Tagebuch: Das Licht am Ende eines langen Winters
Guten Morgen, Sonnenschein!
Von Franz-Walter Mappes
Im Tagebuch schreiben wir über die kleinen Dinge des Alltags. Schönes, Skurriles, Ungewöhnliches. Manchmal gibt es einen Zusammenhang mit Corona, manchmal sind es Dinge, an denen wir früher achtlos vorbeigegangen sind, aber die schwierige Zeit hat uns auch dafür die Augen geöffnet.
Wir brauchen Sonne
Von nichts sind die Erde und ihre Bewohner so abhängig wie von der Sonne. Dies wird uns gerade jetzt bewusst, am Ende eines langen Winters, denn die ganze Natur ist auf Licht und Wärme angewiesen. In der Pandemie ganz wichtig: Die UVB-Strahlung sorgt für die Bildung von Vitamin D. Das ist wichtig für den Knochenaufbau und die Produktion der sogenannten T-Zellen, die dem Immunsystem Stärke verleihen.
Das ist jedoch noch nicht alles, denn auch die Ausschüttung der Hormone Serotonin und Dopamin werden durch das Sonnenlicht gesteuert. Dadurch wird die Stimmung gehoben und es entstehen Glücksgefühle, auch in Zeiten von Corona.
Nauszus
An Mariä Lichtmess (2. Februar) haben die Alten gesagt: „Es geht nauszus“ und haben damit gemeint, es geht dem Frühjahr entgegen, es wird heller, man kann und will wieder hinaus. Mit dem Längerwerden der Tage begann früher das bäuerliche Neujahr und die Arbeiten im Feld hatten nun wieder Vorrang vor jenen in der warmen Stube.
Der 2. Februar setzt den Schlusspunkt der dunklen Zeit, die mit Allerseelen beginnt. Und auch das ist Mariä Lichtmess: Nach 40 Tagen geht die Weihnachtszeit offiziell zu Ende. Die letzten Krippen werden abgebaut und noch verbliebene Christbäume aus den Kirchen und Häusern geräumt. Traditionell werden auch alle Kerzen für den Haus- und Kirchenbedarf geweiht.
Was aber genau veranlasste die Menschen dazu, dem 2. Februar so viel Aufmerksamkeit zu schenken? Vor über zweitausend Jahren galt in Israel nach einem alten Gesetz jede Frau, die ein männliches Kind zur Welt brachte, noch vierzig Tage lang nach der Geburt als unrein. In einem Tempel hatte sie sich anschließend einer rituellen Reinigung zu unterziehen. So auch Maria, die sich vierzig Tage nach der Geburt Jesu diesem Reinigungsritus unterzog. Bis 1969 lautete der Name des 2. Februar noch Mariä Reinigung. Lichtmess stammt schließlich von den Lichterumzügen und den Kerzenweihen an diesem Tag.
Bis 1925 war Mariä Lichtmess ein offizieller Feiertag. mps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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