Bohnen, Zwiebeln, Karotten: Im neuen Gemüsegarten der Jakob-Reeb-Schule ist mächtig was los
Ottersheim bei Landau. Sie buddeln, wässern, setzen Pflanzen - die 18 Kinder der Ottersheimer Jakob-Reeb-Schule haben sichtlich Spaß in ihrem neuen Gemüsegarten. Alle haben eine Aufgabe, tragen zur Entstehung des Gemüsegartens bei. Unter Anleitung von Ackercoach Sven Hildebrand haben die Grundschüler*innen am vergangenen Donnerstag ihren Garten selbst angelegt. Selbst Bürgermeister Gerald Job schaute zur Gartenpremiere vorbei und freute sich über das Projekt, das auf beeindruckende Weise zeigt, wie Synergien zwischen Schule und Ort entstehen können und sich so ganz neue, wunderbare Möglichkeiten für die Kinder ergeben.
Auf dem Gelände des Marienhofs und in Zusammenarbeit mit der GemüseAckerdemie ist das Projekt der Schule entstanden und hier werden die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren nun jeden zweiten Tag ihr eigenes Gemüse hegen und pflegen.
So lernen sie zu verstehen, wie aus einem Samen, einem kleinen Setzling Gemüse entsteht, sie entdecken auf spielerische Art und Weise die Abläufe der Natur und sollen so ein Bewusstsein für einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt erlernen. Und natürlich wird das erzeugte Gemüse auch in der hauseigenen Schulküche zu leckeren Mahlzeiten verarbeitet. So soll der Gemüsekonsum der Kinder gesteigert werden, sie sollen zudem Wertschätzung für Lebensmittel entwickeln, Verantwortung übernehmen und natürliche Kreisläufe erfahren. "Und natürlich werden diese Themen parallel auch im Schulunterricht aufgegriffen", erklärt Bianka Keller, Konrektorin der Förderschule. Damit der Anbau und die Pflege der bis zu 30 Gemüsearten gut gelingt, wird das Lehrerteam während der Teilnahme am Projekt auf vielfältige Weise von den AckerCoaches begleitet. Es gibt eine Reihe von regelmäßigen Schulungen, Workshops und umfangreiche Bildungsmaterialien, mit denen die Lehrkräfte sich in kurzer Zeit zu Gartenexperten entwickeln können.
Kartoffeln, Möhren, Chinakohl - hier wächst die bunte Gemüse-Vielfalt
Schon am Donnerstag wurde fleißig gepflanzt und gesät - und das in vorbildlicher Teamarbeit. Jedes Kind hat eine Aufgabe: Mit dem Rechen den Boden lockern, mit der Schaufel ein Pflanzloch buddeln, mit Stöcken den Abstand zwischen den Setzlingen festlegen, wässern und nicht zuletzt natürlich das Einpflanzen. Begeistert holen sich die kleinen Gärtner*innen ihre Setzlinge von Ackercoach Sven, der sich des Ansturms kaum erwehren kann und versucht, ein bisschen Ordnung ins kindliche Chaos zu bringen. Er erklärt, was genau gepflanzt wird und wie man die sensiblen Setzlinge am besten anfasst, wie man sie einsetzt, mit Erde bedeckt und vorsichtig gießt. Die Kinder hören aufmerksam und voller Neugier zu, dann setzen sie um, was sie an diesem Morgen gelernt haben. Nach getaner Arbeit gibt es dann das wohlverdiente Frühstück vor Ort auf dem Marienhof.
Alle freuen sich darauf, hier in Zukunft zu beobachten, wie Edamame, Chinakohl, Rote Beete oder Zwiebeln wachsen und bis zur Ernte gedeihen.
Jakob-Reeb-Schule im Jugendwerk St. Josef
Die sozial-emotionale Entwicklung fördern
Die Jakob-Reeb-Schule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt "lernen und sozial-emotionale Entwicklung". In Neustadt, Ludwigshafen, Germersheim, Ottersheim, Speyer und Waldfischbach-Burgalben werden Grundschüler mit besonderem Förderbedarf wohnortnah unterrichtet und sozialpädagogisch betreut. Die Grundschule in Ottersheim wird derzeit von 18 Schülern besucht, die sich auf zwei Klassenstufen (1. und 2. sowie 3. und 4. Klasse) verteilen. Für die Kinder ist der neue Schulgarten ein ganz besonderes Erlebnis, an der frischen Luft, mit viel Bewegung und praktischen Erfahrungen wird das alltägliche Lernen hier zu etwas ganz Besonderem.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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