Gedenkausschuss Bezirkstag Pfalz gewährt Zuschüsse
Jüdisches Leben in Bad Dürkheim

Zeugnisse reichen jüdischen Lebens: Vitrine im Haus Catoir | Foto: Bezirksverband Pfalz
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  • Zeugnisse reichen jüdischen Lebens: Vitrine im Haus Catoir
  • Foto: Bezirksverband Pfalz
  • hochgeladen von Christine Schulz

Bad Dürkheim. Der Ausschuss für Gedenkarbeit und Demokratieförderung des Bezirkstags Pfalz unter Vorsitz von Pia Bockhorn-Tüzün hat in seiner Sitzung in Bad Dürkheim drei Zuschüsse in Höhe von insgesamt 6.510 Euro bewilligt.

Projekt I

So erhält Dr. Paul Schwarz für sein Filmprojekt „Wie das Ankommen gelingt. Integration in Landau und im Kreis Südliche Weinstraße“ 4.460 Euro; der Filmemacher dreht seit vielen Jahren Filme zum Thema Integration und plant einen 45- bis 60-minütigen Film mit verschiedenen Stationen, die Flüchtlinge hier durchlaufen.

Projekt II

1.050 Euro gehen an die Stadt Zweibrücken für die Peer Guide-Ausbildung zur Ausstellung „Zweibrücken, 14. März 1945: Heute gilt es uns!“, die anlässlich des 80-jährigen Gedenkens von März bis Mai im Stadtmuseum zu sehen sein wird; die Ausstellung, die 2020 in der Coronazeit nur wenige Besucher erreichte, widmet sich der Zerstörung, dem Leben in der Trümmerzeit sowie der Wiederaufbauleistung der 1950er und 1960er Jahre.

Projekt III

Die Kontaktstelle Holler kann sich über 1.000 Euro für ihr Festival „Kein Bock auf Nazis 2025“ freuen, das sie am 4./5. Juli auf Burg Lichtenberg bei Kusel organisiert; die Musikveranstaltung ist mit einem soziopolitischen Rahmenprogramm verknüpft, das auch Ausstellungen und Vorträge beinhaltet, womit demokratiestärkende Botschaften platziert und klare Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt werden sollen.

Auch andere Projekte wurden angesprochen

Ulrich Burkhart, Archivar des Bezirksverbands Pfalz, und Leonie Moosmann, die zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr im Zentralarchiv absolviert, berichteten über die Aufführung des Stücks „Einigkeit und Recht und Freiheit. Die Revolution von 1848/49“ von und mit Tino Leo in allen zehn Rollen in der Fruchthalle Kaiserslautern im Sommer. Dazu schlug Dr. Maximilian Lässig vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) den Bogen von der Erklärung der Grund- und Menschenrechte von 1849 zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 1949. Zudem wurde das Revolutions-Theaterstück zur Stärkung des Demokratiebewusstseins noch in Kusel, Winnweiler und Kandel vor rund 280 Schülern aufgeführt und ist an jedem Aufführungsort auf positive Resonanz gestoßen.
Sodann informierten Burkhart und Pierre Amblard vom Verein „Gegen das Vergessen“ in Wachenheim über die Wanderausstellung „Gurs 1940 – Die Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland“, die seit dem Frühjahr 2021 fast 30 Stationen in der Pfalz durchlaufen hat und nach wie vor, unter anderem von Schulen, gebucht wird.

Ausstellung jüdisches Leben in Bad Dürkheim wurde besucht

Am Ende der Sitzung führte Manfred Geis kurz in die Ausstellung im Haus Catoir „Es waren Dürkheimer – jüdisches Leben in Bad Dürkheim“ ein, die die Ausschussmitglieder anschließend besichtigten. Die Schau stellt Dürkheimer Persönlichkeiten vor, die das Leben der Stadt geprägt haben, wie die Theatermacherin Rosa Maas, die auf der Hardenburg und der Limburg mit professionellen Schauspielern Theater spielte und altersbedingt der Deportation entging, sowie Ludwig Strauß; der hochengagierte Stadtrat und Lehrer an der Realschule war unter anderem Dirigent des Gesangvereins und wurde 1940 nach Gurs deportiert; er starb im Lager von Récébédou. schu/red

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Zeugnisse reichen jüdischen Lebens: Vitrine im Haus Catoir | Foto: Bezirksverband Pfalz
Jüdisches Leben in Bad Dürkheim: Gedenkausschuss besucht Ausstellung | Foto: Bezirksverband Pfalz
Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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