Trifels-Chor steuert auf eine ungewisse Zukunft zu
Suche nach neuem Chorleiter
Annweiler. Was schon seit einiger Zeit vermutet worden ist, hat sich bei der unlängst stattgefundenen Mitgliederversammlung des Singvereins 1834 bestätigt. Manfred Degen, der den Trifels-Chor mit großem Erfolg zwei Jahre lang als Chorleiter geführt hatte, trat von seinem Amt zurück.
Er wird ab Januar 2019 im Bistum Speyer neuer Diözesan-Kirchenmusikdirektor und übernimmt dort gleichzeitig das Bischöfliche Kirchenmusikalische Institut. Sein bisheriger Vorgänger, Markus Eichenlaub, konzentriert sich dann auf das Amt des Domorganisten.
Der Trifels-Chor steht damit vor einer ungewissen Zukunft, zumal zwangsläufig auch die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Rosenberger Kantorei, deren Leitung Degen bis auf weiteres beibehalten möchte, wegfällt.
In seinem Rückblick auf die letzten drei abgelaufenen Vereinsjahre drückte Vorsitzender Martin Graf sein großes Bedauern über die ungewiss gewordene Zukunft des Chors aus. Dass das am 25. November 2018 in der Stadtkirche von Annweiler wieder beeindruckend aufgeführte große Konzert des Trifels-Chors unter Degens Leitung vielleicht das letzte dieser Art gewesen sein könnte, schlug sich mit Bedrückung auf die Stimmung in der Versammlung nieder. Trotz intensiver Suche ist ein neuer Chorleiter noch nicht gefunden worden.
Der Trifels-Chor ist Bestandteil des Singvereins 1834, eines der ältesten noch bestehenden Gesangvereine in der Pfalz. Er entstand aus einem Projektchor von Mitgliedern aller Chöre in Annweiler, der unter Leitung von Artur Voos die jährlich abgehaltenen musikalischen Morgenfeiern auf dem Trifels in den 1970er Jahren gestaltete.
1975 wurde er als ständig präsenter Gemischter Chor der Stadt Annweiler ins Leben gerufen, neu zusammengestellt und dem Singverein 1834 angegliedert, der sich damals noch seit Wiedergründung der nach dem zweiten Weltkrieg von der Besatzungsmacht verboten gewesenen Vereine Annweilers als Sängervereinigung 1834 bezeichnete.
Erster Chorleiter war Ulrich Mann, unterstützt von Ehefrau Wiltrud Mann, die auch einen Kinderchor gründete und leitete, nicht nur zur Ergänzung des Chorangebots, sondern auch, um den Sängernachwuchs zu fördern. Das Ehepaar war im Trifels-Chor mit großem Engagement 30 Jahre lang tätig, führte zudem mehrtägige Chorfreizeiten auf Burg Wilenstein bei Trippstadt durch. In der Epoche der beiden Manns entstanden die von ihnen organisierten und aufwendig mit Orchester und Solisten gestalteten Weihnachtskonzerte des Chors in der Stadtkirche, die jeweils als Höhepunkte im Kulturleben Annweilers galten. Auch das in der Bevölkerung beliebt gewesene Mühlenfest auf dem Platz an der Stadtmühle geht auf ihre Initiative zurück. Ab 2006 übernahm Lutz Gerhard Wiedmann die Leitung des Chors.
Den Sängerinnen und Sängern war er bereits durch seine Auftritte als Bass-Solosänger in den Konzerten des Chors bekannt und mit dem Chorleiterehepaar eng befreundet. Ihm folgte schließlich 2017 Manfred Degen.
Die Versammlung beschloss, die im Vorstand bisher nicht stimmberechtigten Ämter der Stimmführer in stimmberechtigte Ämter als Beisitzer zu ändern. Der geschäftsführende Vorstand wurde in seinen Ämtern bestätigt.
Somit besteht der Vorstand des Singvereins 1834 zurzeit aus folgenden Personen: Vorsitzender: Martin Graf, Stellvertreter: Wolfgang Karch, Schatzmeisterin: Ingrid Koch, Schriftführer Peter Pohlit.
Neu gewählte Beisitzer sind Gisela Ehrhardt, Heddi Ullemeyer und Bruno Kühn. ǀpep
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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