Ausstellung im Museum unterm Trifels startet zum Landesfest
„800 Jahre Stadtrechte Annweiler“

Die Stadtrechtsurkunde, die erstmals seit vielen Jahrzehnten im Museum unterm Trifels zu sehen ist.   | Foto: Museum
  • Die Stadtrechtsurkunde, die erstmals seit vielen Jahrzehnten im Museum unterm Trifels zu sehen ist.
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Annweiler. „… tun wir allen Getreuen des Reiches gegenwärtigen wie zukünftigen kund: Dass wir in Nachahmung unseres Urgroßvaters Friedrich, des weiland berühmten Schwabenherzogs und anderer unserer Vorfahren unser Dorf Annweiler („Annewilere“), das für den Hof Morsbrunn („Morsbrounnen“) mit der Zollstätte eingetauscht wurde, sowie seine jetzigen und späteren ständigen Bewohner unter unsere besondere Gnade und Schutz nehmen und aus Ehrfurcht vor göttlicher Majestät und aus besonderer Vorliebe für die darob liegende Burg willens sind, sie in vollster Aufrichtigkeit zu fördern. Daher bewilligen wir unserm obengenannten Dorfe mit seinen Bewohnern ständige Freiheit sowie Bürgerrecht und Gesetz nach dem Vorbilde der Satzungen der Stadt Speyer, so wie sie es selbst nach freigestellter Wahl gewünscht haben.“
So lautet die Urkunde, welche wohl die schillerndste Herrschergestalt des deutschen Mittelalters am 14. September 1219 in Hagenau ausstellen ließ.
Weiterhin bewilligte er der Stadt das Münzrecht, dessen Erträge der Burg Trifels zugutekommen sollten.
Als einer von vielen Zeugen bestätigte Konrad von Scharfenberg, kaiserlicher Hofkanzler und Bischof von Speyer und Metz, die Verleihung des Stadtrechts.
Die „ewigen“ Rechte als Freie Reichsstadt dauerten allerdings nur 111 Jahre.
Dann herrschte das Haus Pfalz-Zweibrücken über die Trifelsstadt. Es folgte eine wechselvolle Geschichte, gezeichnet von Hugenotten, die Ende des 16. Jahrhunderts hier eine Bleibe fanden, gefolgt von kriegerischen Ereignissen, die Not und Elend brachten, die französische Zeit, die Angliederung an Bayern und die beiden Weltkriege. Lange war Annweiler wegen der fehlenden Industrie eine arme Stadt, deren glorreichen Zeiten im Mittelalter schon lange vorbei waren. Erst Ende des 19. Jahrhunderts garantieren Großbetriebe Brot und Arbeit für die Bevölkerung.
Doch immer wieder musste die Stadt Rückschläge durch Geldentwertung, Arbeitslosigkeit und das brutale Bombardement am 29. Dezember im Jahre 1944 erleiden.
Spätestens Ende der 1950er Jahre ging es wieder aufwärts und der Wohlstand zog in die Trifelsstadt ein.
800 Jahre nach der Stadtrechtsverleihung steht Annweiler vor neuen Aufgaben.
Rote Zahlen in der Stadtkasse und leerstehende Geschäfte sind unter anderem Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Anlässlich des 800-jährigen Jubiläums präsentiert das Museum unterm Trifels eine Ausstellung über die wechselvolle Geschichte der Trifelsstadt.
In vier Räumen werden auf über 30 Tafeln die Ereignisse der Stadt im Laufe der Geschichte dokumentiert.
Untermalt wird die Schau durch zahlreiche Exponate.
Im Mittelpunkt steht die Stadtrechtsurkunde, die erstmals seit mehreren Jahrzehnten im Original zu sehen ist.
Die Ausstellungs-Eröffnung findet am 22. Juni, 19 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses in Annweiler statt.

Info und Öffnungszeiten:
22. Juni bis 22. September
Mittwoch bis Samstag: 13 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertags: 10 bis 17 Uhr
Info: Telefon: 06346-9659760
museum@annweiler.de

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Autor:

Jürgen Bender aus Annweiler

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