-Impfungen anfangen können."
Impfunterlagen kommen per Post
Denn auch wenn der Impfstoff da ist, werden noch Tage bis zur ersten Impfung vergehen. Die Impfwilligen und -berechtigten werden informiert, müssen sich beim Land einen Termin geben lassen und warten, bis sie per Post alle Unterlagen bekommen. Erst mit diesen postalisch verschickten Dokumenten können sie ins Impfzentrum kommen. "Wir rechnen also auch da mit drei bis vier Tagen Verzug", so Brechtel weiter.
Aber in der Theorie ist das Wörther Impfzentrum bereit, die Infrastruktur steht: barrierefrei und angepasst an die ersten Impfgruppen. Man rechnet in den ersten Wochen und Monaten natürlich mit vielen Patienten, die mobilitäteingeschränkt sind und eventuell längere Ruhephasen benötigen. Aber der Plan ist straff - pro Impfpatienten 15 Minuten im Praxisraum, 60 Minuten insgesamt mit Aufklärung vorab und Beobachtungszeit nach der eigentlichen Impfung.
Die Impfstraßen sind aufgebaut - zuerst arbeiten drei, später fünf. Hier sollen täglich pro Straße 250 Menschen geimpft werden. Zusätzlich werden mit Unterstützung des DRK mobile Impfteams eingesetzt, die all jene mit dem Corona-Impfstoff versorgen sollen, die nicht ins Impfzentrum nach Wörth kommen können.
Eine Stunde, die Leben retten kann
Wer zum Impfen nach Wörth kommt, wird am Eingang zum Impfzentrum kontrolliert. Es werden Personalien abgeglichen, festgestellt ob Termin und Impfberechtigung vorliegen, dann wird der Impfling auf seine Gesundheit überprüft. Wer Fieber hat oder andere Corona-Symptome zeigt, wird nicht geimpft sondern wieder nach Hause geschickt. Nach der Anmeldung geht es zur Aufklärung - schriftlich und per Film erfahren die Patienten, wie die Corona-Impfung funktioniert und welche Nebenwirkungen und allergischen Reaktionen es geben kann. Es wird aber auch hier Personal zur Verfügung stehen, bei dem sich die Impfwilligen informieren können. Aus dem ersten Wartebereich geht es dann in den Wartebereich bei den Impfstraßen - und da ist es auch fast schon geschafft. Der Impfling wird aufgerufen, geht in einen Behandlungsraum und bekommt die Spritze in den Oberarm - danach bleibt er einige Minuten (15 bis 30) zur Beobachtung in einem separaten Warteraum. Fühlt sich der Patient nach der Wartezeit gesund, verlässt er über den vom Eingangsbereich getrennten Ausgang das Impfzentrum. Insgesamt kalkulieren die Verantwortlichen mit einer Stunde Zeitaufwand, betonen aber, dass man abwarten muss, wie sich diese Zeitrechnung im Impf-Alltag bewährt.
750 Impfungen pro Tag zum Start geplant
Pro Impfstraße gibt es je Schicht zwei Ärzte, einen Apotheker, zwei medizinische Hilfskräfte, vier Verwaltungskräfte, zwei Reinigungskräfte, einen Ersthelfer und vier Security-Mitarbeiter. Es hätten sich schon viele Freiwillige gemeldet, sagt Landrat Brechtel, die sich alle über eine Landesliste registrieren können und dann lokal zugeteilt werden. Vorerst plant man mit einem ein-Schicht-Betrieb, aber die Öffnungszeiten stehen noch nicht genau fest, da viele Ärzte angemerkt haben, dass sie lieber am Wochenende oder in den Randstunden tätig sein wollen.
Über die Versorgung mit Impfstoff macht sich Landrat Brechtel übrigens keine Sorgen: "Ich bin davon überzeugt, dass es genug Impfstoff geben wird. Daran wird es nicht mangeln, besonders dann nicht, wenn erst mehrere Impfstoffe auf dem Markt sind", ist er sich sicher. "Dann kann jeder, der das möchte, gegen Corona geimpft werden." Und auch eine andere Sorge nimmt Brechtel den Bürgern: Sollte die Pandemie sich weiter verschlimmern, könnte im Notfall die zweite Halle in der Mobilstraße in Wörth auch wieder als ein Hilfskrankenhaus genutzt werden.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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