Allerseelen, Totensonntag, Volkstrauertag: Was die "stillen Feiertage" im November bedeuten

Die stillen Feiertage im November dienen dem Gedenken an die Toten | Foto: Heike Schwitalla
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Feiertage im November. An Allerseelen (lateinisch "Dies in commemoratione omnium fidelium defunctorum" -  „Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen“) gedenkt die Mitglieder der römisch-katholische Kirche ihrer Verstorbenen und toten Angehörigen. Dieser Gedenktag wird im Kirchenjahr am 2. November, einen Tag nach Allerheiligen (2 Tage nach Halloween), als Hochfest gefeiert. Die Gläubigen erinnern an diesem Tag an die Seelen im Fegefeuer - bitten bei Gott für sie durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Besuche auf den Friedhöfen, wodurch den Verstorbenen ihre Ablässe zugewendet werden. Der Allerseelenablass spielt daher eine wichtige Rolle in der römisch-katholischen Kirche und ist für viele Christen eine wichtige Tradition. 

Ursprung und Geschichte von Allerseelen

Der christliche Feiertag Allerseelen geht auf den Abt Odilo von Cluny, der im zehnten und 11. Jahrhundert tätig war, zurück. Der Gang zu den Gräbern der Angehörigen mit Kerzen und Pflanzengestecken ist seit 1578 bekannt. Die Gräber werden zudem von Priestern mit Weihwasser besprengt und in einigen orten werden die Namen der im Jahr Verstorbenen im Rahmen einer Messfeier vorgelesen. 

Unsere Verstorbenen und ihre Gräber stehen im Zentrum der Feiertage Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag | Foto: Heike Schwitalla
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Dia de Muertos - auch das ist unser Allerseelen

Vor allem in einigen lateinamerikanischen Ländern hat der Gedenktag am 2. November 2024 eine große Bedeutung. In Uruguay gibt es den Día de los Fieles Difuntos und in Mexiko das Totenfest Día de Muertos. In Brasilien ist Allerseelen sogar ein gesetzlicher Feiertag. Ein wichtiger Brauch am Allerseelentag ist in Europa die Segnung der Gräber auf den Friedhöfen. Die Gräber der Angehörigen werden mit winterfesten Pflanzen geschmückt - Kerzen und "ewigen Grablampen" sollen den Verstorbenen Licht in der dunklen Jahreszeit bringen.
Diese Segnungen finden oft am darauffolgenden Wochenende statt, weil Allerseelen kein gesetzlicher Feiertag ist. Es handelt sich in Deutschland lediglich um einen kirchlichen, speziell katholischen Feiertag, der jedoch in keinem deutschen Bundesland ein gesetzlicher Feiertag ist. Arbeitnehmende und Schüler haben daher nicht frei, Geschäfte sind normal geöffnet.

Allerseelen = Totensonntag in der evangelischen Kirche

In der evangelischen Kirche entspricht der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag (letzter Sonntag vor dem Advent - 24. 11. 2024) dem Allerseelen-Gedenken. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestimmte durch eine Kabinettsorder und Verordnung am 25. November 1816, dass jeweils der letzte Sonntag des Kirchenjahres, der letzte Sonntag vor dem 1. Advent, für die evangelische Kirche in den preußischen Regionen zum „allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen“ wird. Dies wird mittlerweile überall in der evangelischen Kirche so gehandhabt.

Volkstrauertag - Gedenken an Kriegsopfer

In Deutschland wird zudem zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag (21. 11. 2024) im Rahmen des Volkstrauertags der Toten aller Kriege gedacht - es finden Gedenkstunden im Bundestag, in den Landesregierungen und in den meisten Kommunen statt - häufig mit Kranzniederlegungen auf den Friedhöfen oder an Kriegsdenkmalen. Der Volkstrauertag ist den Opfern von Gewalt und Kriegen aller Nationen gewidmet. Der Gedenktag wird seit 1952 begangen. 

Stille Feiertage im November

Allerheiligen, Totensonntag und Volkstrauertag gehören zu den so genannten "stillen Feiertagen", an denen für Gewerbe und Gastronomie besondere Regeln gelten. Auch Allerseelen zählt zum "stillen November" - gilt jedoch nicht als Feiertag mit besonderen Regelungen.

Friedhöfe - gerade im stillen Monat November mit seinen Feier- und Gedenktagen werden sie häufig besucht | Foto: Heike Schwitalla
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An Allerheiligen sind von 5 bis 18 Uhr folgende Veranstaltungen verboten: Märkte, gewerbliche Ausstellungen, sportliche und ähnliche Veranstaltungen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste sowie  unterhaltende Darbietungen in Gaststätten, einschließlich Tanz.

Am Volkstrauertag sind von 5 Uhr bis 13 Uhr unter anderem Märkte, gewerbliche Ausstellungen, sportliche und ähnliche Veranstaltungen, Pferderennen und Leistungsschauen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste und der Betrieb von Freizeitanlagen mit tänzerischen oder artistischen Darbietungen verboten. Von 5 Uhr bis 18 Uhr sind zudem musikalische und unterhaltende Darbietungen in Gaststätten sowie alle öffentlichen Unterhaltungsveranstaltungen, einschließlich Tanz, untersagt.

Am Totensonntag dürfen zwischen 5 und 18 Uhr keine Märkte, gewerbliche Ausstellungen, sportliche und ähnliche Veranstaltungen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste sowie musikalische und  unterhaltende Darbietungen in Gaststätten und alle öffentlichen Unterhaltungsveranstaltungen, einschließlich Tanz, stattfinden.

Alles Wissenswerte zum gesetzlichen Feiertag Allerheiligen an dem die katholische Kirche ihrer Heiligen gedenkt gibt es hier

Allerheiligen: Wo das Fest ein gesetzlicher Feiertag ist und was der Tag bedeutet

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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