Hardenburg - Bad Dürkheims Burgruine: Die Leininger Grafen - Geschichte(n) aus der Pfalz

Keine schlechte Gartenanlage, die sich die Leininger einst hoch über dem Dorf Hardenburg gestalteten. | Foto: Franz Walter Mappes
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  • Keine schlechte Gartenanlage, die sich die Leininger einst hoch über dem Dorf Hardenburg gestalteten.
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Von Franz-Walter Mappes
Burgruine Hardenburg.
Geschichtliche Ereignisse bewegen uns und sind in dem Maße von Belang, wie wir sie noch heute nachempfinden können. Gerade Rheinland-Pfalz und die Region rund um Bad Dürkheim sind voller Geschichte und Geschichten. Ob Festung, Burgruine oder Schloss, solche Anlagen ziehen Besucher schon immer magisch an und faszinieren durch ihre bewegte Vergangenheit. Darüber wollen wir in der kleinen Serie "Geschichte(n) aus der Pfalz" berichten.

Vor mehr als 800 Jahren gegründet

Im Jahr 2006 hatte man in Bad Dürkheim-Hardenburg zu einem besonderen Fest in die alten Gemäuer der Burgruine Hardenburg, die am Anfang ihrer Geschichte noch Hartenburg hieß, eingeladen. Natürlich war zu diesem seltenen Ereignis auch der Nachfahre der Grafen zu Leiningen auf die Schlossruine gekommen, denn die Anlage war 800 Jahre zuvor im Jahr 1206 von den Leiningern gegründet worden.

Geschichte der Hardenburg

Die Hardenburg gilt als die größte Burgruine der Pfalz. | Foto: Franz Walter Mappes
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Das monumentale Bauwerk liegt hoch über dem Bad Dürkheimer Ortsteil Hardenburg. Die Burg, die dem einstigen Dorf ihren Namen gegeben hat, gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Pfalz. Wunderschön thront die Burgruine Hardenburg am Eingang zum Isenach-Tal zwischen Kaiserslautern und Bad Dürkheim im Pfälzer Wald. Gegründet wurde die Hardenburg von den Grafen zu Leiningen im 13. Jahrhundert und war zuerst ein Schloss. Acht Jahre wurde an der Burg gebaut. Bauherr war Graf Friedrich II. von Saarbrücken, Sohn einer Tochter aus der Leiningschen Grafenfamilie. Der Graf hatte den Bauplatz, wie es damals manchmal Sitte war, einfach beschlagnahmt. Das gesamte Gelände im Isenachtal gehörte nämlich dem Kloster Limburg. Erst im Jahr 1249 konnte der Streit zwischen den Herren der Limburg und den Leiningern beigelegt werden. Die erste Burg kann allerdings nicht mit dem Schloss verglichen werden, dessen Ruinen heute von den Besuchern bewundert werden können. Die Leininger zogen auch nicht gleich ein, denn sie lebten ganz komfortabel auf ihrer Stammburg Altleiningen. Rund hundert Jahre wurde die Hardenburg von Burgmännern verwaltet. So nannte man Adlige, die keine eigene Burg bewohnten. Nach dem Einzug von Graf Jofried von Leiningen im Jahr 1317 wurde die Hardenburg zur Stammburg und in ihrer Anlage erweitert. Mit dem Leben auf der Burg begann auch das Dorf am Fuße des Burgberges zu wachsen. Die Herren auf der Hardenburg machten sich bald einen Namen und verteidigten selbstbewusst und wehrhaft ihre Ansprüche den Nachbarn gegenüber, was immer wieder zu Fehden führte. Diese Irrungen führten zu Auseinandersetzungen mit den Städten Mainz, Speyer und Worms, aber auch zu Kriegszügen gegen die Kurfürsten von Heidelberg. Die Zerstörung der Limburg durch Leininger Soldaten und Dürkheimer Bürger im Jahr 1504 war ebenfalls eine Folge der Auseinandersetzungen mit der Kurpfalz. Diese Kriege führten dazu, dass die Leininger die Hardenburg zu einer uneinnehmbaren Festung ausbauten. Die älteste Burganlage fiel der Neugestaltung zum Opfer, was zur Folge hatte, dass man heute kaum noch Überreste der ältesten Hardenburg findet. Der große Bollwerksturm entstand, ebenso wie die Flankierungstürme an den Ecken, die wir heute als Kugelturm, Gefängnisturm, Torturm und Schmiedeturm kennen. Es entstanden prächtige Wohnräume, der große Rittersaal, die Vorburg mit Ausfallgarten und die Münz. Der Burgbezirk umfasste den Vorhof, die Finkendelle, den Lindenplatz und den Lustgarten. So entstand die größte Burganlage der Pfalz. Rund ein Jahrhundert wurde an der Renaissance-Residenz gebaut. Im 17. Jahrhundert tobte der Dreißigjährige Krieg über das Land hinweg, wodurch die Burg jedoch recht wenig Schaden nahm. Erst die Besetzung durch die französischen Truppen in den Jahren 1690 bis 1692 setzte der Burg Hardenburg ordentlich zu, denn bei ihrem Abzug sprengten die Truppen die Kuppel des Bollwerkturms und die Vorwerke. 1725 zog der Graf schließlich nach Bad Dürkheim, wo er ein neues Schloss, das heutige Kurhaus mit Spielbank, bauen ließ.

Vom Schloss Hardenburg zur Festungsruine

Eine ältere Aufnahme der Festungsruine zeigt die Zerstörungen durch die Franzosen. | Foto: Archiv Mappes
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Nach Ausbruch der französischen Revolution nahmen die Revolutionsheere einmal mehr die Pfalz ein. Die Leininger flohen von Bad Dürkheim über den Rhein. Die Hardenburg wurde von den Franzosen in Brand gesteckt, ebenso das Schloss in Dürkheim. Im 19. Jahrhundert ging die Ruine Hardenburg in bayrischen Staatsbesitz über und gehört heute dem Land Rheinland-Pfalz. Die Leininger wurden mit Gebieten im Odenwald entschädigt und leben dort heute in Amorbach.
Die immer noch mächtige Burgruine Hardenburg zählt neben dem Hambacher Schloss zu einer der bedeutendsten Burgen in Rheinland-Pfalz. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe, die auch die Burg Trifels in Annweiler verwaltet, hat in den vergangenen Jahren sehr viel Zeit und Geld in die Restauration von Teilen der Burg investiert und aus der Ruine einen Besuchermagnet mit modernem Informationszentrum gemacht. Dieses beherbergt eine Dauerausstellung mit archäologischen Funden aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie Informationen zur Hardenburg und den Grafen von Leiningen.

Rund um die Ruine Hardenburg

Wer den Bad Dürkheimer Stadtteil Hardenburg besucht und etwas Ruhe abseits der touristisch stark frequentierten Deutschen Weinstraße sucht, sollte etwas Zeit mitbringen, um neben der Festungsruine Hardenburg auch die nähere Umgebung zu erkunden. Die Region rund um Bad Dürkheim bietet nämlich eine ganze Menge Abwechslung.

Die Ruine Schlosseck liegt in der Nähe der Hardenburg im Pfälzerwald. | Foto: Franz Walter Mappes
  • Die Ruine Schlosseck liegt in der Nähe der Hardenburg im Pfälzerwald.
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Wer die Pfalz und den Pfälzerwald liebt und mehr von der Umgebung rund um die Anlage sehen möchte, kann ausgehend von der Hardenburg einige schöne Wanderungen, zum Beispiel zur dicken Eiche oder zur Burg Schlosseck unternehmen. Für jene, die mit dem Auto kommen: Einen großen Parkplatz findet der Besucher unterhalb der Burgruine an der Kaiserslauterer Straße.

Weitere Informationen zur Burgruine Hardenburg:

In unmittelbarer Nähe der ehemaligen Festungsanlage liegen mit der Ruine Schlosseck, dem Nonnenfels und der Klosterruine Limburg weitere Sehenswürdigkeiten aus dem Bereich der Burgengeschichte.

Öffnungszeiten der Schloss- und Festungsruine Hardenburg:

außerhalb von Corona-Lockdowns:
Montag: Geschlossen
Dienstag: 10:00–18:00 Uhr 
Mittwoch 10:00–18:00 Uhr
Donnerstag 10:00–18:00 Uhr
Freitag 10:00–18:00 Uhr
Samstag 10:00–18:00 Uhr
Sonntag 10:00–18:00 Uhr

Anfahrt zur Schloss- und Festungsruine Hardenburg:

Anfahrt und Parkenmit dem PKW:
Von Bad Dürkheim a. d. Weinstraße B37 in Richtung Kaiserslautern, nach dem Ortsausgang Hardenburg kommt links der Parkplatz der Schloss- und Festungsruine Hardenburg. Von dort circa zehn Minuten ansteigender Fußweg zur Ruine.
Eingabe Navigationssystem: Bad Dürkheim, 67098, Kaiserslauterer Straße 393
mit dem Bus:
Ab Bahnhof Bad Dürkheim mit der Linie SWD 485 bis Haltestelle Hardenburg-Waldschlössel; von dort aus etwa zehn  Minuten Fußweg
mit der Bahn:
Tägliche Zugverbindung auf der Strecke Neustadt/Weinstraße - Grünstadt zum Bahnhof Bad Dürkheim

Links:

Tourist Information der Stadt Bad Dürkheim: www.bad-duerkheim.com
Kreis Bad Dürkheim: www.kreis-bad-duerkheim.de
Tourist-Information der Pfalz: www.pfalz.de
Generaldirektion Kulturelles Erbe: www.gdke.de

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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