Die Offene Werkstatt im Kulturzentrum Haus Catoir
Kreativ spielen - spielerisch kreativ
Von Franz Walter Mappes
Bad Dürkheim. „Denn Kunst kommt von Können. Und von Wollen. Und von Lassen. Kunst ist Freiheit und ist Arbeit.“ Dieses Zitat von Bürgermeister Christoph Glogger findet man auf der Homepage der Offenen Werkstatt (www.offene-werkstatt.org). Es eine von vielen Aussagen, die über die Einrichtung getroffen werden und die den Kern treffen.
Gegründet wurde die Offene Werkstatt im Jahr 1973 als Kreativzentrum in dem sich Menschen spontan trafen, um gemeinsam, meistens mit dem Material Ton, zu arbeiten. Die Einrichtung sollte für jeden „offen“ sein, der sich kreativ entfalten wollte.
Bis heute hat die „Offene Arbeit“ (Kreativ sein ohne Anmeldung) noch eine große Bedeutung. An drei Tagen in der Woche (montags, mittwochs und freitags, jeweils von 15 bis 17 Uhr, die Ferien ausgenommen) kann man einfach mal vorbeischauen und die regelmäßigen Angebote (Ton, Speckstein, Holz oder Sondertechniken) nutzen, gerne auch als „KreativTandem“ mit dem Kind zusammen arbeiten.
Neben der „Offenen Arbeit“ hat sich das Kreativzentrum, das im Haus Catoir beheimatet ist, in den vergangenen Jahrzehnten ständig weiter entwickelt und bietet Kurse, Vorträge , Weiterbildungen und Kooperationen an.
Im Jahre 2018 habe man 132 Erwachsenenkurse angeboten, wovon 97 am Ende auch stattfanden, so Bettina Meier, Leiterin der Offenen Kreativ-Werkstatt. Von 58 Kinderkursen fanden 43 statt. Damit liege man deutlich über der 50-Prozent-Grenze, so Meier.
Hinzu kommen zahlreiche Veranstaltungen, die nicht im Programmheft aufgeführt seien. Beispielsweise mit Kooperationspartnern wie der Lebenshilfe, Seniorenheimen, Schulen und Kindergärten. Als Beispiel nannte Meier zwei Projekte in Kallstadt, wo man Workshops in der Ganztagsschule anbietet.
Des Weiteren nutzen Gruppen aus Schulen und Kindergärten gerne das betreute Angebot der Offenen Werkstatt ebenso wie Eltern, die eine passende Location zum Feiern von Kindergeburtstagen suchen.
Aber auch Fortbildungen für Erzieher/innen und andere in Bildungseinrichtungen tätige Menschen finden in der Offenen Werkstatt statt.
Nicht mehr wegzudenken ist die Beteiligung der Offenen Werkstatt beim Dürkheimer Advent, das Winter-Kinder-Fest und das Werkstattfest zum Stadtfest. Man ist beim Museumstag dabei, nimmt an dem Projekt StadtRadeln teil und kooperiert bei Ausstellungen hin und wieder mit der Kreisvolkshochschule.
Es sei wichtig, immer wieder neue Projekte zu entwickeln und zu suchen, so Bettina Meier im Gespräch mit dem Stadtanzeiger.
2019 habe man das Thema „Spielen“ gewählt.
Momentan läuft auch die Aktion „Kleene Künschtler“ an, mit der man Kinder, die es sich normalerweise nicht leisten können, die Angebote der Offenen Werkstatt zu nutzen, in die Einrichtung bringt. Diese bekommen in den Kindergärten Gutscheine zum Besuch der Offenen Arbeit. Für die Übernahme der Materialkosten suche man noch Sponsoren, erklärte Meier.
Die Offene Werkstatt ist in Trägerschaft eines Vereins; die Stadt Bad Dürkheim übernimmt einen Personalkostenzuschuss, der nicht ganz den Bedarf deckt. Man sei so etwas wie der „bunte Hund“, ein wenig städtisch, aber insgesamt freier als die anderen Einrichtungen in der Stadt, erklärt Meier. In Rheinland-Pfalz gehöre man zu den größten Kreativeinrichtungen im Bereich der Jugendkunstschulen. Neben der Leiterin, Bettina Meier, beschäftigt die Offene Werkstatt noch eine pädagogische- und eine Verwaltungskraft, jeweils in Teilzeit und hat zwei volle Stellen für Freiwillige im FSJ und BFD. Der Vorstand des Trägervereins, der 2003 gegründet wurde, arbeitet ehrenamtlich. Außerdem stehen 30 bis 40 Honorarkräfte sowie Ehrenamtliche und Eltern, die in unterschiedlichster Art bei Festen helfen, zur Verfügung. Es sei „Wahnsinn, was da alles geleistet wird“, fasst die Leiterin die Arbeit des gesamten Teams zusammen.
Wie heißt es in der Zitatensammlung auf der Homepage so treffend: „Ein Kunstwerk ist ein Kunstwerk, wenn es fertig ist“. (Neele, 7 Jahre). mps
Weitere Informationen:
Offene Kreativ-Werkstatt, Römerstraße 20, Telefon 06322 980715, Email: offene-werkstatt@owev.de, Internet: www.offene-werkstatt.org
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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