Ortsumfahrung Ottersheim und Knittelsheim
Grünes Licht für Variante 3
Ottersheim/Knittelsheim. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) hat jetzt einen raumordnerischen Entscheid getroffen: Der geplante Bau der Ortsumgehung Ottersheim-Knittelsheim im Zuge der L 509 zur Fortführung der im Bau befindlichen Südumgehung Bellheim "kann in der modifizierten Variante 3 mit den Erfordernissen der Raumordnung und Landesplanung in Einklang gebracht werden", heißt es in einem Schreiben der SGD Süd. Allerdings seien auch bei dieser Trassenvariante bestimmte Maßgaben zu erfüllen, Anregungen und Hinweise müssten berücksichtigt werden, betonte der Präsident der SGD Süd, Prof. Dr. Hannes Kopf.
Der Landesbetrieb Mobilität Speyer plant eine Ortsumgehung für Ottersheim und Knittelsheim im Zuge des Ausbaus der L 509. Durch die Ortsumgehung sollen die Gemeinden Ottersheim und Knittelsheim vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Gleichzeitig soll die Ortsumgehung die derzeit im Bau befindliche Südumgehung Bellheim ergänzen und fortführen.
Unter folgenden Auflagen sieht die SGD Süd keine Probleme: Die Trasse soll im Westen von Ottersheim etwa 50 bis 100 Meter vom Ort abrücken. Der Brühlgraben soll im gehölzarmen Abschnitt überquert werden. Südlich von Ottersheim und Knittelsheim soll die Trasse um ein Gewanne nach Süden auf den Wirtschaftsweg zu verlegt werden. Der Anschluss an die Umgehung Bellheim soll so optimiert werden, dass sich der Flächenverbrauch und die Zerschneidung landwirtschaftlicher Flächen reduzieren.
Außerdem fordert die SGD Süd, die Verkehrszahlen im Planfeststellungsverfahren mittels eines neuen Verkehrsgutachtens zu aktualisieren. Diese Zahlen sollen belegen, dass die Ortsumgehung notwendig ist und auch die gewünschte Entlastung bringt.
Für die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe sollen Existenzgefährdungsgutachten erstellt, sofern möglich entsprechende landwirtschaftliche Ersatzflächen in der näheren Umgebung bereitgestellt werden.
Sowohl die bestehenden Bewässerungssysteme als auch das landwirtschaftliche Wirtschaftswegenetz müssen wieder hergestellt beziehungsweise ergänzt werden. Südlich von Ottersheim und Knittelsheim soll mindestens jeweils eine Querung für den landwirtschaftlichen Verkehr sichergestellt sein, die Aussiedlerhöfe müssen erreichbar bleiben.
Für den Trassenverlauf im westlichen Anschlussbereich zwischen Ottersheim und Offenbach an der Queich fordert die SGD Süd eine vertiefende artenschutzfachliche Untersuchung von Fledermäusen. Auch Auswirkungen insbesondere auf die stark gefährdeten Feldvogelarten seien noch vertieft zu untersuchen.
Grundsätzlich aber sieht Präsident Kopf die Ziele der Ortsumgehung durch Variante 3 erreicht: „Der Verkehr kann in Ottersheim und in Knittelsheim reduziert werden und damit eine spürbare Lärm- und Schadstoffentlastung der Anwohner erreicht werden. Die geplante Ortsumgehung leistet somit einen Beitrag zur innerörtlichen Verkehrsberuhigung und städtebaulichen Aufwertung“, erläutert er.
Die geplante Variante 3 weise mit den geringsten Flächenverbrauch aus, liege relativ ortsnah und quere den Brühlgraben an einer gehölzfreien Stelle. Die Varianten 0 bis 2 lägen ortsferner und durchschnitten somit den Landschaftsraum deutlich mehr, zumal die Querung des Brühlgrabens, mit Ausnahme von Variante 2, in sehr strukturreichen Abschnitten erfolgen würde.
Das Verfahren war im April 2020 durch den Landesbetrieb Mobilität Speyer beantragt worden. Insgesamt wurden 13 Träger öffentlicher Belange beteiligt. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung haben 29 Private zu dem Vorhaben Stellung genommen. ps
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