Kirchengemeinde wird zu einer grünen Insel
Projekt „Käferkarawane“
Von Britta Bender
Pleisweiler-Oberhofen. Am Freitag, 23. September, bekam die Protestantische Kirchengemeinde Pleisweiler-Oberhofen prominenten Besuch von der Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, Katrin Eder und Michael Staaden, Referent Bildung für nachhaltige Umwelt, internationale Umweltpolitik. Vorgestellt wurde das Projekt „Käferkarawane“, welches aus Mitteln der „Aktion Grün“ gefördert wird.
„Käfer, Bienen, Insekten schützen. Die Schöpfung bewahren. Das ist eine zentrale Aufgabe unserer Kirche“, betonte Pfarrerin Angela Fabian bei ihrer Ansprache.
Dass man den Kirchengemeinden das Thema Biodiversität und Artenvielfalt nicht erst nahebringen und erklären muss, darin sieht Klimaschutzministerin Katrin Eder einen großen Vorteil: „Deshalb unterstützen wir das Engagement der evangelischen Kirche der Pfalz, ihre rund 1.500 Gebäude und dazugehörigen Flächen umzugestalten“.
An diesem Nachmittag erfolgte der Start für dieses Projekt aus Mitteln der Aktion Grün mit einer Zuwendung in Höhe von rund 302.000 Euro. Die Förderlaufzeit beträgt dabei drei Jahre und umfasst das gesamte Projekt „Käferkarawane – Artenvielfalt in Kirchengemeinden“, bei welchem Gemeinden sensibilisiert und begeistert werden sollen, auf ihren Flächen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität zu ergreifen. So sollen die Flächen rund um Kita, Kirche oder Gemeindehaus bis hin zu gemeinsam genutzten Gärten möglichst strukturreich und naturnah sein.
„Im großen Garten rund ums Gemeindehaus in Pleisweiler-Oberhofen wollen wir die Artenvielfalt fördern und mehr Insekten anlocken. Wir möchten Ideen entwickeln, um Tieren und Pflanzen mehr Lebensraum zu bieten. Unter anderem ist eine Heckenpflanzung angedacht“, informiert Pfarrerin Angela Fabian.
Dazu bekommt die Gemeinde Unterstützung von der Landschaftsplanerin und Gärtnerin Désirée Winkler, die bei der Evangelischen Kirche der Pfalz eine Projektstelle innehat. Sie begleitet und berät bei der Umsetzung. Fortbildungen sind geplant.
Schon im November sollen die Rosenbeete ergänzt und im Garten des Gemeindehauses eine Vogelschutzhecke gepflanzt werden. Im Frühjahr wird ein großes Kräuter- und ein Staudenbeet angelegt. Eine Blühwiese soll entstehen. Vorgesehen ist auch, einen Kompost-Platz zu bauen und eine Möglichkeit zu schaffen, das Regenwasser vom Kirchendach aufzufangen. Ziel ist es auch, die jungen Menschen, die Konfirmanden mit in das Projekt einzubeziehen, beispielsweise mit dem Bau eines Insektenhotels.
Sibylle Wiesemann, Umweltbeauftragte der Landeskirche Pfalz, freut sich über den guten Start des Projektes. „Viele Kirchengemeinden sind sehr engagiert und freuen sich über die Beratung.“
Auch Jörg Krebs, Senior Berater und zertifizierter Nachhaltigkeitsberater der VR Bank, war am Freitag vor Ort und sicherte seine Unterstützung zu.
Klimaschutzministerin Katrin Eder weist auf das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel hin, die Biodiversität zu erhöhen: „Wir unterstützen gerne Projekte, wie dieses sowohl finanziell als auch fachlich, damit die einzelnen Schritte hin zu mehr Artenvielfalt möglichst effektiv sind. So setzen Aktion-Grün-Projekte beispielsweise auf heimische Pflanzenarten aus ökologischem Anbau, verwenden torffreie Erde, um das Klima zu schonen und schaffen oft Sonderbiotope, wie Trockenmauern, die beispielsweise für Eidechsen wichtig sind. Interessierten Gemeinden zeigen wir leicht umsetzbare Maßnahmen, bei denen auch Ehrenamtliche mit einbezogen werden können“.
Jede „grüne Insel“ sei wichtig betont Katrin Eder. Eine davon entsteht nun in Pleisweiler-Oberhofen.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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