Das inszenierte Ende Kaiser Maximilians I.
Junge Mittelalterforschung
Annweiler. Nach drei sehr schönen Beiträgen findet am Mittwoch, 20. September, um 18.30 Uhr der vierte Vortrag der Vortragsreihe des Museums unterm Trifels „Junge Mittelalterforschung“ statt.
Kaiser Maximilian I. (1459–1519), bekannt als „letzter Ritter“ und als „Medienkaiser“, pflegte sein Image mithilfe von Prosawerken, Holzschnitten, Medaillen, Wandmalereien und Liedern. Auch sein monumentales Grabmalprojekt mit überlebensgroßen Statuen seiner Vorfahren sollte der Sicherung seines gedechtnus dienen und die Vorrangstellung des Hauses Habsburg für die Ewigkeit demonstrieren. Angesichts dieser Bemühungen erstaunt es umso mehr, dass Maximilian auf dem Sterbebett in der oberösterreichischen Burg Wels im Januar 1519 anordnete, seinen Leichnam nicht einzubalsamieren, sondern zu geißeln, ihm die Haare zu scheren und die Zähne auszubrechen und seinen Körper schließlich in einen rauen, mit Kalk gefüllten Sack zu legen. Diesen überraschend demütigen Wünschen des Habsburgers geht Hanna Hirt M.A. von der Universität Heidelberg in ihrem Vortrag „Mit tiefer Demut in den Tod. Das inszenierte Ende Kaiser Maximilians I.“ auf den Grund.
Die im Verbund mit dem Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg, dem Institut für Personengeschichte in Bensheim, der Bezirksgruppe Landau des Historischen Vereins der Pfalz, der VHS Annweiler und dem Verein Trifelsfreunde e.V. als Kooperationspartnern veranstaltete Reihe soll nicht nur, aber gerade auch jüngeren Kolleginnen und Kollegen als Forum zur Präsentation ihrer aktuellen archäologischen, historischen und restauratorisch-konservatorischen Forschungen bzw. Forschungsergebnisse dienen.
Die Vorträge finden im Zeitraum 21. Juni 2023 bis 15. Mai 2024 jeweils am dritten Mittwoch eines Monats, um 18.30 Uhr im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Meßplatz 1, 76855 Annweiler am Trifels (in Bahnhofsnähe) statt. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei.
Nächster Termin ist der 18. Oktober 2023 mit Felix Schulz M.A. (Universität Innsbruck), Fürstinnenbriefe in Frankreich. Politische Kommunikation am Beispiel der Wittelsbacherinnen Isabelle, Margarete und Jakobäa von Bayern (1385–1436). red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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