Thermarium nutzt Zwangspause für Revision
"Das Herz steht still!"

Fleißig wird in den leeren Becken des Thermariums gearbeitet. Für die Wiederaufnahme des Badebetriebes ist die Therme gut vorbereitet.  | Foto: Thermarium
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Bad Schönborn (ris). Die bunten Fliesen der Außenbecken strahlen in der Frühlingssonne bei angenehmen Temperaturen – doch im Thermarium herrscht gähnende Leere. Wo sich sonst Badegäste vor der Düse im Solewasser räkeln saniert ein Arbeiter gerade Fließen. In der Saunalandschaft sind die Öfen aus, das Fitnesszentrum ist beängstigend still und in der Salzgrotte relaxt niemand.

Als eine der ersten Einrichtungen in Bad Schönborn musste das Thermarium samt Therme, Sauna, Fitnesszentrum, Therapieabteilung, Totes-Meer-Salzgrotte und Wellnessbereich seine Türen am 14. März wegen der Corona-Pandemie schließen. Für Geschäftsführer Markus Hoppe und sein Team trat damit eine nie zuvor dagewesene Situation ein. „Wir haben in 45 Jahren lediglich jährlich zur Revisionswoche Ende Juni kein Publikum im Thermarium gehabt. Selbst alle großen Sanierungen und Renovierungen haben wir immer bei laufendem Betrieb durchgeführt – jetzt ist alles ruhig. Die Gäste und die meisten unserer Mitarbeiter sind nicht da - das Herz des Thermariums steht still,“ so Hoppe.

Schon mit der Schließung fiel der Beschluss, die jährliche Revisionswoche vorzuziehen, damit man nach der Freigabe zur Wiedereröffnung durchstarten könne. „Zum Glück arbeiten wir seit Jahren überwiegend mit örtlichen Firmen und altbekannten Fachfirmen zusammen“, erklärt Hoppe. So konnten die Arbeiten rasch um drei Monate vorverlegt werden.

Das Technikteam sei wie die Fachfirmen im Dauereinsatz und mache alle möglichen Reparaturen und Erhaltungsarbeiten, die in Eigenleistung machbar sind. Fachfirmen kümmern sich um den Rest. Die riesigen Becken wurden geleert und gereinigt, Fließen erneuert, Betondecken saniert, Deckenleuchten erneuert, um nur ein paar „Baustellen“ zu nennen.

„Wir tun alles, damit wir sobald möglich wieder durchstarten können“, versichert der besorgte Geschäftsführer Markus Hoppe, der vor kurzem sein 20-jähriges Dienstjubiläum beging. Die angeordnete Schließung sei der wirtschaftliche GAU – wie für andere Branchen auch. „Der finanzielle Schaden bei uns ist noch gar nicht absehbar, aber er wird enorm sein. Die Höhe hängt von vielen Faktoren ab, die wir gar nicht beeinflussen können.“

Auch für die Mitarbeiter sei die Schließung schwierig. Während das Technikteam und Teile der Verwaltung im Dauereinsatz sind – wofür Hoppe ihnen herzlich dankt und die sehr gute Unterstützung lobt – sind 90 Prozent der zirka 70 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Als Schutzmaßnahme arbeiten noch wenige Verwaltungsmitarbeiter einzeln im Schichtdienst oder vom Home-Office aus.

Trotz der misslichen Lage schaut das Thermarium-Team nach vorne. Schon jetzt wird am Ablauf der noch nicht absehbaren Wiedereröffnung gefeilt. Kassen werden umprogrammiert, um die Eintrittskartengültigkeit um die Länge der Schließung automatisch zu verlängern, neue Angebote werden entwickelt und vorbereitet und die schnelle Verlegung ausgefallener Behandlungstermine vorbereitet.

Markus Hoppe weiß, dass der Wiedereinstieg für die Bäder nicht gleich zu Beginn der Lockerungen der Pandemie-Schutzmaßnahmen kommen wird. Doch sobald möglich soll der betriebliche Neustart gut vorbereitet anlaufen. „Die Motivation ist trotz allem nach wie vor sehr hoch und alle ziehen an einem Strang!“

Fleißig wird in den leeren Becken des Thermariums gearbeitet. Für die Wiederaufnahme des Badebetriebes ist die Therme gut vorbereitet.  | Foto: Thermarium
Wo sich normalerweise bei schönen Frühlingswetter die Gäste in der Thermal-Sole räkeln, herrscht seit der Schließung des Thermariums in Bad Schönborn gähnende Leere. Der Thermenstandort nutzt die Zwangspause für eine vorgezogene Revision.  | Foto: Thermarium
Autor:

Nadia Ries aus Bad Schönborn

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