Gefährlicher Dashcam-Scam: Wenn der scheinbar harmlose Link auf Facebook zur Falle wird
Betrug. Facebook ist eine Spielwiese für skrupellose Betrüger. Sie finden immer neue Methoden um sensible Daten anderer Nutzer zu kommen. Hinter scheinbar harmlosen Kommentaren wie „Dashcam-Aufnahme zeigt die Sekunden vor dem Unfall“ oder „Aktuelles Video vor Ort“ verbirgt sich eine gefährliche Falle. Diese Links, die gezielt unter Beiträgen von Zeitungen, der Feuerwehr oder dem Roten Kreuz auftauchen, sind nichts anderes als Phishing-Angriffe, die Nutzer eiskalt abzocken wollen.
Auch die Facebookseiten unserer Wochenblätter werden derzeit mit Kommentaren dieser Art geflutet. Betrüger spammen die Kommentarspalten mit diesen Beiträgen. Angeblich soll ein spektakuläres Unfallvideo auf die neugierigen Klicks warten – in Wahrheit lauert dahinter ein dreistes Datenklau-System. Mit täuschend echten Behauptungen und gefälschten Links versuchen Bots, ahnungslose Nutzer in die Falle zu locken.
Doch die vermeintlichen Dashcam-Videos sind meist nicht einmal aus Deutschland, sondern lediglich ausländische Straßenaufnahmen, die nichts mit dem angeblichen Vorfall zu tun haben. Aber häufig ist die Neugier groß und das voyeuristische Verlangen nach dem spektakulären Video, das den Unfall vor der eigenen Haustür gefilmt hat, siegt, obwohl Vernunft und Verstand es eigentlich besser wissen sollten.
Unfallvideos und die Sensationsgier der Menschen
Denn wer auf solche Links klickt, zahlt meist einen bitteren Preis: Die Phishing-Seiten fordern Login-Daten, mit denen Betrüger an Benutzerkonten, persönliche Informationen und sogar Bankdaten gelangen. Im schlimmsten Fall übernehmen Kriminelle sogar die Facebook-Identität des Nutzers. Betrüger setzen gezielt Phishing-Techniken ein, um Zugang zu sensiblen Login-Informationen zu erhalten oder Schadprogramme auf Geräten zu installieren. Durch solche Angriffe übernehmen sie die Kontrolle über Konten oder Geräte und nutzen diese oft, um Spam oder unangemessene Inhalte an Kontakte zu senden. Besonders betroffen sind dabei Personen aus dem direkten Umfeld, wie Freunde oder Familienmitglieder, da der Angriff durch die vermeintliche Vertrauenswürdigkeit des kompromittierten Kontos weniger auffällt.
Die Gefährlichkeit von Phishing liegt vor allem in seiner Vielseitigkeit. Solche Angriffe sind nicht auf einen bestimmten Onlinedienst oder eine spezifische App beschränkt. Ob soziale Netzwerke, E-Mail-Anbieter oder Messaging-Dienste wie WhatsApp – jede Plattform, die verwendet wird, kann Ziel eines Angriffs werden. Schon ein einziger Klick auf einen betrügerischen Link kann weitreichende Folgen haben: Mehrere Konten und Geräte werden kompromittiert, wodurch sich die Angriffe wie ein Schneeballsystem auf weitere Kontakte ausweiten. Die Angreifer nutzen die gestohlenen Informationen, um immer neue Opfer zu täuschen und in die Falle zu locken.
Phishing beschränkt sich keineswegs nur auf Facebook, sondern stellt eine Bedrohung auf allen Online-Plattformen und in sämtlichen genutzten Apps dar. Daher ist es unerlässlich, bei der Nutzung des Internets und mobiler Anwendungen stets achtsam zu sein. Nur durch eine erhöhte Sensibilität und ein wachsames Verhalten lässt sich das Risiko minimieren, Opfer solcher Angriffe zu werden. Die Polizei warnt eindringlich vor den dramatischen Folgen solcher Attacken und auch die Dienstleister im Internet warnen ihre Nutzer vor solchen perfiden Angriffen.
Dashcam-Aufnahmen in Deutschland problematisch
Neben den Sicherheitsrisiken ist auch die rechtliche Lage problematisch. Dashcam-Aufnahmen dürfen in Deutschland nur unter strengen Voraussetzungen genutzt werden, da sie kontinuierlich den öffentlichen Raum filmen. Juristen bewerten die Veröffentlichung solcher Videos als rechtlich unzulässig, insbesondere wegen datenschutzrechtlicher Bedenken.
Die Botschaft ist klar: Finger weg von dubiosen Links! Dashcam-Betrüger haben nur ein Ziel – deine Daten zu stehlen und dein Konto zu übernehmen. Wer verdächtige Kommentare sieht, sollte diese sofort melden und ignorieren.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.