Einzelhändler verärgert
Handelsverband fordert Ende der 2G Regelung
Rheinland-Pfalz. Seit gut zwei Monaten gilt im stationären Einzelhandel die 2G Regel. Zutritt zu Geschäften hat nur, wer geimpft oder genesen ist. Ausnahmen gibt es bei Unternehmen mit Gütern des täglichen Bedarfs. „Die Notwendigkeit für eine 2G-Regelung im Handel, aus Infektionssicht, war nie gegeben“, so Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz. „Der einzige Effekt ist, dass der Handel leidet“, so Scherer weiter.
Bereits der Vergleich der Situation mit Niedersachsen, welches die 2G-Regelungfrühzeitig gekippt habe, zeige, dass dort im vergleichbaren Zeitraum ein Umsatzverlust von 9%, hingegen in Rheinland-Pfalz, mit 2G, von 32% realisiert wurde. Auch bei Vergleichen mit anderen Bundesländern zeige sich eine ähnliche Situation. Es habe kein großes Infektionsgeschehen in - während der Krise stets geöffneten Lebensmitteleinzelhandel - gegeben. Der Handel sei kein Infektionsherd. Dies habe auch das RKI anerkannt. In anderen Bundesländern, in denen keine 2G Regel gilt (z.B. Bayern,Niedersachsen, Saarland) gäbe es keinen großen Unterschied was die Inzidenzentwicklung angehe.
„Die Differenzierung für Maßnahmen zwischen Unternehmen die mit Gütern destäglichen Bedarfs handeln, und somit von der 2G-Regelung ausgenommen sind, und Firmen, die sonstige Waren vertreiben, war, und ist, nicht nachvollziehbar“, so Scherer. An diesem Punkt hätten auch die Gerichte in Bayern, dem Saarland und Hessenangesetzt, als sie die 2G-Regelung in den jeweiligen Ländern aufgehoben haben. Auch in Rheinland-Pfalz werde in der Begründung zur Corona-Bekämpfungsverordnung davon gesprochen, dass es bei den Ausnahmeregelungen um die Sicherung der Grundversorgung gehe. Diese Grundversorgung betreffe aber nach sozialrechtlichen Gesichtspunkten auch gerade den Bereich Bekleidung, der immer noch mit Auflagen belegt sei, was die Widersinnigkeit der Regelung aufzeige.
ALDI, EDEKA, REWE und Co. unterstützen Forderungen
Großunternehmen aus dem Bereich des Lebensmitteleinzelhandels, wie ALDI, EDEKA,REWE und die Schwarz-Gruppe (LIDL, KAUFLAND) unterstützen die Bestrebungen zur Aufhebung 2G im Handel. Dies haben sie in einem Schreiben an Ministerpräsidentin Dreyer deutlich gemacht. Sowohl Unternehmen aus der Lebensmittelbranche, die von der Einschränkung nicht betroffen sind, als auch Non Food-Unternehmen prägen die Handelslandschaft gemeinschaftlich. „Es ist an der Zeit einen Schritt nach vorne zu machen, und den Kunden einen ungehinderten Zugang zu allen Geschäften zu geben.“, so Scherer. Es könne nicht sein, dass um Rheinland-Pfalz eine Vielzahl von Ländern die 2G-Beschränkungen aufheben, wir aber in Schockstarre verharren, und somit den Handel weiterhin belasten. ps
Autor:Pascal Förster aus Ludwigshafen |
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