Jahresrückblick der Sparkasse Rhein-Haardt
Stabilitätsanker in herausfordernden Zeiten

Vorstandsmitglied Thomas Distler, Vorstandsvorsitzender Andreas Ott und Vorstandsmitglied Georg Lixenfeld (v.l.n.r.) | Foto: Sparkasse Rhein-Haardt/Gratis
  • Vorstandsmitglied Thomas Distler, Vorstandsvorsitzender Andreas Ott und Vorstandsmitglied Georg Lixenfeld (v.l.n.r.)
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Bad Dürkheim. Das abgelaufene Geschäftsjahr sei für die Sparkasse Rhein-Haardt angesichts nicht einfacher Rahmenbedingungen ein herausforderndes Jahr 2022 gewesen, das dennoch mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen worden sei. So habe die Sparkasse Rhein-Haardt ihre Position als führender Finanzpartner für die Menschen und den Mittelstand in der Region weiter ausbauen können. Das verkündete der Vorstand bei der Bilanzpressekonferenz in Bad Dürkheim.

Trotz vieler Belastungsfaktoren (im Fachjargon "Schwarze Schwäne" genannt) wie gestiegene Energiepreise, Inflation, Krieg in der Ukraine, mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen und Lieferkettenproblematik sowie ein extremer Zinsanstieg, habe die Bilanzsumme um 4,9 Prozent auf 4,88 Milliarden Euro gesteigert werden können, so Andreas Ott, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Haardt, aus. „In den letzten zehn Jahren ist die Bilanzsumme um 1,2 Milliarden Euro gestiegen“, sagte Andreas Ott. Dies zeige, dass die Sparkasse Rhein-Haardt nicht nur ein Stabilitätsanker für ihre Kunden sei, sondern diese der Bank auch ihr Vertrauen schenken. 

Wichtige Punkte im Handeln der Sparkasse Rhein-Haardt sind die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Um trotz hoher Inflation nachhaltig Geld anzulegen, empfiehlt der Vorstand die Anlage in Immobilien, Fonds oder Aktien.

Rekordwerte bei Kreditgeschäft

Im Kreditgeschäft habe die Sparkasse ein Wachstum von 10,3 Prozent (320,9 Millionen Euro) auf 3,45 Milliarden Euro verzeichnet, was einem doppelt so starken prozentualen Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspräche. Dies sei in erster Linie auf das hohe Neuausleihungsvolumen zurückzuführen. Das Neubewilligungsvolumen von 797,3 Millionen Euro bewege sich mit einem erfreulichen Zuwachs von + 6,6 Prozent nach wie vor auf einem hohen Niveau. Gründe seien insbesondere gestiegene Investitionsfinanzierungen im gewerblichen Bereich (+ 9,5 Prozent auf 340,4 Millionen Euro). "Insgesamt war 2022 ein sehr erfolgreiches Jahr im Kreditgeschäft - trotz aller Widrigkeiten ist das Rekorniveau ", führte Andreas Ott aus. 

Während im ersten Halbjahr 2022 das Baufinanzierungsvolumen noch gewachsen sei, so habe der starke Anstieg der Baufinanzierungszinsen zu einem Rückgang von Immobilienfinanzierungen geführt. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden bestehe nach wie vor. Doch dieser sei deutlich schwerer zu verwirklichen als noch vor einem Jahr. Selbst bei leicht rückläufigen Immobilienpreisen seien die Preise nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zudem würden auch die gestiegenen Rohstoffpreise und Kosten für die Baugewerke dafür sorgen, dass Bauherren sehr genau über ihr Vorhaben nachdenken würden. "Die Deutschen mögen keine Unsicherheit", erklärte Ott. "So ist die Unsicherheit der Deutschen bei jeder Krise deutlich höher als im Rest der Welt."

Energetisches Sanieren im Kundenfokus

Beim Energieverbrauch ist für uns alle eine grundlegende Veränderung notwendig, um der Teuerung beim Energiebezug entgegenzuwirken. Trotz der rückläufigen Trends bei der Neubaufinanzierung oder dem Erwerb einer Immobilie sei davon auszugehen, dass aufgrund gestiegener Kosten für Energie die Modernisierung und energetische Sanierung von Wohngebäuden wieder zu steigenden Nachfragen nach Krediten führe. Die Sparkasse Rhein-Haardt stelle eigens dafür ein zinsgünstiges „Klimakredit“-Kontingent mit günstigen Konditionen bereit. 

Riesen Comeback Bausparen

Mit steigendem Zinsniveau hätten die Kundinnen und Kunden das Bedürfnis, sich günstige Zinsen für die Zukunft zu sichern. Dies gelinge mit einem Bausparvertrag, mit dem man sich schon viele Jahre im Voraus eine günstige Finanzierung sichert - unabhängig vom Auf und Ab am Kapitalmarkt. Für eine kurze Zeit biete die Sparkasse Rhein-Haardt als Finanzierungsbaustein ein LBS-Darlehen mit einem Sollzinssatz von 1,95 Prozent im Jahr. 

Guthabenzinsen und Zuwachssparen

Das Ende der Niedrigzinsphase wurde eingeläutet. Die Zinsentscheidung der EZB im Juli 2022 habe auch das Sparverhalten beeinflusst. Längerfristige Einlagen bringen erstmals seit Jahren wieder nennenswerte Zinserträge. Seit Juli 2022 bietet die Sparkasse Rhein-Haardt das Zuwachssparen – eine Anlage mit 7-jähriger Laufzeit und Ausstiegsmöglichkeit bereits nach zwei Jahren, aktuell verzinst mit 1 Prozent im ersten bis 4,5 Prozent im siebten Jahr, wieder an. Kundinnen und Kunden, die gerne kurz- und mittelfristig mit höherer Verzinsung anlegen möchten, können bei Sparkassenbriefen zwischen Laufzeiten von 1 bis 5 Jahren wählen. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen haben sich um 2 Prozent auf 3,76 Milliarden Euro erhöht. „Wir werten dies als einen Vertrauensbeweis der Bevölkerung in die Sparkasse vor Ort und deren Solidität“, so Vorstandsvorsitzender Ott. 

Um den Wünschen nach einer sicheren und attraktiven Zinsanlage für eine überschaubare Laufzeit nachzukommen, bietet die Sparkasse seit dem 24. März 2023 einen höher verzinsten Aktions-Sparkassenbrief mit 2,25 Prozent Zinsen per anno und einer Laufzeit von 18 Monaten an. Wenn auch die Zinsen wieder zurückgekehrt sind, wird der reale Zinssatz angesichts hoher Inflation noch eine Weile negativ bleiben. Deshalb bleibe Wertpapiersparen wichtig. 

Aktien und Fonds als neue Favoriten

Das vergangene Jahr war kein einfaches in der Wertpapieranlage. Krieg, gestiegene Energiekosten und Inflation, verbunden mit der Trendwende in der Notenbankpolitik sorgten für Verunsicherungen an den Kapitalmärkten. Aktienanlagen mussten Kursrückgänge hinnehmen. Gegenüber dem sehr guten Vorjahr sei deshalb das Kundenvermögen inklusive der Wertpapieranlagen mit einem Minus von 0,6 Prozent auf 5 Milliarden Euro leicht rückläufig gewesen. „Doch um den Realzinsverlust bei einer Inflationsrate von über 8 Prozent zu umgehen, kommt man am Wertpapiersparen nicht vorbei“, so Vorstandsvorsitzender Andreas Ott als Grund anders zu sparen. Deshalb sei eine Form der Geldanlage gefragt, die eine hohe Produktqualität, Flexibilität, Verlässlichkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit vereint. Regelmäßiges Wertpapiersparen, beispielsweise mit Investmentfonds, biete hier eine komfortable Lösung. 

Bereits ab 25 Euro im Monat könne mit einer breiten Fonds-Palette der Vermögensaufbau erfolgen. Und gerade beim langfristigen Sparen würden Schwankungen an den Kapitalmärkten eine untergeordnete Rolle spielen. Denn durch den sogenannten Cost-Average-Effekt würden in Zeiten niedriger Kurse mehr Fondsanteile und in Zeiten steigender Kurse weniger Anteile erworben werden. 

Megatrend 1: Nachhaltigkeit

Seit nahezu 188 Jahren agiert die Sparkasse Rhein-Haardt mit einem stabilen Geschäftsmodell: Einlagen aus der Region fließen in eine Kreditvergabe in der Region. Vom Grundsatz her sei sei dieses Geschäftsmodell nachhaltig und habe sich bewährt. Zum „finanziellen“ und „sozialen“ Engagement käme vermehrt „ökologisches“ Engagement, auch auf Grundlage der gemeinsamen Selbstverpflichtung der Sparkassen für klimafreundliches nachhaltiges Wirtschaften.

„Nachhaltigkeit ist uns wichtig, und wir tun etwas dafür“, nannte Andreas Ott den Grund, bereits vor Jahren schon mit einem eigenen Solarpark in Hettenleidelheim sowie zwei Windrädern in Kindenheim die ökologische Komponente aufgegriffen zu haben. 2022 habe die Sparkasse Rhein-Haardt so das fünffache des Stromverbrauchs regenerativ produziert: 10 370 015 kWh. Auch die Geschäftsstellen der Sparkasse Rhein-Haardt würden sukzessive für die Installation von Photovoltaikanlagen geprüft. Eine erste Pilotierung erfolge in 2023 beim Beratungszentrum Leiningerland in Hettenleidelheim.

Megatrend 2: Digitalisierung

Nach wie vor sei die Kundennähe und damit die Filialen vor Ort essentiell bei der Sparkasse. Den Kundinnen und Kunden die Nähe und Beratungsleistung unabhängig und ergänzend zu einem räumlichen Standort in gleicher Qualität auch in digitaler Form zu ermöglichen, sei das Ziel der Sparkasse Rhein-Haardt. Denn aufgrund von häufig knapp bemessener Zeit von vielen Kunden wächse der Bedarf an Beratungen via Telefon oder Videocall. Daher sei der Ausbau der digitalen sowie Video-Beratung für Privat- und Geschäftskunden geplant. 

„Ab Anfang 2024 ergänzt die moderne persönliche Beratung via Video oder Telefon die persönliche Beratung in den Filialen. Im sogenannten „Digitalen BeratungsCenter“ steht ein Team erfahrener Berater:innen für Beratungswünsche den Privatkunden zur Seite. Darüber hinaus werden wir auch für unsere Geschäftskunden mit dem „BusinessCenter“ eine moderne digitale und telefonische Beratung bieten“, so Vorstandsvorsitzender Andreas Ott. Die Geschäftskundenberater würden im Jahresverlauf 2024 mit ihrem Experten-Know-how auf diesem modernen Weg beraten.

Geplant sei im Zuge der verstärkten Digitalisierung der Sparkasse Rhein-Haardt und um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken auch ein Personalaufbau. So sollen zwölf Ausbildungsplätze im eigenen Haus der Sparkasse geschaffen werden. 


Banking-App und digitales Konto

Geldgeschäfte und häufig nachgefragte Services nahezu an jedem Ort und zu jeder Zeit zu erledigen, würden immer mehr Kunden schätzen. Im Fokus stehe das Online-Banking der Internet-Filiale, das zur globalen Finanzplattform ausgebaut wurde. Es können neben den eigenen Konten bei der Sparkasse auch jene bei anderen deutschen Kreditinstituten darüber gemanagt werden. Immer beliebter sei auch die Banking-App der Sparkasse. Die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer des smarten Bankings per App sei um 14 Prozent auf 38.015 gestiegen.

Für viele Kundinnen und Kunden sei das Elektronische Postfach mit seinem digitalen Briefkasten (Konto- oder Darlehensauszüge, Wertpapierdokumente, Versicherungs- oder Bauspardokumente, Kreditkartenabrechnungen, gesetzliche Informationen und Dokumente sowie verschlüsselte Nachrichten an und vom Berater) fester Bestandteil. 85 000 Nutzerinnen und Nutzer - ein Plus von 12 Prozent - würden es bereits nutzen.

Engagement in der Region

Untrennbar verbunden mit der Aufgabe Finanzpartner für die Menschen und Unternehmen in der Region zu sein, ist das Engagement der Sparkasse Rhein-Haardt für das Gemeinwohl. Mit insgesamt über 600.000 Euro konnten im vergangenen Jahr 276 soziale, kulturelle und sportliche Projekte im Geschäftsgebiet, dem Landkreis Bad Dürkheim sowie in den Städten Neustadt an der Weinstraße und Frankenthal, unterstützt werden. Vielzählige Schulen, Kitas und Vereine freuten sich über Spenden.

Energiekosten-Hilfspakete für Vereine in 2023

„Mit einem eigens ins Leben gerufenen Hilfspaket möchten wir gezielt Vereinen und Organisationen helfen, die gestiegenen Preise für Energie abzufedern“, nannte Vorstandsvorsitzender Andreas Ott das Motiv für die neue Aktion. Exorbitante Energiekosten für beispielsweise Strom und Gas oder die hohen Kraftstoffkosten für Transporte und notwendige Fahrten würden die Vereinshaushalte belasten. Hierzu lobe die Sparkasse Rhein-Haardt 50 x 1.000 Euro Energie-Hilfspakete aus, für die sich gemeinnützige Vereine und Organisationen mit Sitz im Landkreis Bad Dürkheim sowie in den Städten Neustadt und Frankenthal bis 30. April 2023 bewerben können: www.sparkasse-rhein-haardt.de/spendenaktion. Bereits 2020 habe man in den Hochzeiten der Pandemie mit einer Sparkassen-Spendenaktion über 100.000 Euro Vereinen und Organisationen vor Ort zur Seite gestanden.

Aktuelle Bankenkrise kein Besorgnis

In die aktuellen Turbulenzen der Bankenkrise sei die Sparkasse Rhein-Haardt nicht involviert. "Aber wir beobachten interessiert", so Andreas Ott. ansa/red

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Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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