Alte Grabensysteme für den Klimaschutz reaktivieren: 350.000 Euro Förderung für die Ortsgemeinde Bellheim
Bellheim. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt übergab am 15. Januar an die Ortsgemeinde Bellheim einen KIPKI-Förderbescheid in Höhe von 350.000 Euro. Die Ortsgemeinde Bellheim erhält diese Zuwendung im Rahmen des Förderprogramms KIPKI – Kommunales Investitionsprogramm für Klimaschutz und Innovation für das Projekt „Reaktivierung alter Grabensysteme und zeitweise Zuführung von Wasser aus der Queich und Nebengewässern in den Wald“. Damit soll die Wasserzuführung zur Förderung der Grundwasserneubildung und Sicherung des Waldbiotops gesteuert werden, was in trockenen Jahren dazu beitragen kann, dass der Wald weniger leidet.
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betonte bei der Bescheidübergabe: „Mit der KIPKI-Förderung unterstützen wir in Bellheim ein zukunftsweisendes Projekt, das maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung in der Region beiträgt.“ Sie hob hervor: „Die Förderung ermöglicht es der Ortsgemeinde, gezielt Projekte umzusetzen, die sowohl die Lebensqualität vor Ort verbessern als auch den Klimaschutz vorantreiben.“
Bezüglich der geplanten Maßnahmen erläuterte Schmitt: „Die Reaktivierung der Grabensysteme wird nicht nur den Wald und seine Ökosysteme stärken, sondern auch die Hochwassergefahr reduzieren und die Waldbrandvorsorge optimieren.“ Sie unterstrich: „Wirksamer Klimaschutz kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten – Wirtschaft, Kommunen und die gesamte Bevölkerung – gemeinsam an einem Strang ziehen.“
VG-Bürgermeister Gerald Job äußerte sich erfreut: „Heute ist ein bedeutender Tag für unsere Gemeinde und unseren Wald. Mit der Unterstützung durch die KIPKI-Förderung setzen wir ein starkes Zeichen für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.“ Er betonte: „Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel ist es unsere gemeinsame Verantwortung, innovative und nachhaltige Lösungen zu finden, um unsere Wälder – die grüne Lunge unserer Region – zu schützen und zu bewahren.“ Job fügte hinzu: „Die Förderung zur Waldbewässerung bietet uns eine wichtige Möglichkeit, aktiv gegen Trockenheit und Waldschäden vorzugehen.“
Resilienz des heimischen Waldes natürlich stärken
Die geplanten Maßnahmen zur Reaktivierung der Grabensysteme in Bellheim zielen darauf ab, die Resilienz des Waldes und seiner Ökosysteme zu stärken und den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Durch die Erhaltung des Waldes wird eine langfristige Kohlenstoffspeicherung und eine erhöhte CO₂-Bindung ermöglicht. Ein gut durchfeuchteter Waldboden verbessert die Wasseraufnahme bei Starkregen und Hochwasser, was zu einer breitflächigen Verteilung des Wassers führt und die Hochwassergefahr für die Orte Bellheim und Germersheim erheblich mindert.
Zudem fördert die Wasserzufuhr die biologische Vielfalt, ermöglicht die Anpflanzung resilienter Baumarten und unterstützt die Naturverjüngung, was langfristig zur Stabilisierung der Ökosysteme beiträgt. Die bessere Durchfeuchtung senkt auch die Waldbrandgefahr und ermöglicht im Brandfall die Bereitstellung von Wasser über das Grabensystem für die Feuerwehr. Die Nutzung der alten Strukturen bietet ökonomische Vorteile, da durch die Ertüchtigung der vorhandenen Gräben und Wehre die Durchgängigkeit der Grabensysteme wiederhergestellt werden kann, wobei ein Großteil des Aushubmaterials vor Ort verbleibt.
KIPKI
Das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, kurz KIPKI, ist ein Förderprogramm für Kommunale Gebietskörperschaften in Rheinland-Pfalz. Jede Kommunale Gebietskörperschaften erhält dazu - gemessen an der Einwohnerzahl - einen bestimmten Betrag. Diese können sie für Investitionen in den Klimaschutz oder für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung nutzen. Ein Eigenanteil der Kommunale Gebietskörperschaften ist nicht nötig.
Ergänzende Informationen zum Thema Queichwiesenbewässerung
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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