Starkregen tritt häufiger und überall auf
Land unter
Hochwasser. Auch wenn die Südpfalz nicht mit der Ahr und den anderen Gebieten unmittelbar vergleichbar ist, können auch Queich, Wieslauter und Otterbach über die Ufer treten und gefährlich werden.
Die Straßen werden zu Seen, Unterführungen werden überflutet, Gulli-Deckel schießen in die Höhe und kleine Bäche werden zu reißenden Flüssen – wer es nicht erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, welche Macht Wasser entwickelt. Während die Hochwasser des Rheins durch Schutzmaßnahmen und Vorhersagen bis zu einem 200-jährigen Hochwasser beherrschbar sind, zeigen die Ereignisse an der Ahr und im Süden Nordrhein-Westfalens, dass auch kleine Bäche gefährlich werden können.
Unterschiede zu den Hochwassergebieten
Mit der Situation an der Ahr ist die Südpfalz nicht vergleichbar. Dort sind tiefe Schluchten aus Schiefergestein vorherrschend, die das Wasser ungebremst weiterleiten. Schon eher mit der Südpfalz vergleichbar sind die Gebiete im Süden Nordrhein-Westfalens am Rande der Eifel, wo die Bäche das Wasser aus dem Mittelgebirge in die Rheinebene tragen. Aber es gibt auch hier Unterschiede: „Wir haben in der Südpfalz keine großen Stauseen oder andere Rückhaltesysteme wie die Steinbachtalsperre“, sagt Jürgen Decker, der als Referatsleiter der Regionalstelle Wasserwirtschaft bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd für den Hochwasserschutz in der Südpfalz zuständig ist. In der Südpfalz gibt es dagegen mehrere kleine Rückhaltebecken. In der Voreifel hatte das Überlaufen der Steinbachtalsperre die ohnehin vollen Bäche innerhalb kürzester Zeit weiter anschwellen lassen, so dass in den Orten das Wasser teilweise in den Obergeschossen stand. Das Brechen des Damms hätte noch katastrophalere Folgen gehabt.
Konzepte gegen Hochwasser und Starkregen
Außerdem arbeiten die Kommunen in der Südpfalz schon seit geraumer Zeit an Konzepten gegen Hochwasser und Starkregen. Denn die Prognosen zeigen, dass mit dem Klimawandel Starkregenereignisse nicht nur wahrscheinlicher sind, sondern auch überall auftreten können, nicht nur wie früher am Rande der Mittelgebirge. Gefährdungskarten zeigen, dass auch an Wieslauter, Otterbach, Erlenbach und Queich Hochwasser auftreten kann. Und in der gesamten Südpfalz muss man sich vor den Gefahren von Starkregen wappnen. Auch hier zeigen Gefahrenkarten die besonders gefährdeten Gebiete, wo Gräben und Senken bei einem Starkregen zu gefährlichen Fallen werden.
Häuser gegen Hochwasser schützen
Hochwasser und Starkregen lassen sich nicht verhindern. Der Schutz davor ist eine Gemeinschaftsaufgabe, sagt Wasserwirtschaftsexperte Decker. Jeder Hausbesitzer ist gefordert, sein Haus gegen die Gefahren zu sichern und die Kommunen müssen das ihre tun, um Gefahren zu minimieren. Nur beim technischen Hochwasserschutz am Rhein ist auch das Land über die SDG Süd in der Verantwortung. Aber auch beim Starkregenschutz unterstützt das Land beratend, konzeptionell und gegebenenfalls mit Fördermitteln.
Auch die Warnkette hat sich als eine Schwachstelle gezeigt. Bundesweit sind hier jetzt Veränderungen beschlossen, so dass Warnungen im Ernstfall an jedes Handy verschickt werden. Zusätzlich gibt es verschiedene Warn-Apps wie „Nina“ und „Katwarn“ oder auch „Meine Pegel“ des länderübergreifenden Hochwasserportals sowie die App „Warnwetter“ vom Deutschen Wetterdienst.
Informationen
Hochwassermeldungen und die Gefahrenkarten findet man online auf www.hochwasser-rlp.de. Die relevanten Pegelstände des Rheins gibt es auch auf www.wochenblatt-reporter.de/tag/hochwasser-am-rhein. [rko]
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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