Feuerwehrübung - Einsatz bei der Großübung als Probe für den Ernstfall
Feuerwehr-Übung. Ein Notruf geht bei der Einsatzleitstelle ein: Großeinsatz für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. Die Rettungskräfte steigen schnell in die Einsatzfahrzeuge und düsen zum Einsatzort. Doch eine Sache ist anders: Es handelt sich um eine Übung: Regelmäßig treffen Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und andere Hilfsorganisationen zusammen, um Großeinsätze zu üben. Um die Einsatzlage zu bewältigen, müssen alle Beteiligten mit vielen Fahrzeugen und großem Gerät zum Übungs-Einsatzort gelangen. Das bleibt in der Bevölkerung nicht unbemerkt. Warum die Übung von Großeinsätzen so wichtig ist gibt, wird in diesem Artikel beleuchtet.
Anwohner sind oft direkt von Übungen betroffen: Bei einer Übung wird es laut, es werden Straßen gesperrt und die ganze Umgebung ist in hellem Aufruhr. Da kann sich manch Anwohner die Frage stellen: "Sind solche Großübungen überhaupt notwendig?". Die Antwort liegt auf der Hand: Ja, solche Übungen im großen Stil sind notwendig. Am Beispiel von Profisportler ist gut zu erkennen, welcher Aufwand nötig ist, um konstant Bestleitungen zu erbringen.
Das ist auch das Ziel der Hilfsorganisationen, die täglich für das Leben kämpfen. Die Hilfsorganisationen trainieren zwar regelmäßig, doch meist nur in kleinen Gruppen und selten mit anderen Hilfsorganisationen gemeinsam. Auch während der Corona-Pandemie waren Großübungen so gut wie unmöglich. Das Ziel einer Großübung von Feuerwehr und anderen Rettungsorganisationen ist das Zusammenspiel und die Probe der Abläufe untereinander, damit alle für den Ernstfall bestens gewappnet sind.
Großübung Feuerwehr: Was bringt das Training der Rettungskräfte?
Die gemeinsame Großübung soll die Zusammenarbeit stärken, die Kommunikation am Einsatzort verbessern und Einsatzkräfte fordern sowie fördern. Diese Intention erstreckt sich über alle Bereiche der gemeinsamen Übung. Dabei ist zunächst völlig egal, welche Uniform die Einsatzkräfte tragen. Ob Polizei, Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser, Johanniter, THW (technische Hilfeleistung), ASB oder DLRG. Die Organisationen üben zwar regelmäßig für sich, doch wie funktioniert es in einem Großeinsatz? Trifft der Einsatzleiter die richtige Entscheidung? Wie arbeiten unterschiedlichen Organisationen zusammen? Klappt alles reibungslos? Um dies herauszufinden und eventuelle Schwachstellen zu identifizieren, werden regelmäßig Großübungen durchgeführt.
Die Organisatoren achten besonders auf das gemeinsame Vorgehen, prüfen interne Abläufe und sehen, an welchem Stellen Möglichkeiten zur Nachbesserung bestehen. Dies kann Kommunikation, Alarmierung oder beim Melden der Fall sein. Solche und eher praktische Aufgaben zu trainieren, sind die Ziele der Maßnahmen. Mit diesen Großübungen wollen die Planer mögliche Fehler feststellen und eliminieren, bevor diese im echten Einsatzfall passieren.
Bei allen Großübungen geht es immer darum, Menschenleben zu retten, Schäden abzuwehren und Gefahren zu beseitigen. Es ist wichtig, dass die Hilfsorganisationen die gleiche Sprache sprechen und die Kommunikationswege stimmen. Das ist nötig, um große Einsätze, die in der Realität für Rettungskräfte oft sehr belastend sein können, effektiv abzuarbeiten. Solche Einsatzübungen tragen dazu bei, die Zusammenarbeit der Organisationen, die meist von ehrenamtlichen Kräften wie der Freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr oder dem THW begleitet werden, zu fördern. Diese Übungen bieten die Chance, Erfahrungen und Informationen zu sammeln und Verbesserungen in der Taktik und der Einsatzbewältigung anzuregen.
Am Ende des Übungstages bleibt eine zu größten Teilen erfolgreiche Durchführung. Die beteiligten Rettungskräfte können sich aufeinander verlassen, die Berufsfeuerwehr und die freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer treten als Einheit auf und können auch in Zukunft den Menschen helfen und Leben retten.
Kein spontanes Training: Planung einer Großübung
Eine Großübung bedarf sehr viel Planung im Vorfeld. So kann ein umfangreichen Szenario nicht innerhalb kurzer Zeit auf die Beine gestellt werden. Die Planung beginnt meist rund ein Jahr vorm Tag der Großübung. Dann sitzen bereits Vertreter alle Übungsbeteiligten an einen Tisch. Neben der Übung und der Beteiligung der Hilfsorganisationen sind sehr viele organisatorische Dinge zu klären und zu planen: Wo darf geübt werden, was muss hierfür gesperrt werden, welche Sondergenehmigungen wird benötigt?
Eine Planungsgruppe entwirft ein Übungs-Szenario. Eine andere Gruppe - die Übungsteilnehmer – üben dann das ausgewählte Szenario. Was die Helfer konkret erwartet, bleibt meist geheim. Erst wenn die Rettungs- und Löschtrupps an den Unfallstellen ankommen, erfahren sie, um welche Art von Notfall oder Unglück es sich handelt. Und das ist auch gut so: Denn nur wer nicht vorbereitet in eine Übung geht, kann die trainierten Abläufe überprüfen und gegebenenfalls für den Ernstfall anpassen.
Thema Großübung: Welche Szenarien werden geübt?
Die Großübungen finden häufig am Wochenende (meist Samstag) statt, um möglichst wenig öffentliches Leben zu beeinflussen. Zum Ablauf gibt es kein standardisiertes, allgemeines Übungsszenario aus dem Lehrbuch, auf das sich die Kameraden der Feuerwehr und Rettungskräfte vorbereiten können. Jede gemeinsame Übung wird individuell auf die Situation vor Ort angepasst. Am bekanntesten ist sicherlich, wenn in Hamburg zur Feuerwehr-Großübung am Hafen geladen wird. Solch eine Übung macht auch überregional Schlagzeilen.
Ob Unfälle auf Flüssen oder Seen, Großbrände, Austritt von Gefahrstoffen, eine große Brandbekämpfung, oder auch Tunnelbrände – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. So ist fast immer auch die Personenrettung ein Thema. Es gibt bei den Übungsszenarien oft bewusstlose Personen, eingeklemmte Personen und auch verletzte Personen. Diese werden dann im Zuge der Menschenrettung evakuiert und gerettet. Ein großer Verkehrsunfall kann ebenso Teil der Feuerwehrübung sein wie der Großbrand in Häusern oder Fabrik-Gebäuden.
Wer ist an einer Großübung beteiligt?
Bei Großeinsätzen ist meist eine Vielzahl verschiedener Rettungskräfte involviert: Ob Polizei, Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser, Johanniter, THW (technische Hilfeleistung), ASB oder DLRG, die Kombination kann höchst unterschiedlich sein. Deshalb ist es wichtig, von Beginn an alle beteiligen Rettungskräfte in die Planung des Probe-Einsatzes einzubinden. Wenn das Kernteam der Organisation steht, gilt es, die Reibungspunkte mit der Verwaltung der Gemeinde oder Stadt abzuklären. Oft müssen vom Ordnungsamt Straßen gesperrt oder von der Verwaltung Sondergenehmigungen erteilt werden.
Neben der Stadtverwaltung spielen auch die Feuerwehr-Unfallkassen eine große Rolle. Denn die Einsätze sind nicht real, weshalb eine Abdeckung von Unfällen zusätzlich geprüft werden muss. Hierfür muss im Vorfeld mitgeteilt werden, welche Aktion geplant ist.
Am Tag der Übung sind neben viele Schaulistigen auch Journalisten vor Ort, um entsprechend über die Übung zu berichten und die Bevölkerung zu informieren. Journalisten berichten in Form von Text, Foto oder Video von Großübungen und sind hautnah mit dabei. Auch Fotografen, die Bilder vom Einsatz schießen, sind meist anzutreffen. So kann im Nachgang auch mit Hilfe von Presseberichten und darin enthaltenen Fotos von Helfern bei der Arbeit die Situation an der Einsatzstelle als Grundlage für künftige Planungen genutzt werden.
Einsatzmaterial: Welche Geräte & Fahrzeuge werden benötigt?
Welche Geräte müssen vom Feuerwehrhaus den Weg an den Einsatzort finden? Welche Rettungstechnik wird benötigt? Die Einsatzgebiete der Rettungskräfte sind sehr vielfältig. Ebenso speziell ist die Ausrüstung, die vor Ort benötigt wird. Das gilt sowohl für Geräte als auch für Fahrzeuge. Bei einem großen Brand wird anderes Equipment benötigt als bei einem Einsatz auf dem Fluss, bei dem vermisste Personen gesucht werden. Zu den häufig benötigten Werkzeugen und Utensilien gehören Atemschutz, Hebekissen, Spreizer, Drehleiter, hydraulische Rettungsgeräte und natürlich Löschfahrzeuge. Gerade das Feuerwehr-Hebekissen ist bei der Bergung von Personen oft unerlässlich, um eine schwere Last zu heben. Das lernen Feuerwehrleute bereits in ihrer Grund-Ausbildung. Am Einsatzort muss der erste Einsatzleiter entscheiden, welches Material er vor Ort benötigt, ob Verstärkung gerufen wird und ob Technische Hilfe (TH) angefordert wird. kim
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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