Pfälzerwald-Verein Ramberg
Wanderung um Lindelbrunn
Vortour für die Wanderung am 12. September 2021
De Voortrekkers op toer
Manchmal kommen einem die verrücktesten Gedanken und Erinnerungen bei einer Wanderung. So haben wir als Buben die Bücher über die Burenwanderung in Süd-afrika in den 40-er und 50-er Jahren des 19. Jahrhunderts geradezu verschlungen, und wenn man heutzutag einen Weg sucht und zum ersten Male geht, fühlt man sich, zumindest diejenigen, die im Herzen immer noch Buben sind, ein bissel wie seinerzeit die Vortrekker. Als Vorhut, Voraustrupp, Spurensucher, Pfadfinder, Kundschafter ….
Und so ist es ein schöner Brauch bei der Ramberger PWV – Ortsgruppe, daß Wanderungen reihum durch Mitglieder organisiert und vorbereitet werden. ´Wanderführer` oder ´Wanderscout` nennen wir die Betreffenden dann, die im Vorhinein das Wandergebiet und das Wanderziel erkunden, Wege abgehen, Sitz- und Rastplätze ausfindig machen und gegebenenfalls auch eine Einkehr in einer Hütte oder einem Gasthof vereinbaren und reservieren.
So soll unsere nächste Wanderung am 12. September von Ulrike und Klaus in die Gegend um den Lindelbrunn geführt werden, und da wir ja alle gerne wandern, haben sich Traudel, Helga und Heike, Günter und ich, der Paul, entschlossen, die anstehende ´Vortour` am 15. August mitzulaufen. Als ´Voortrekkers` sozusagen ….
Um es gleich zu sagen : es war schönes warmes Sommerwetter an diesem Tag, eine schöne überwiegend bequem zu gehende Strecke, angenehm zu gehende Wege ohne große Steigungen oder Gefälle und mit interessanten Ausblicken, einfach ein herrlicher Tag. Und die Wege durch Wiesen und Wald auf Naturboden entschädigen reichlich für die gelegentlichen Strecken auf Asphalt oder Schotter.
Aber kurz der Reihe nach : vom Ramberger Dorfplatz ging´s rund 28 Kilometer mit dem Auto nach Lindelbrunn wo die Fahrzeuge unterhalb der Burgruine abgestellt wurden. Den durchaus lohnenden kurzen Aufstieg zur Burg haben wir uns erspart, wird aber sicher bei der eigentlichen Wanderung zur Disposition stehen.
Dann ging´s der gelb-roten Markierung folgend grob gesehen zunächst nach Südwesten Richtung Rödelstein. Nach nicht allzu langer Wegstrecke aber rechts ab… die zahlreichen Wegweiser und Hinweisschilder können zwar zunächst etwas verwirren, aber insgesamt führen sie doch sicher zum Ziel.
Also Richtung Hahnenhof, wo die Landstraße gequert wird. Kurz links, dann wieder rechts und dann Richtung Oberschlettenbach. Ein wunderschönes Dörfchen. Mag sein, wer hier wohnt und zur Arbeit in die nächste Stadt fahren muß, verflucht die abgelegene Lage. Aber das hier ist Urpfalz, mehr an Idylle kann man sich nicht vorstellen. Ein frischer Schluck am Dorfbrunnen, ´kein Trinkwasser`, aber wen interessiert das ?
Also quer durch Oberschlettenbach, zieht sich lange hin, und wie das halt so ist in den Ortschaften : Asphalt und Pflaster. Aber dann wieder hinaus in die freie Landschaft Richtung Bühlhof. Dort -der Ort kommt mir bekannt vor, da waren wir schon einmal- unmittelbar vor dem Waldrand rechts ab auf weichem Naturweg. Irgendwo eine Wegbezeichnung -20- . Und da ist auch die erste Brotzeit nicht mehr fern.
Von hier aus geht es fast nur im Wald in weitem Borgen in Richtung Darstein. Den Abzweig zu einem Abstecher Richtung Galgenfelsen lassen wir unbeachtet links liegen. Nach einiger Wegstrecke, die in etwa nach Norden führt, schwenkt unser Kurs nach Osten, lassen den Haselstein links liegen. Trotz der Wärme ist es angenehm unter Bäumen, selten gehen wir im prallen Sonnenschein. Da taucht auch die Wegmarkierung `roter Punkt` auf, der uns nah an Darstein vorbei zurück nach Lindelbrunn führt.
Vorbei aber sind die glückseligen Zeiten der durch eigene Mitglieder bewirtschafteten Wanderhütten des Pfälzerwald-Vereines mit den freundschaftlich- kameradschaftlichen Kontakten an der Theke. Auch gehören ´Handkäse mit Musik` zu 4,80, oder ´Schiefer Sack` zu 6,80, die Flasche Wasser zu 1,80, oder die Schorle zu 3,60 Euro der Vergangenheit an. Heutzutage zahlt man für 0,4 l Tafelwasser satte 3, und für den Wurstsalat mit Bratkartoffeln 11,90 Euro.
Aber schön ist es halt doch, nach der rund 13 Kilometer langen Wanderung noch ein bissel zusammen zu sitzen.
Und auf die eigentliche Wanderung am 12. September kann man sich freuen. Was wir bei der Vortour ausgelassen haben, den Aufstieg auf die Burg Lindelbrunn, sollte man sich dann aber keinesfalls entgehen lassen. Diese Burg ist nicht nur durch ihre im 12. Jahrhundert beginnende Geschichte, sondern auch durch den herrlichen Ausblick auf den südlichen Pfälzerwald berühmt und bekannt. Und die paar Meter Steigung sind das allemal wert.
Euer Paul vom Eulenhorst
Autor:Paul vom Eulenhorst aus Annweiler |
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