Heilige Lanze wieder bei den Reichskleinodien
Vereint, was zusammengehört
von Britta Bender
Annweiler. Anfang Dezember sind die Reichskleinodien von der Burg Trifels in ihr jährliches Winterquartier gezogen. Nun folgte die Heilige Lanze, die ab sofort ebenfalls im Museum unterm Trifels zu bewundern ist. Eine Premiere.
Seit 2010 ist auf der Burg Trifels eine Dauerausstellung zu sehen, in deren Mittelpunkt die Geschichte der Burg von ihren Anfängen bis zum Wiederaufbau im 20. Jahrhundert steht. In der Schatzkammer sind die Nachbildungen der Reichskleinodien in Szene gesetzt, welche im Besitz des Trifelsvereins sind. Des Weiteren findet sich dort auch eine wertvolle Nachbildung der Heiligen Lanze, welche jedoch im Besitz der Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer - Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ist.
Hierin liegt auch die Erklärung, warum die Reichskleinodien (Krone, Zepter, Apfel und Kreuz) bisher im Museum unterm Trifles überwintert haben und die Heilige Lanze aber auf Burg Trifels zurückgelassen wurde.
Nun ist zusammen, was zusammen gehört, denn die Lanzenspitze wurde ursprünglich in einem Hohlraum im Inneren des Querbalkens des Reichskreuzes aufbewahrt. Die Initiative kam vom designierten Museumsleiter Dr. Sven Gütermann.
Diese Zusammenführung war allerdings nicht so einfach, wie manch einer vielleicht denken mag, denn es ist nicht möglich, ohne Erlaubnis des Besitzers, so mir nichts, dir nichts, eine Heilige Lanze an einen anderen Ort zu bringen, auch dann nicht, wenn es sich bei diesem Ort um das Museum unterm Trifels handelt.
Die Nachbildung der Heiligen Lanze ist ein Geschenk des Landkreises Göppingen an die GDKE im Jahre 2008. Sie ist das Werk der Landesfachklasse Metallbauer an der Gewerblichen Schule Göppingen. Neben Stahl wurde Messing, Blattgold und Silberdraht verwendet.
Die Heilige Lanze war seinerzeit das wichtigste Zeichen der Unbesiegbarkeit und ist das älteste Stück der Reichskleinodien. Bei dieser karolingische Flügellanze wurde das Mittelteil des Lanzenblattes ausgestemmt, um einen geschmiedeten Eisenstift einzusetzen, dem nachgesagt wurde, dass es sich doch tatsächlich um ein Nagel vom Kreuze Christi handele.
Nun ist das gute Stück im Museum angekommen und ist neben dem Reichskreuz, der Reichskrone, dem Reichsapfel und dem Zepter zu sehen.
Das Museum ist im neuen Jahr wieder geöffnet, am Sonntag, 9. Januar, von 11 bis 17 Uhr, sowie alle weiteren Sonntage bis zur regulären Öffnung im April 2022. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei.
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Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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