Vortragsreihe „Junge Mittelalterforschung“ des Museums unterm Trifels

Im Rahmen der Vortragsreihe werden unter anderem aktuelle Forschungsergebnisse zur Reichskrone – hier unter einem 3-D-Digitalmikroskop – vorgestellt.  | Foto: KHM-Museumsverband
  • Im Rahmen der Vortragsreihe werden unter anderem aktuelle Forschungsergebnisse zur Reichskrone – hier unter einem 3-D-Digitalmikroskop – vorgestellt.
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Annweiler. Das Museum unterm Trifels in Annweiler veranstaltet seit 2023 die Vortragsreihe „Junge Mittelalterforschung“. Die im Verbund mit dem Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg, dem Institut für Personengeschichte in Bensheim, der Bezirksgruppe Landau des Historischen Vereins der Pfalz, der VHS Annweiler und dem Verein Trifelsfreunde e.V. als Kooperationspartnern durchgeführte Reihe dient als Forum zur Präsentation aktueller archäologischer, historischer und restauratorisch-konservatorischer Forschungen bzw. Forschungsergebnisse.
Museumsleiter Dr. Sven Gütermann freut sich, dass er für die zweite Staffel auch das Kunsthistorische Museum Wien, eines der größten und bedeutendsten Museen der Welt, als weiteren Kooperationspartner mit ins Boot holen konnte. Dort läuft derzeit ein großangelegtes interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Reichskrone, über das der Projektleiter, Dr. Franz Kirchweger, im Rahmen der Reihe berichten wird.
Die Vortragsreihe hat weder einen thematischen noch einen geographischen Schwerpunkt. Es wird vielmehr ein bunter Strauß aktueller Mittelalterforschung dargeboten. Zu den Referenten gehören in Fachkreisen bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aber auch dem Nachwuchs soll die Reihe als Plattform zur Präsentation und Diskussion seiner Forschungsprojekte dienen.
Neben neuen Erkenntnissen zur Reichskrone wird die Aufarbeitung von Funden von südpfälzischen Burgen thematisiert, über das Leben in spätmittelalterlichen Frauenklöstern gesprochen sowie der salische Neubeginn im Jahr 1024 in den Blick genommen. Weitere Vorträge befassen sich mit einem außergewöhnlichen Schatzfund aus Bulgarien, dem Papsttum und der Kreuzzugsbewegung sowie dem berühmten St. Galler Klosterplan. Ferner werden neue Ergebnisse zur Baugeschichte der ehemaligen Mainzer Kathedrale vorgestellt sowie der Forschungsstand zur Wachtenburg über Wachenheim präsentiert.
Nachdem der renommierte Heidelberger Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Bernd Schneidmüller bereits die erste Staffel der Vortragsreihe in höchsten Tönen lobte, indem er die Realisierung des Vortragszyklus unter Einbindung der genannten Kooperationspartner durch Dr. Sven Gütermann als eine neue Inwertsetzung der Stadt Annweiler und der Burg Trifels bezeichnete, zeigt sich nun auch Jörg Schwarz, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Innsbruck, ebenso begeistert von der „Jungen Mittelalterforschung“: „Großartig! Was für eine tolle Reihe mit richtig großen Namen und spannenden Themen!“ Die Vorfreude darf also bei allen Mittelalterfans und historisch Interessierten steigen!
Die Vorträge finden von Juni 2024 bis Mai 2025 jeweils mittwochs im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Meßplatz 1 statt. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos und der Zugang barrierefrei.
Die Vortragsreihe umfasst folgende Einzelveranstaltungen: 19. Juni, Prof. Dr. Gabriela Signori (Universität Konstanz), Kaspar, Melchior und Balthasar: Eine spätmittelalterliche Legende auf Reisen; 17. Juli, Dr. Reinhard Friedrich (Europäisches Burgeninstitut der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Braubach), Vom Lesefund zur Publikation. Aufarbeitung archäologischer Funde von südpfälzischen Burgen im Rahmen des EU-Projekts „Burgen am Oberrhein“; 31. Juli, Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Universität Düsseldorf), Die verborgenen Stimmen der Nonnen. Politik, Liebe und Alltag in spätmittelalterlichen Frauenklöstern; 21. August, Dr. Franz Kirchweger (Kunsthistorisches Museum Wien), CROWN. Aktuelle Forschungen zu Technik, Materialität und Erhaltungszustand der Wiener Reichskrone; 18. September, Dr. Guido Faccani (Basel/Mainz), Aus St. Martin wird St. Johannis: Zur Baugeschichte der ehemaligen Mainzer Kathedrale; 16. Oktober, Matthias Heinzel (Leibniz-Zentrum für Archäologie, Mainz), Der Preslav-Schatz aus Bulgarien: Glitzer und Glamour für eine byzantinische Prinzessin des 10. Jahrhunderts?; 20. November, Prof. Dr. Bernd Schneidmüller (Universität Heidelberg), Der salische Neubeginn 1024. Das Land am Rhein als Zentrum von Königen und Kaisern (Weihnachtsvortrag); 4. Dezember, Dr. Holger Grönwald (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt), Die Wachtenburg über Wachenheim – Forschungsstand nach 40 Jahren Förderkreis zur Erhaltung der Burgruine e.V.; 19. Februar 2025, Prof. Dr. Tino Licht (Universität Heidelberg), Der St. Galler Klosterplan. Erforschung und Deutung eines frühmittelalterlichen Unikats; 19. März, Prof. Dr. Georg Strack (Universität Marburg), Die Bedeutung des Papsttums für die Kreuzzugsbewegung im Mittelalter; 16. April, Jakob Rasch M.A. (Universität Augsburg), Von Chorgehilfen zu Garanten des religiösen Lebens – Die Augsburger Domvikare im Spätmittelalter; 21. Mai, Dr. sc. ETH Britta Hentschel (Universität Liechtenstein), Hallen und Häuser. Architekturen der Armut und Fürsorge im Mittelalter. red

Weitere Informationen
Museum unterm Trifels
Am Schipkapass 2, 76855 Annweiler
museum@annweiler.de;
Tel. 06346 96 59 760 bzw. 06346 301-118

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Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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