Musikschule Bad Dürkheim
Eine gewaltige 50-Jahrfeier und die befürchtete Raumproblematik der Musikschule

JazzWeCan auf der Limburg | Foto: Bildquelle Matthias Rädle
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Am Samstag, den 15.7. fand in Bad Dürkheim ein musikalisches Großereignis statt, welches sogar die kulturverwöhnte Kurstadt zum Aufhorchen brachte.
Die aus etlichen Einzelereignissen bestehende 50-Jahrfeier der Musikschule überzeugte durch Vielfalt, Qualität, Einfallsreichtum und Mächtigkeit.
Als mächtig kann man durchaus die Eröffnungs-Show bezeichnen: an sage und schreibe 50 Punkten verteilt über die gesamte Innenstadt ertönte gleichzeitig Musik gemeinsam von Schülern und Lehrern der Musikschule. Kleine Ensembles bis hin zu größeren Gruppierungen – wie den Trommel-Kids – zeigten Erlerntes aus unterschiedlichen Musik-Genres. Bläser, Streicher, Schlagwerker bis hin zur Nutzung von Eimern und Dosen – die gesamte Musikschule war auf den Beinen und beschallte Bad Dürkheim. Vor der Pestalozzi-Schule war beispielsweise ein Saxophon-Quintett mit Duetten von Felix Volkmann zu hören.
Alle Musikanten sammelten sich anschließend auf dem Römerplatz und präsentierten mit über 100 Musikanten die Ode an die Freude marschierend zum Haus Catoir – spätestens jetzt hatte jeder Bad Dürkheimer einen Eindruck von der immensen musikalischen Agilität der Stadt und der Kulturschaffenden.
Der Nachmittag konzentrierte sich auf eine abwechslungsreiche Aktionsfolge im Innenhof des Haus Catoir. Aus allen Fenstern aller Stockwerke ertönte der Widerhall des von allen Musikerinnen und Musikern gemeinsam dargebrachten Stückes: „Freude schöner Götterfunken“
Für die jüngeren und junggebliebenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es anschließend die angsteinflößende „Villa Spooky“, ein geisterhaftes Musical, geleitet von Marike Engelmann.
Es war an diesem Nachmittag für alle und jeden etwas dabei. So konnten bei dem von Marike Engelmann geleiteten Singen im Hof nicht nur Jung und Alt gewonnen werden, sondern auch die neue Kulturbüroleiterin Dr. Yvonne Petrina – bisher Geschäftsführerin der Kinderakademie in Fulda -und Bürgermeister Christoph Glogger.
Dann kamen die Bläser zu Wort: die Bläserklasse, Brass4Fun und das Bläserquintett parlierten durch verschiedene Stilrichtungen – auch ein Zeichen der Vielfalt der Möglichkeiten der Musikschule.
Parallel zur Veranstaltung im Innenhof des Haus Catoir fand in der protestantischen Kirche in Freinsheim ein Konzert des Streicher-Ensembles „Sinfonietta“ unter Leitung von Johanna Bolwin statt, die durch unterschiedliche Epochen der Musikgeschichte führte.
Und nun ging es an den Ernst der Lage: in einer Podiumsdiskussion rangen der pädagogische Leiter der Musikschule Frank Metzger, Bürgermeister Christoph Glogger, der Vorsitzender des LVdM Christoph Utz und der Vorsitzende der Landes-Eltern-Vertretung Dr. Jörg Zintl um die Zukunft der Musikschule Bad Dürkheim vor dem Hintergrund, dass spätestens ab 2026 die Pestalozzi-Schule für die Musikschule nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht.
Die Diskussion begann mit der Aufarbeitung der Historie der Musikschule mit Diskussionsbeiträgen von Gabriele Weiß-Wehmeyer. Der Start vor 50 Jahren war nicht ganz einfach und nur mit der massiven Mitwirkung von Bürgermeister Kalbfuß und dem Beigeordneten Crämer - vor einem Hintergrund leerer Taschen und großer konkurrierender Investitions-Notwendigkeiten - möglich.
In der weiteren Diskussion wurde der Musikschule Bad Dürkheim bescheinigt, dass sie sehr gut arbeite und gut mit der Bevölkerung vernetzt sei. Herr Glogger betonte auch, dass er sich nicht erinnern könne, dass in seiner Amtszeit irgend jemand aus dem Stadtrat die Musikschule infrage gestellt hätte. Was allerdings sicher z.T. der Tatsache geschuldet sei, dass es der Stadt Bad Dürkheim finanziell besser ginge als vielen anderen Kommunen.
Auch kamen aus dem Publikum bedenkenswerte und interessante Beiträge, wie z.B. vom Bürgermeister der Stadt Freinsheim, Matthias Weber, der die Meinung äußerte, dass eine Stadt wie Freinsheim zu klein sei, um eine separate Musikschule zu unterhalten, und plädierte deshalb für einen Zweckverband benachbart gelegener Musikschulen. Dasselbe hatte auch Christoph Utz vom Verband der Musikschulen schon als Möglichkeit genannt.
Der Bedeutung der Musikschule für die Kultur der Stadt Bad Dürkheim wurde einstimmig zugestimmt.
Für den Erhalt und die Weiterentwicklung der MS kämpft auch der Förderkreis der MS, der auch an diesem Tag mit der Versorgung durch Getränke und einfache Speisen seine Präsenz zeigte und um Mitglieder warb. Die Unterstützung der Musikschule über den Förderkreis ist mit einem extrem geringen Mindestjahresbeitrag von 15 Euro möglich. Dennoch ist die Unterstützung der MS über die Stärkung des Förderkreises hilfreich und erwünscht. Nähere Informationen über die 50-Jahrfeier und den Förderkreis findet man unter:
https://foerderkreis-musikschule-duew.de/verein/
und Impressionen unter:
https://www.instagram.com/fk_musikschule_duerkheim/
Nach der harten Diskussionsarbeit rundete das Bläserquintett die Ereignisse beim Haus Catoir ab.
…. Und dann ging es auf die Limburg…
Jazz, Funk, Roll´n Roll, Blues, Rock wurde in professioneller Weise präsentiert von JazzWeCan.
Diese aus 7 Lehrkräften bestehende Band brachte die mächtigen Mauern der Limburg zum Erbeben: Frank Metzger am Tenor-Saxophon, Günther Johannes Schmitz an Querflöte und Alt-Saxophon, Martin Scheuber an der Trompete, Martin Greule – Schlagzeug und Gesang, Robert Schippers am Klavier, Andreas Seibert am Kontrabass, Volker Riegler an der Gitarre als Special Guest von der Musikschule Leininger Land.
Auch hier betonte Bürgermeister Glogger nochmals die Bedeutung des Beitrags der Musik für die Kulturlandschaft der Stadt Bad Dürkheim und die positive Wirkung musikalischen Tuns und Erlebens auf die Entwicklung des menschlichen Gehirns.
Und zum Schluss mussten die armen Vollblutmusiker die Pause abkürzen, damit das Programm noch gerade rechtzeitig vor dem Wolkenbruch vollendet werden konnte.
Insgesamt ein sehr gelungener Tag!
Weitere Informationen über die Musikschule finden sich auch auf der Homepage:
https://www.bad-duerkheim.de/lokales-soziales/bildung/musikschule/

Matthias Rädle

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JazzWeCan auf der Limburg | Foto: Bildquelle Matthias Rädle
JazzWeCan auf der Limburg | Foto: Bildquelle Matthias Rädle
Autor:

Matthias Rädle aus Bad Dürkheim

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