Mercedes-Benz Werk Wörth wird zukunftsfähig
Bekenntnis zum Standort - Zentrum für emissionsfreien Transport
Wörth. Nachhaltig, hoch flexibel und bestens aufgestellt für die Zukunft des Transports: Das Mercedes-Benz Werk Wörth wird zum Zentrum für emissionsfreien Transport innerhalb des Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Lkw. Unternehmensleitung und Betriebsrat haben ein entsprechendes Zielbild für den Standort vereinbart. Beide Parteien einigten sich auf wesentliche Eckpunkte zur künftigen Weiterentwicklung und Zukunftssicherung des größten Standorts von Mercedes-Benz Lkw. Diese umfasst unter anderem die Entscheidung, am Standort Wörth die Produktion weiterer Lkw mit CO2-neutralem Antrieb anzusiedeln. Neben dem Mercedes-Benz eActros, der bereits im Oktober 2021 dort in Serie geht, ist künftig auch die Fertigung weiterer Mercedes-Benz Zero Emission Trucks, wie eEconic und eActros LongHaul in Wörth geplant. Daimler Truck wird entsprechend in den kommenden Jahren weiter substantiell in den Standort investieren – ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland und zum Mercedes-Benz Werk Wörth.
„Wir legen heute die wegweisende Grundlage für die Zukunft der Lkw-Produktion von Mercedes-Benz. Der Technologiewandel unserer Branche hin zu lokal emissionsfreien Lkw bedeutet auch für unsere Standorte und die Fertigung einen immensen Umbruch. Mit dem neuen Zielbild für das Werk Wörth sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit und damit die langfristige Zukunft des Standorts: Wir möchten zukünftig die Serienproduktion unserer elektrischen Lkw hier stark ausweiten und schaffen bereits jetzt die Voraussetzungen dafür,“ sagt Sven Gräble, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations, verantwortlich für das weltweite Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Lkw.
Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Wörth: „Nach intensiven Verhandlungen mit der Unternehmensleitung haben wir ein starkes und tragfähiges Zukunftsbild für unser Werk vereinbart. Damit ist es uns gelungen, Beschäftigung zu sichern und bestehende Tarifverträge einzuhalten. Ich bin stolz darauf, dass der Betriebsrat die Zusage für die Produktion der neuen Modelle in Wörth bekommen hat. Damit haben wir die Zukunft des Standorts langfristig gesichert und können die Transformation gemeinsam mit den Beschäftigten selbstbewusst mitgestalten. Die neuen Produkte bieten dabei viele berufliche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten.“
Das Zukunftsbild für das Mercedes-Benz Werk Wörth ist in einer Betriebsvereinbarung festgelegt mit einer Laufzeit bis Ende 2029. Die Details zur Umsetzung werden in den kommenden Monaten zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet. Für die anstehende Transformation des Standorts inklusive Umbau der Produktion werden erhebliche Mittel benötigt. Das Unternehmen wird hierfür in den kommenden Jahren weiter in den Standort investieren; die Transformation erfordert aber auch die Unterstützung aus öffentlicher Hand.
Die Standortentscheidung für die Lkw mit alternativen Antrieben bildet eine wichtige Säule der neuen strategischen Ausrichtung des Werks. Sven Gräble: „Wir gehen aber noch weiter: Wörth wird zum Dreh- und Angelpunkt für den Transport der Zukunft im Produktionsnetzwerk Mercedes-Benz Lkw. Wir bündeln unser technologisches Know-how mit einer voll flexiblen und damit noch effizienteren Produktion, und das Ganze in einer CO2-neutralen, digitalisierten Fabrik mit entsprechender Logistik und Infrastruktur.“
Zero Emission Trucks sichern langfristig den Standort
Bei der Transformation hin zum CO2-neutralen Transport setzt Daimler Truck konsequent auf zwei vollelektrische Antriebstechnologien: Batterie und wasserstoffbasierte Brennstoffzelle. Mit diesen lässt sich jeder Anwendungsfall des Kunden mit voller Flexibilität bei den Routen abdecken – von gut planbarem, städtischem Verteilerverkehr bis hin zu schwer planbaren, mehrtägigen Transporten. Welche Lösung beim Kunden zum Einsatz kommt, hängt vom konkreten Anwendungsfall ab.
Grüne Fabrik: Auch Produktion wird CO2-neutral
Neben den Produkten soll der gesamte Standort Wörth inklusive Produktion ab 2022 CO2-neutral werden, genau wie alle anderen europäischen Werke von Daimler Truck. Möglich wird das unter anderem durch ein einzigartiges Grünstromkonzept bei Daimler: Der CO2-freie Strombezug aus regenerativen Energiequellen bildet die Basis für die CO2-neutrale Produktion. Dabei bezieht der Standort ab 2022 Strom aus Wind- und Solarparks sowie Wasserkraftwerken. Auf dem Weg zu einer grünen Fabrik soll das Mercedes-Benz Werk Wörth darüber hinaus langfristig CO2-frei arbeiten, indem ein vollständig erneuerbares Energiesystem sukzessive in den nächsten Jahren aufgebaut wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei ebenso die konstante Verbesserung der Energieeffizienz im Werk. Ein Beispiel: Perspektivisch ersetzt eine zentrale Absorptionskälteanlage hunderte dezentrale Klimageräte am Standort, wobei bereits vorhandene Wärme statt Strom zur Klimatisierung genutzt wird. Bestehende Gebäude samt Infrastruktur werden zusätzlich von Grund auf energetisch saniert und neue klimaschonendere Technologien in der Produktion eingesetzt, wie beispielsweise der sogenannte „Eco Paint Process“ in der Lackierung.
Bürgermeister Dr. Nitsche begrüßt Entwicklung bei Daimler Trucks
Die angekündigte Schaffung von 1.500 zusätzlichen Stellen im Wörther LKW-Werk stellt eine erhebliche Stärkung des Wirtschaftsstandorts dar. Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche begrüßt die Betriebsvereinbarung, die das Unternehmen mit dem Betriebsrat geschlossen hat.
„Ich freue mich riesig, dass das Unternehmen Daimler Trucks hier in der Stadt Wörth am Rhein entschlossen und tatkräftig die Herausforderungen der ökologischen Transformation angeht. Die Umstellung auf umweltfreundliche Mobilitätskonzepte im Nutzfahrzeugbereich ist von größter Bedeutung. Der weltweite Klima- und Umweltschutz wird davon in erheblicher Weise profitieren“, begrüßt Bürgermeister Nitsche die Entwicklung. „Die Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze durch die Entscheidung zur Produktion der e-LKW und auch der Wasserstoff-LKW am Standort Wörth ist ein gutes Zeichen für unsere Zukunft als erfolgreicher Wirtschaftsstandort für das nächste Jahrzehnt“, betont Nitsche. Auch die Einführung einer dritten Schicht zur Schaffung zusätzlicher Produktionskapazitäten sei ein entscheidender Fortschritt. Davon profitiere auch die Stadt Wörth am Rhein, da sie auf Einnahmen aus Anteilen der Einkommenssteuer sowie der Gewerbesteuer angewiesen sei. „Eine Herausforderung für die Stadt wird die Schaffung zusätzlichen Wohnraums werden“, skizziert Bürgermeister Nitsche die aktuelle Lage. „Wir haben bereits heute einen sehr angespannten Wohnungsmarkt – und mit dem Personalaufbau werden zahlreiche weitere Menschen ihren Wohnsitz in die Stadt Wörth verlegen wollen.“ Dies sei auch zu begrüßen, da aus ökologischen Gründen das Erreichen des Arbeitsplatzes mit dem Fahrrad wünschenswert sei. „Wir werden die bereits geplanten städtebaulichen Vorhaben auf dem Dorschberg weiterhin mit Priorität vorantreiben, um der Nachfrage an Wohnraum nachkommen zu können“, kündigt Bürgermeister Dr. Nitsche an. Hierzu wurde bereits eine Projektleitung in der Verwaltung eingerichtet.
Auch persönlich zeigt sich Bürgermeister Dr. Nitsche erleichtert: „Die großen Herausforderungen der Transformation unserer Unternehmen und deren drohende Auswirkungen auf unsere Stadt haben uns in der Stadtverwaltung und in den Gremien intensiv beschäftigt und auch manch schlaflose Nacht bereitet“, hebt Nitsche hervor. „Es ist auch für mich persönlich eine große Erleichterung, dass Daimler Trucks sich auf solch eindrucksvolle Weise zum Standort Wörth am Rhein bekennt und eine langfristig sehr vielversprechende Planung besteht. Ich danke allen Mitwirkenden in Unternehmensleitung und Betriebsrat sowie in den Gewerkschaften dafür, dass eine so exzellente Lösung gefunden wurde.“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer/Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt: Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben sind große Chancen für Rheinland-Pfalz
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt begrüßten die Ankündigung der Daimler AG, das Mercedes-Benz Werk in Wörth zu einem Zentrum des emissionsfreien Transportfahrzeugbaus zu machen. „Das ist ein starkes Signal nicht nur für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz, sondern auch für die Entwicklung einer nachhaltigen Mobilität und Wirtschaft“, sagte die Ministerpräsidentin.
Besonders begrüßte sie die Einigung der Sozialpartner bei Daimler Wörth auf das „Zukunftsbild“ bis 2030: „Die Zukunft des CO2-neutralen Transports wird in Wörth zuhause sein. Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und für den innovativen Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. E- und Wasserstoff-Trucks sind ein wichtiger Bestandteil, um bei der Einsparung von CO2 voranzukommen."
„Das Beispiel Wörth macht Mut: Transformation kann gelingen und sie kann dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern sowie die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, hob Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hervor. Die Entscheidung der Daimler AG unterstreiche das hohe Niveau der Nutzfahrzeugproduktion am Standort Rheinland-Pfalz. „Rheinland-Pfalz ist nicht ein, Rheinland-Pfalz ist DER Nutzfahrzeugstandort in Deutschland“, so Schmitt.
Die Umstellung der Fahrzeugproduktion auf vollelektrische Antriebe zeige, dass die Wirtschaft die anstehenden Transformationen nicht nur wahrnehme, sondern auch aktiv Lösungen entwickele. „Die Entwicklung emissionsfreier LKW und die bis 2022 angestrebte CO2-neutrale Produktion am Standort Wörth zeigen, dass eine nachhaltige, klimaschonende Wirtschaft möglich ist“, so Schmitt.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betonten das große Interesse der Landesregierung an einer erfolgreichen Transformation der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Die Landesregierung sehe sich als verlässlicher Partner von Beschäftigten und Unternehmen bei den anstehenden Transformationsprozessen. „Das Beispiel Wörth zeigt, von einer mutig angegangenen, erfolgreichen Transformation profitieren alle, die Beschäftigten von sicheren Arbeitsplätzen, die Unternehmen von einer zukunftsfähigen Produktion und die gesamte Gesellschaft von einem besseren Klimaschutz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. ps
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.