Neue Wanderwegbeschilderung
Blondelplatz - Windhof: Nicht nur für ortsfremde Wanderer
Bindersbach. Im Juli 2020 wurde der Bindersbacher Blondelplatz offiziell als "Picknick-Platz Südliche Weinstrasse" ausgeschildert. Sitzt man hier auf der gemütlichen Bank am Blondelbrunnen hat man die umgebenden Berge mit den Felsen und Ruinen direkt vor der Nase. Der ortsunkundige Wanderer aber fragt sich, wie er da wohl am bequemsten hinauf kommt.
Der Windhofweg wäre die direkte Verbindung zum Windhof. 2011 war es den rüstigen Rentnern aus Bindersbach mit Unterstützung von Herrn Eckerle, dem Leiter des Städtischen Bauhofes Annweiler, zu verdanken, dass dieser Pfad wieder begehbar gemacht wurde. Inzwischen hat sich die Natur diesen steilen Hohlweg jedoch wieder zurück erobert: Sandsteine in allen Größen, umgestürzte Bäume und morsche Äste, begraben unter dicken Laubschichten, machen das sichere Gehen mehr als beschwerlich.
Aus diesem Grunde hat sich Gérard Salmon Gedanken gemacht und eine Route ausgearbeitet, die historisch etwas bietet und dem Wanderer gleichzeitig schöne Ausblicke beschert. Nachdem die von ihm geplante Wegeführung im September 2020 die Zustimmung des Ortsbeirates gefunden hatte, gravierte Salmon 10 Holzwegweiser, die er Ende Oktober mit Unterstützung von Wilhelm Storr, angebracht hat.
Die Beschilderung der Wanderroute beginnt jedoch bereits am Blondelplatz mit einem innerorts passenden weißen Wegweiser „Windhof 1,5 km“.
Die ersten Holzschilder stehen kurz nach dem 1736 angelegten Friedhof mit dem Ehrengrab des Kunstmalers Carl August Jäger. Aufmerksam gemacht wird der Wanderer hier auf das Kruzifix aus dem Jahre 1843, welches 2016 restauriert worden ist. Interessant ist auch der Schönstatt-Bildstock, der 1957 von einer Frau aus Dankbarkeit für ihre Gesundheit gestiftet worden ist. Die sogenannte „Himmelsleiter“ wurde möglicherweise in den 1920er Jahren als Attraktion für die Kurgäste und Beamten der Stadt Ludwigshafen angelegt oder einfach nur ausgebaut. Bei einer Länge von ca. 210 Metern überwand dieser steile Steig einen Höhenunterschied von gut 60 Metern. Wahrscheinlich über Stufen und Podeste war dies die kürzeste Verbindung zur Ewerling (Hochebene).
Auf dem weiteren Weg kann dem aufmerksamen Blick des Wanderers, rechter Hand im Wald, alsbald ein historischer Breitling‘scher Grenzstein nicht entgehen. Philipp Breitling war 1762 der Meistbegüterte im Dorf. Er nannte ein gutes Drittel der Ortsgemarkung Bindersbach sein Eigen.
Ein Stück des Weges begleitet den Wanderer die herrliche Sicht auf Trifels, Anebos, Has und Burgruine Scharfenberg, die das Tal einengen. Zu jeder Jahreszeit reizvoll ist der Blick auf Bindersbach. Dabei präsentiert sich der alte Dorfkern als wahres Postkartenmotiv.
Sogar das Plätzchen für die 2013 vom Bindersbacher Brauchtumverein aufgestellte Krummäcker-Bank wurde mit Bedacht ausgewählt. Hier möchte man einfach nur dasitzen, die Ruhe genießen und die herrliche Aussicht auf das Jugendstilhotel Trifels - vor der Kulisse des Bannenberges, des Trifels-Gymnasiums und des Adelberges - bewundern. Darüber hinaus erblickt man in der Ferne (Luftlinie 14,5 km) den Hortenkopf. Er liegt zwischen Hofstätten und Leimen und ist an dem Fernmeldeturm erkennbar.
Nach einem etwas steilen Anstieg führt der Weg schließlich bequem zum ehemaligen, privaten Steinbruch am Neuweg, der um 1790 erstmals Erwähnung findet. Wann die Arbeiten im Steinbruch eingestellt worden sind geht aus den derzeit vorhandenen Quellen nicht hervor.
Angelangt am Knotenpunkt „Windhof“, direkt an der Trifelsstraße gelegen, muss sich der Wanderer entscheiden wohin ihn sein Weg nun führen soll: Richtung Rehberg, Madenburg, Leinsweiler, Ahlmühle, Burgruine Scharfenberg oder über Burgruine Anebos zum Trifels.
Wer mehr historische Details erfahren möchte kann sich informieren unter dem Menüpunkt „was war - Dorfgeschichtliches“ auf der Homepage www.bindersbach.de
Autor:Brigitte Salmon aus Annweiler |
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