Matchbox-Projekt im Rahmen der Kulturtage SÜW
Gelungener Abschluss
SÜW. Dass Kunst, Geschichte, Gegenwart und Zukunft unweigerlich zusammengehören, hat das Matchbox-Projekt „Vom Wind getragen / Portés par le vent“ eindrücklich bewiesen. Im Mai hatte der renommierte Künstler Raul Walch in einer ersten Projektphase mit rund 250 Menschen aus der Südpfalz und dem Elsass Fahnen genäht und diese in den beiden Grenzorten Schweigen-Rechtenbach und Wissembourg gehisst. Vor dem Hintergrund der Frage, welche Symbole, Farben und Zeichen unsere individuellen Fahnen und damit auch Identität und Zugehörigkeit ausmachen.
Das große Finale des wandernden Kunst- und Kulturprojekts „Matchbox“ der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) fand am Wochenende des 9. und 10. September statt. Zu einer kritischen Rundfahrt durch die Pfalz hatte das Forschungsprojekt „Rechte Räume“ um Professor Stephan Trüby und Philipp Krüpe mit Zielen beidseits der Grenze eingeladen. Verschiedene Stationen mit geschichtsträchtigem Hintergrund in der Pfalz, wie etwa das von Nationalsozialisten erbaute Weintor, erkundeten Interessierte mit dem Bus, und es wurde über die Grenze nach Wissembourg geschaut. Auf dem Weg gab es, als Teil der Rundfahrt, so manches gute Gespräch mit Aktivistinnen und Aktivisten sowie weiteren Expertinnen und Experten.
Der zweite Tag stand im Zeichen der Kunst und des Weins. Im Künstlergespräch mit Raul Walch und Projektinitiatorin Julia Katharina Thiemann der MRN wurde mitunter darüber diskutiert, welche Rolle Textilien, das Element des Windes und kollektive Prozesse in seiner Kunst spielen. Zudem durften die Teilnehmenden den von Walch und dem Weingut Jülg in Schweigen-Rechtenbach kreierten Wein bei einer Weinprobe verkosten, die Julian Bernhard Neumann, Sommelier des BASF-Weinkellers, begleitete.
Landrat Dietmar Seefeldt schätzt den Ansatz von Matchbox, auch über die Grenzen hinweg tätig zu sein und bedankte sich herzlich bei den Verantwortlichen der Metropol-Region Rhein-Neckar, das Projekt im Rahmen der Kulturtage der Südlichen Weinstraße zu veranstalten. Zumal es ihm ein Herzensanliegen sei, die Zusammenarbeit mit den französischen Nachbarn zu erhalten und auszubauen. „Wenn dies über die universelle Sprache der Kunst geschieht, erhält die deutsch-französische Freundschaft noch einmal eine ganz besondere Dimension“, ist der Landrat überzeugt. Er dankte bei der Abschlussveranstaltung in Wissembourg auch Karlheinz Zwick, dem künstlerischen Berater der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, für seinen Einsatz für das Matchbox-Projekt. kv
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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